Niedersprockhövel
Stadt Sprockhövel einigt sich mit Kioskbetreiber am Busbahnhof - Auszug bis Ende August

Yüksel Eroglu in seinem Kiosk am Busbahnhof. Bis Ende August 2019 muss er den Kiosk räumen.
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  • Yüksel Eroglu in seinem Kiosk am Busbahnhof. Bis Ende August 2019 muss er den Kiosk räumen.
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Wir berichteten bereits Mitte November 2018 über den Zivilprozess der Zentralen Gebäudebewirtschaftung (ZGS) der Stadt Sprockhövel gegen den Betreiber des Kiosks am Busbahnhof in Niedersprockhövel. In dieser Woche einigten sich Stadtverwaltung und Pächter über die Aufhebung des derzeitigen Pachtvertrages zum 30.08.2019. Der Kiosk wird danach mit neuem Betreiber und neuem Konzept weitergeführt.

Der Kiosk am Busbahnhof in Niedersprockhövel ist seit nunmehr acht Jahren fast eine Institution. "Über 50 Schulkinder besuchen mich hier an jedem Schultag", sagte Inhaber Eroglu im letzten November im Pressegespräch und ergänzte, „“ich habe nichts Schlechtes getan, immer reichlich Steuern bezahlt und verstehe überhaupt nicht, warum man mir meine Existenz rauben will“.

„Ich verkaufe neben den typischen Waren eines Kiosks auch Tickets vom VRR und betreibe einen Paketshop. Die Kunden meines Kiosks sind vom Kindesalter bis weit über 70 Jahren“, sagt der Unternehmer damals. Außerdem nutzen nicht nur Busfahrer seine Toilettenanlage. Über 700 Unterschriften seiner zufriedenen Kunden, die sich für den Erhalt des Kiosks ausgesprochen haben, will Yüksel Eroglu gesammelt und dem Gericht übergeben haben.

Die Stadt Sprockhövel hatte seinen Mietvertrag zum 31.3.2018 gekündigt. Dagegen hatte Eroglu Rechtsmittel eingelegt. Richterin Strathausen hatte im letzten November die Klage der Stadt Sprockhövel auf Räumung und Herausgabe des Kiosks abgewiesen. Das Urteil wurde allerdings nicht rechtskräftig und jetzt wurde der Zivilstreit im Rahmen eines gerichtlichen Vergleiches beendet.

Viele Beschwerden aber kein Angstraum
Es gab nicht nur die Welt des kleinen Kiosks mit Süßigkeiten und frischem Kaffee. Immer wieder gab es Beanstandungen vieler Kritiker über das Umfeld um den Kiosk herum. Alkoholisierte Personen, langzeit angeleinte Hunde und entsprechende Ruhestörungen und Belästigungen sollen Bürger immer wieder veranlasst haben, Beschwerden bei der ZGS einzureichen.

Das bestätigte noch einmal ZGS-Chef Ralph Holtze heute im Gespräch mit dem STADTSPIEGEL und wies auf den benachbarten Kindergarten, die Einrichtungen im Bürgerhaus und die vorhandenen Pflegeeinrichtungen in der Nähe hin.

Nach Auskunft von Polizei-Pressesprecherin Vera Viebahn ist der Bereich um den Kiosk kein Angstraum. „Wir zeigen dort Präsenz etwas höher als im Mittelmaß“, ergänzt sie und bezifferte die Polizei-Einsätze im letzten Jahr rund um Busbahnhof, Kirche und untere Hauptstraße mit fünf Ruhestörungen, drei Streitigkeiten, vier Hilflosen Personen und sieben angezeigten Körperverletzungen.

Neues Konzept
Wir arbeiten aktuell mit einem neuen Interessenten an einem neuen, verbesserten Konzept, das greifen soll, solange sich der Busbahnhof noch an dieser Stelle befindet, sagt ZGS-Chef Holtze heute im Pressegespräch. Dabei sollen auch die bisherigen Serviceangebote des VER-Ticket-Verkaufes sowie die Toilettenanlage im Kiosk beibehalten werden.

Der bisherige Pächter Eroglu möchte nach dem Auszug aus dem Kiosk am Busbahnhof in einer benachbarten Stadt wieder einen Kiosk betreiben.

Autor:

Hans-Georg Höffken aus Hattingen

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