Kontaktlos und jederzeit unter medizinischer Aufsicht möglich inklusive Bescheinigung
Erstes digitales Testzentrum NRW kommt aus Sprockhövel

Projektleiterin Sarina Drewicke erklärt in der Videosprechstunde dem Gast genau, wie der Selbsttest funktioniert. Foto: Pielorz
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Testen gehört in der Corona-Pandemie fast schon zum Alltag. Neben den Coronatestzentren für die Bürger gibt es zugelassene Selbsttests, die mittlerweile auch vom Arbeitgeber verpflichtend für die Mitarbeiter im Unternehmen angeboten werden müssen. In Sprockhövel ist jetzt das erste digitale Testzentrum an den Start gegangen. In Form einer Videosprechstunde wird der Selbsttest unter Anleitung von medizinisch geschultem Fachpersonal durchgeführt und das Ergebnis verifiziert. Es kann auch in die Corona-Warn-App des Bundes eingefügt werden. Die ärztliche Leitung kann bei Beratungsbedarf jederzeit hinzugezogen werden. Noch wichtiger dürfte für die Beteiligten aber sein: im Unterschied zu den „normalen“ Selbsttests gibt es hier eine offizielle Bescheinigung über das (hoffentlich negative) Testergebnis – und damit beispielsweise die Möglichkeit, shoppen zu gehen, einen Friseurtermin oder ein Essen im Restaurant zu buchen.
Die Realisierung der Idee kommt aus berufenem Haus. Die DLMC GmbH mit ihren Geschäftsführern Dr.med. Nicola Breithaupt und Dr.med. Nikolai von Schroeders gibt es seit 2007. Tätig ist das Unternehmen im Medizincontrolling. Der Umgang mit sensiblem Datenmaterial gehört seit 15 Jahren zum Alltag. Die Fachleute kennen sich aus mit Abrechnungs- und Krankenhausstrukturen. Seit 2009 ist die DLMC mit dem Qualitätszertifikat des TÜV-Nord ausgezeichnet. Jetzt ist das Unternehmen in Sprockhövel auch das erste zertifizierte digitale Testzentrum in NRW. „Der Vorteil beim digitalen Testen liegt auf der Hand. Es ist von überall möglich. Voraussetzung für die Videosprechstunde ist ein internetfähiges Endgerät mit Kamera und Mikrofon. Die digitale Testung erfolgt kontaktlos und das Ergebnis wird bescheinigt. So kann sich der Arbeitnehmer bereits zuhause testen. Ein zu planender Besuch beim Testzentrum entfällt, denn der Termin zur Videosprechstunde ist jederzeit online buchbar“, erklärt Dr. Nicola Breithaupt.
So geht es: Im Online-Shop wird unter www.onlineschnelltest.de ein Sicherheitssiegel bestellt. Das gibt es in zwei Packungsgrößen – fünf oder zwanzig Siegel. Der Preis liegt in beiden Fällen unter zehn Euro. Die Siegel kommen auf dem Postweg zum Besteller. Sind sie eingetroffen, kann derjenige den Wunschtermin im Buchungskalender für die Videosprechstunde auswählen. Buchbar ist der Termin über einen QR-Code oder unter www.onlineschnelltest.de/bg/ Eine Bestätigungsmail für den Termin gibt es mit dem Zugangs-Link zur Sprechstunde. Zum Termin sollte man zur Vorbereitung die Packungsbeilage des Tests gelesen haben und das Test-Kit ungeöffnet bereithalten. Test-Kits kann man gemeinsam mit dem Siegel bestellen, aber zur Verwendung möglich ist auch jeder zugelassene Schnelltest. Bereit halten sollte man auch das Sicherheits-Siegel, ein kleines Gefäß zum Abstellen der Pufferlösung (beispielsweise ein Eierbecher) und gültige amtliche Papiere wie Personalausweis oder Reisepass.

Selbsttest mit Bescheinigung

„Dann führen wir durch den Selbsttest. Ich zeige die genaue Anwendung, die im Prinzip so abläuft wie der Selbsttest, den man kennt“, erklärt Projektleiterin Sarina Drewicke. Dabei wird selbstverständlich die Identität der Person ebenso überprüft wie die Durchführung des gesamten Testverfahrens und die Zulässigkeit des Testmaterials. Wenige Minuten nach der Durchführung des Tests wird man erneut in die digitale Sprechstunde geschaltet und kann dort sein Testergebnis vorzeigen. Die genutzten Sicherheitssiegel, um die Identität der Person und die unverfälschte Zuordnung des Testergebnisses zu dokumentieren, sind dabei ähnlich einem TÜV-Siegel. Das bedeutet, sie sind nach dem Auftragen nicht mehr ohne Selbstzerstörung abziehbar. Das Testergebnis wird dann als Downloadlink per Mail (2-Faktor-Authentifizierung mit SMS-Code) übermittelt. Ist die Corona-Warn-App installiert, wird das Testergebnis automatisch übergeleitet.
„Unsere Zielgruppe sind natürlich jeder Bürger, aber auch die Arbeitgeber. Sie können die Siegel bestellen, aber auch Siegel mit Tests, falls sie bereits Tests geordert haben. Der Vorteil ist, dass der Mitarbeiter getestet zur Arbeit kommt und darüber einen entsprechenden Nachweis bekommt. Und wer gerade im Urlaub ist, spart sich den Weg zum Testzentrum am Urlaubsort und kann im Hotelzimmer oder der Ferienwohnung den Test durchführen und erhält die notwendige Bescheinigung.“
Und weil das Verfahren so neu und einzigartig ist, gab es zur Vorstellung neben einem Presseaufgebot auch einen „großen Bahnhof“ aus der Politik. Sprockhövels Bürgermeisterin Sabine Noll war vertreten und sichtlich stolz darauf, dass die Firma mit ihrer innovativen Idee aus Sprockhövel kommt. Landrat Olaf Schade war vor Ort, aber auch der Digitalisierungsbeauftragte der Stadt Sprockhövel, Carsten Galbring, sowie der Beauftragte für Informationstechnik (CIO) des Landes NRW, Prof. Dr. Andreas Meyer-Falcke. „Das ist ein tolles ergänzendes Angebot zu den bisherigen Möglichkeiten der Testung“, sind sich alle einig. Ein weiterer Schritt zu mehr Sicherheit.

Autor:

Dr. Anja Pielorz aus Hattingen

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