Busbahnhof Niedersprockhövel:
Unterschriften für die Bürgermeisterin

Rolf Vogelbruch, Heidemarie Müller und Volker Hagen übergeben Bürgermeisterin Sabine Noll 2578 Unterschriften, die sich für den Erhalt des Busbahnhofes am jetzigen Standort aussprechen. Foto: Pielorz
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Das Thema des barrierefreien Umbaus des Busbahnhofs in Niedersprockhövel wird seit Jahren diskutiert. Hintergrund ist ein 2013 geändertes Personenbeförderungsgesetz. Es stellt fest: „Der Nahverkehrsplan hat die Belange der in ihrer Mobilität oder sensorisch eingeschränkten Menschen mit dem Ziel zu berücksichtigen, für die Nutzung des öffentlichen Personennahverkehrs bis zum 1. Januar 2022 eine vollständige Barrierefreiheit zu erreichen.” Der Busbahnhof in Niedersprockhövel muss nach diesen gesetzlichen Vorgaben umgebaut werden. Die Alternative wäre ein Neubau am Freibad. Für viele Bürger, die sich bislang geäußert haben, ist klar: Der alte Standort soll bleiben. Dafür wurden 2578 Unterschriften gesammelt, die Bürgermeisterin Sabine Noll übergeben wurden.

Sprockhövel ist als Kommune in Zugzwang, muss sie doch die gesetzlichen Vorgaben umsetzen. Ein Förderantrag für einen Neubau müsste aber bis zum 31. Dezember gestellt werden. Noch wartet man auf die Fertigstellung wichtiger Unterlagen für die politische Entscheidung. Dazu gehört beispielsweise das Einzelhandelsgutachten. Auch die Behördenbeteiligung ist noch nicht ganz abgeschlossen. Bürgermeisterin Sabine Noll erklärt: „Wir werden – wahrscheinlich in einer Sondersitzung – eine gemeinsame Ausschuss-Sitzung von Verkehrs- und Stadtentwicklungsausschuss haben. Danach ergeht eine Empfehlung an den Rat, der entscheiden muss.“ Der Sitzungskalender terminiert den Verkehrsausschuss auf den 16. November, die Stadtentwicklung auf den 21. November. Die letzte Ratssitzung in 2022 ist auf Donnerstag, 15. Dezember, 17.30 Uhr, in der Glückaufhalle angesetzt. Hier müsste die finale Entscheidung fallen, ob der Busbahnhof am alten Standort saniert oder es einen Neubau am Freibad geben wird.
Die Planungen laufen bereits seit einem Jahr. Bei einer Bürgeranhörung im Juni 2022 stellte Jan Siebenmorgen, Geschäftsführer der MWM Planungsgruppe, die Vor- und Nachteile der bisherigen Planungen an beiden Standorten vor. Das Bürgerinteresse war groß. Die meisten sprachen sich schon damals für eine Beibehaltung und Sanierung am alten Standort aus. Hier könnte man allerdings maximal fünf Buslinien unterbringen. Der Platz ist eng – vor allem für die Wende von Gelenkbussen. Bei einem Neubau auf der Grünfläche parallel zum Freibad an der Bochumer Straße wären bis zu sieben Bahnsteige in der Sägezahnanordnung sowie die Erschließung über einen Arm des neuen Kreisverkehrs möglich. Aber: Bei einer Entscheidung für den neuen Standort muss ein Teil der Freibad-Grünfläche den Baumaßnahmen zum Opfer fallen. Auch um Baumfällungen würde man nicht drumherum kommen. Für nicht mobile Senioren wäre auch der Weg zu den Geschäften der Hauptstraße deutlich weiter und aufgrund der Steigung beschwerlicher.
Aus dem Bürgerinteresse heraus entwickelte sich eine Unterschriftenaktion, die in einigen Geschäften ausgelegt wurde. Binnen weniger Wochen unterschrieben 2578 Befürworter für die Sanierung am bisherigen Standort. Das Freibad, so die Argumentation, ist ein Kleinod und muss unbedingt in der jetzigen Form erhalten bleiben. Auf keinen Fall soll Grünfläche einer weiteren Flächenversiegelung zum Opfer fallen.

Rolf Vogelbruch, Heidemarie Müller und Volker Hagen übergeben Bürgermeisterin Sabine Noll 2578 Unterschriften, die sich für den Erhalt des Busbahnhofes am jetzigen Standort aussprechen. Foto: Pielorz
Der Busbahnhof in Niedersprockhövel. Foto: Pielorz
Autor:

Dr. Anja Pielorz aus Hattingen

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