Neues Gesicht für Niedersprockhövel
Fast 14.000 Fahrzeuge rollen binnen 24 Stunden in Niedersprockhövel über die Hauptstraße. Anlieger, Eigentümer, Mieter, Kunden und Gewerbetreibende müssen seit vielen Jahren mit dem zunehmenden Verkehr, der damit verbundenen Lärmbelästigung und den Einflüssen auf die Umwelt leben. Schon vor dreißig Jahren sprach sich die politische Mehrheit für eine ortsnahe Umgehungsstraße aus. Jetzt ist es endlich soweit. Im Herbst kommt es zum Spatenstich.
Straßen NRW hat mehrfach die Planungen der örtlichen Politik und den Bürgern vorgestellt. Die L 70n, so der offizielle Titel der Ortsumgehung, soll in zwei bis drei Jahren fertig sein und damit das Gesicht von Niedersprockhövel grundlegend verändern. Durch den Bau der Umgehungsstraße wird die Hauptstraße vom Durchgangsverkehr entlastet und es besteht die Möglichkeit, die seit langem von der Bevölkerung gewünschte Geschwindigkeitsreduzierung durchzuführen. Des Weiteren soll das Wohngebiet Börgersbruch von dem An- und Ablieferverkehr zum Schulzentrum entlastet werden. Hier wird ein entsprechender Parkplatz direkt an die L 70n angebunden. Weiterhin ist die Anbindung des Gewerbegebietes an der Hombergstraße geplant, um auch hier das Wohnquartier Hombergstraße/Am Westen zu entlasten. Gespräche zwischen der Stadt Sprockhövel und den Gewerbetreibenden laufen. Darüber hinaus soll die Glückauf-Halle eine neue Anbindung erhalten, um auch in diesem Bereich die Verkehrssituation zu verbessern.
Spatenstich Herbst 2018
Nachdem die Bezirksregierung Arnsberg den Planfeststellungsbeschluss für den Neubau der L 70n am 12. Dezember 2012 gefasst hatte, wurde Klage gegen diesen Beschluss eingereicht. Das Verwaltungsgericht Arnsberg hat mit Urteil vom 16. April 2015 die Klage abgewiesen. Daraufhin wurde die Zulassung der Berufung beim Oberverwaltungsgericht beantragt. Mit Beschluss des Oberverwaltungsgerichtes Münster vom 22. November 2017 wurde der Antrag abgelehnt. Das Urteil war damit rechtskräftig. Bodo Middeldorf fasst in einer gemeinsamen Ausschusssitzung von Stadtentwicklung um Umweltausschuss die Fakten zusammen: „Niemand baut heute mehr leichtfertig eine Straße. Aber diese Ortsumgehung wird seit Jahrzehnten von der politischen Mehrheit im Stadtrat gewollt. Unterstützung bekommt Middeldorf von der SPD. Markus Gronemeyer sieht ebenfalls die großen Vorteile für die Wohn- und Gewerbegebiete und für die Hauptstraße.
Wo genau die Straße verlaufen wird, steht fest. Auch die Anbindung über die Kreisverkehre ist Fakt. Noch sind nicht alle benötigten Grundstücke im Besitz von Straßen NRW oder der Stadt, aber die Planer lassen keine Zweifel daran, dass sie hier keine Probleme mehr sehen. Die meisten Details werden erst dann geregelt werden, wenn die Baufirma feststeht. Dafür muss eine Ausschreibung gemacht werden. Doch einiges ist seitens der Planung bereits klar: So wird der Radweg während der ganzen Bauzeit durchgängig erreichbar sein. Eine Baustraße wird errichtet. Die Tankstelle oben an der Wuppertaler Straße bleibt erhalten, ein Geh- und Radweg wird gebaut. Zwei Regenrückhaltebecken entstehen, umfangreiche Lärmschutzmaßnahmen sind geplant. Sie reichen von entsprechendem Asphalt über Schutzwände bis hin zum möglichen Austausch von Fenstern an Gebäuden. Ein Landschaftspflegebegleitplan sorgt für entsprechende Baumpflanzungen.
Der erste Bauabschnitt, für den rund 300 000 Euro bereitstehen, umfasst die Strecke von der Anschlussstelle Kreisverkehr etwa bis auf Höhe der Mathilde-Anneke-Schule, die auch dann an die Umgehungsstraße angeschlossen werden soll. Der zweite Bauabschnitt bezieht sich dann auf die Verbindung von Glückaufhalle zur Haßlinghauser Straße.
Autor:Dr. Anja Pielorz aus Hattingen |
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