Caritas im Ennepe-Ruhr-Kreis und Partnergemeinden sammeln für Slum-Bewohner
Erste Überweisung hilft in Neu Delhi
Die erste Überweisung der gemeinsamen Pandemie-Spendenaktion der Caritas Ennepe-Ruhr und der Pfarrei Witten, Sprockhövel, Wetter an den Partner in Indien ist raus. Von dem ersten Spendengeld können unter anderem dringend benötigte Sauerstoffkonzentratoren für die Behandlung von Covid19-Patienten gekauft werden.
Rund 2.100 Euro sind bisher bereits zusammengekommen und jetzt als erste Überweisung an den Partner in Indien, die Hilfsorganisation Rupcha, gegangen. "Selbstverständlich sammeln wir weiter", sind sich Dominik Spanke, Direktor der Caritas Ennepe-Ruhr, und Pfarrer Holger Schmitz von der Pfarrei St. Peter und Paul Witten, Sprockhövel, Wetter einig.
Gesundheitssystem am Limit
Zur Non-Profit-Organisation Rupcha unter der Leitung des Kapuzinerpaters Dr. Sebastian gehören 70 Krankenhäuser im Bereich des Nationalen Hauptstadtterritoriums Delhi und den nördlichen Staaten Indiens. Sie bieten medizinische Hilfe für bedürftige Menschen in den ländlichen Gebieten sowie für die Bewohner der Slums in den Städten. "Wir danken allen Spendern sehr für ihr Engagement", sagt Jiji Vattataparmbil, Pfarrer der deutschsprachigen katholischen Gemeinde in Neu Delhi. Gerade die Ärmsten der Armen leiden besonders unter der Corona-Pandemie. "Im Moment machen sich alle Sorgen um die Impfung. Viele versuchen, sie gegen Bezahlung zu bekommen", erzählt der Pfarrer, der vor zwei Jahren als Auslandspfarrer des Bistums Münster nach Neu Delhi ging. Die Regierung habe gerade angekündigt, dass die Impfung kostenlos verteilt werden soll.
Die Spendenaktion läuft weiter:
Spendenkonto der Caritas Ennepe-Ruhr
IBAN: DE88 3606 0295 0000 0104 80
BIC: GENODED1BBE
Verwendungszweck "Corona-Hilfe für Neu Delhi"
Vattataparmbil muss aber kein Mediziner sein, um zu sagen: "Das Impfen wird sehr viel Zeit in Anspruch nehmen." Und so lange versuchen die Krankenhäuser, den Betroffenen zu helfen. Doch das Gesundheitssystem ist am Limit. Vor Krankenhäusern betteln Menschen um medizinische Behandlung, vor den Hospitälern sterben Erkrankte auf der Straße. Und Ärzte und Pfleger verzweifeln, weil sie nicht helfen können. Es fehlt an Medikamenten und Sauerstoff.
Die Lage bleibt ernst
"Die Lage ist weiter angespannt. Die Sterblichkeitsrate ist wieder alarmierend", berichtet der 44-Jährige, der sich angesichts der Pandemie-Entwicklung im Mai hilfesuchend an einen seiner verbliebenen deutschen Kontakte aus seiner Priesterausbildung, einen Mitarbeiter der Pfarrei St. Peter und Paul, gewandt hatte. Vor einem Monat lag die Zahl der Pandemie-Toten in Indien bei rund 200.000. Jetzt im Juni liegt die offizielle Zahl bei rund 356.000 Corona-Toten. Gerade erst gab es Informationen von offizieller Seite, nach denen in Indien innerhalb von 24 Stunden 6.148 Corona-Tote gezählt wurden. Das ist die weltweit höchste Zahl an Corona-Toten innerhalb von einem Tag. "Von der Dunkelziffer abgesehen", sagt Vattataparmbil. Die Krankenhäuser benötigen beispielsweise dringend Sauerstoffkonzentratoren, die aber überall Mangelware sind. Diese Geräte reichern den Sauerstoff aus der Umgebungsluft an. Mit dem Sauerstoff kann Patienten mit Atemnot geholfen werden. Mit der Spende können sechs solcher Sauerstoffkonzentratoren angeschafft werden. Aber auch N95-Atemschutzmasken werden noch zahlreich benötigt. Genauso wie Fingerpulsoximeter, um die Sauerstoffsättigung im Blut zu messen. Um die Preise vor Ort zu verdeutlichen, erläutert Vattataparmbil, dass für 2.000 Euro 180 Messgeräte und 4.500 der Masken beschafft werden könnten.
Autor:Lokalkompass Hattingen aus Hattingen |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.