Seniorentagespflege der AWO EN ist wieder geöffnet
Entlastung für die Angehörigen
So manche Angehörige atmen auf. Die Seniorentagespflege der Arbeiterwohlfahrt Ennepe-Ruhr an der Steinklippe in Sprockhövel ist wieder geöffnet. Zwar nur eingeschränkt und unter Auflagen, aber für die Besucher und deren Familien ist es nach drei Monaten Schließung, in denen es nur einen Notdienst für Senioren gab, deren Angehörige beruflich dringend gebraucht wurden, eine echte Entlastung.
„Besonders Ehepartner, Töchter und Söhne, die ihre betagten Partner bzw. Eltern selbst pflegen und dabei auch nicht mehr jung sind, haben die Zeit unserer Schließung als sehr anstrengend erlebt. Die meisten unserer Besucher sind dement und sie ohne Pause zu pflegen und zu begleiten ist sehr belastend. Unter diesen Vorzeichen hat mancher auch schon an eine Heimeinweisung gedacht“, weiß Pflegedienstleiterin Guiseppina Villano, die während der Schließungsphase mit den Familien in Kontakt blieb, um Hilfen zu vermitteln und zu beraten.
Täglich können nun wieder zumindest halb so viele Senioren, wie sonst möglich in die erst im vorletzten Jahr eröffnete Einrichtung mit den großen hellen Räumen und dem jetzt blühenden, großen Garten kommen. Besonders der Garten mit der geräumigen Terrasse ist angesichts der Abstandgebote nun gut genutzt. Hier kann die „Zeitungsrunde“ stattfinden, bei der die Besucher es besonders mögen, wenn eine Mitarbeiterin die Witze vorliest. Auf den Wegen zwischen den Beeten können die Gäste umherspazieren. Einhergehend mit der Demenz haben einige einen großen Bewegungsdrang, den sie in den vergangenen Monaten zu Hause kaum ausleben konnten.
Geregelter Tagesablauf
„Manche unserer Besucher haben in den vergangenen Monaten körperlich und geistig arg abgebaut. Menschen mit Demenz brauchen einen geregelten Tagesablauf und Routinen. Das hat gefehlt, und auch Bewegung, Beschäftigung und der Kontakt zu den anderen Besuchern hier in der Tagespflege. Wir bemerken deutlich, dass unsere Besucher hier aufleben, die Gemeinschaft genießen und wieder miteinander ins Gespräch kommen“, sagt Guiseppina Villano.
Die Einhaltung der Auflagen und Hygienevorschriften ist in der Tagespflege streng geregelt. Schließlich sind die Besucher fast alle hochbetagt und haben unterschiedliche Erkrankungen. Schon morgens am Eingang wird kontaktlos Fieber gemessen, ständig muss auf das Tragen des Mundschutzes und die Abstandsregeln geachtet werden. Da muss vieles ausfallen, was sonst so viel Freude macht, vor allem das gemeinsame Kochen und Backen in der großen Küche und das beliebte Frühstücksbuffet.
„Wir machen das Beste daraus“, haben sich Guiseppina Villano und ihr Team vorgenommen. Hauptsache, die Senioren haben wieder einen geregelten Alltag, Kontakte und Beschäftigung und die Angehörigen können mal wieder etwas für sich tun. Nähere Informationen zu den Angeboten der AWO-Tagespflege gibt es per E-Mail an giuseppina.villano@awo-en.de oder unter Tel. 02339/1375978.
Autor:Michael Köster aus Essen |
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