WIS: Es geht weiter, aber...
Das Stadtfest kommt
Die letzte Versammlung der Wirtschaftlichen Interessengemeinschaft Sprockhövel (WIS) kam einem Paukenschlag gleich. Mit einem großen Rumms(!) hatte der amtierende Vorstand aus Kai Kopperschläger, Lutz Heuser, Michael Roweda und Helga Schulz erklärt, im kommenden Jahr für die Positionen nicht mehr zur Verfügung zu stehen und bereits in diesem Jahr nicht mehr ohne weitere Hilfe aus den Reihen der Mitglieder die Aufgaben leisten zu können. Dickster Brocken waren dabei die umfangreichen Arbeiten für das Sprockhöveler Stadtfest, das nach zwei coronabedingten Ausfällen in den Jahren 2020 und 2021 in diesem Jahr am zweiten Septemberwochenende wieder stattfinden soll.
Schon lange wünscht sich der Vorstand mehr Aktivität seitens der WIS-Mitglieder. Nicht zum ersten Mal wurde dies auch von einem WIS-Vorstand angemahnt. Mit einem Beirat hatte man in der Vergangenheit einen Versuch gestartet, die Arbeit auf mehr Schultern zu verteilen. Doch nach anfänglich gutem Start war der Versuch dann doch etwas eingeschlafen. Eine Neuauflage schien keine geeignete Lösung zu sein. „Wir haben dann die Sitzung abgebrochen, damit sich alle noch einmal Gedanken machen und in sich gehen konnten. Dabei haben wir zwei Herausforderungen, die es zu lösen gilt. Zum einen das aktuelle Stadtfest, zu dem bereits in der Sitzung erste Hilfsangebote laut wurden. Und zum anderen die Frage, wer sich zukünftig die Vorstandsarbeit vorstellen kann. Es hat nach der Sitzung viele Reaktionen gegeben und man merkte dann doch, dass die Mitglieder die WIS nicht einfach sterben lassen wollten. Bei der Planung für das Stadtfest 2022 kann ich jetzt sagen, da haben wir eine Lösung gefunden. Inklusive des Vorstandes sind es sieben Personen, die das Fest organisieren werden. Diese Planungsgruppe kommt jetzt zu ersten Versammlungen zusammen. Ich denke, wir können klar sagen, dass das Stadtfest 2022 laufen wird – natürlich nur dann, wenn die Pandemie das zulässt. Bei der anderen Frage – wer sich in einer Vorstandsfunktion sieht – gibt es zumindest eine Person, die deutlicheres Interesse bekundet hat und sich das vielleicht vorstellen könnte. Hier haben wir ja noch etwas Zeit. Allerdings ist klar: auf Zeit spielen wird nicht funktionieren. Ich helfe gerne mit, auch in Zukunft. Aber nicht mehr in der Position des Vorsitzenden“, so Kai Kopperschläger. Für ihn ist klar: „Es muss auch jemand sein, der vor Ort ist.“ Das, so Kopperschläger, könne er mit seinem Job in Dortmund nicht leisten.
In der WIS-Sitzung hatte auch Stellvertreter Lutz Heuser erklärt, sein Zeitkontingent für eine ehrenamtliche Aufgabe sei absolut erschöpft. Schon deshalb hatte er ja seine Position als Vorsitzender mit Kai Kopperschläger getauscht.
Jetzt will man sich erstmal auf das Stadtfest konzentrieren und hofft nicht nur auf gutes Wetter und gutes Gelingen. „Es macht ja neben der Arbeit auch Spaß, so ein Fest auf die Beine zu stellen. Und ich hoffe einfach mal, dass neue helfende Hände so viel Spaß daran haben, dass sie sich eine weitere Mitarbeit – auch als Funktionsträger – vorstellen können“, so Kopperschläger.
Kommentar:
Das Stadtfest soll weiterleben. Die Aussage ist klar. In der Sache haben sich nun einige helfende Hände gefunden. Ob sie sich das Etikett Beirat oder Projektmitarbeiter oder Planungsgruppe an ihr Revers heften, ist dabei eigentlich egal. Wichtig ist zunächst: Das Stadtfest wird stattfinden. Das eigentliche Problem des Vorstandes aber bleibt 2022 bestehen: wie geht es im nächsten Jahr weiter? Dabei steht die Einkaufsmeile Hauptstraße vor großen Veränderungen. Wie wird sie in Zukunft aussehen, wenn die Umgehungsstraße fertig gebaut ist? Und welche Geschäfte werden die düsteren Zeiten der Corona-Pandemie dann überlebt haben? Der Leerstand ist schon heute erschreckend und nicht besser ist die Perspektive dazu. Allerdings: Schwarzmalerei hat noch niemals geholfen. Ärmel hochkrempeln und neue Ideen für mehr Aufenthaltsqualität auf der Hauptstraße sind gefragt. Dabei muss die Stadt (vor allem die hauptamtliche Wirtschaftsförderung) mit den Vertretern im Ehrenamt zusammenarbeiten. Nur gemeinsam gelingt es, gestärkt aus der Krise herauszukommen.
(Dr. Anja Pielorz)
Autor:Dr. Anja Pielorz aus Hattingen |
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