Bundestagskandidatin Anna Neumann (FDP) zu Besuch bei Unternehmer Klaus Heinz
Entfesselungspakt für unsere Wirtschaft

- Unternehmer Klaus Heinz Im Gespräch mit Bundestagskandidatin Anna Neumann und Nico Droste, Vorsitzender der FDP Sprockhövel. Foto: Pielorz
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Anna Neumann, liberale Kandidatin für die Bundestagswahl im Wahlkreis 139, fordert Bürokratieentlastung und eine schlankere Vergabe-, Register- und Informationsbestimmung für die Wirtschaft. „Wir müssen weg von diesem Paragraphen-Dschungel, der die Unternehmen lähmt und sie wertvolle Zeit kostet. Es kann nicht sein, dass bis zu einer Genehmigung durch die zuständigen Behörden Monate oder Jahre vergehen.“
Seit fünf Jahren engagiert sich die 26jährige in der Politik. Bei den Wahlen zum Deutschen Bundestag am 26. September ist sie auf einem aussichtsreichen Listenplatz liberale Frontfrau im Wahlkreis 139, zu dem die Städte Hattingen, Herdecke, Sprockhövel, Wetter und Witten gehören. Bei einem Besuch des Familienunternehmens Klaus Heinz Handels GmbH in Sprockhövel macht sie deutlich, was sie verändern will: „Wir sind überbürokratisiert. Kein Unternehmen kann es sich dauerhaft leisten, Monate oder Jahre auf erforderliche Bescheide von Ämtern zu warten.“
Das bestätigt ein Mann, der es wissen muss. Klaus Heinz (83) ist seit über 65 Jahren in einem Unternehmen tätig. Der erste Baustoffhandel Heinz wurde Anfang der 30er Jahre des letzten Jahrhunderts in Schwelm gegründet und wird nun in der dritten Generation als mittelständisches Familienunternehmen in Sprockhövel erfolgreich weitergeführt. Zahlreiche Schwesterfirmen in Gevelsberg und Ennepetal zeugen von dem aktiven Unternehmergeist und ungebrochenen Innovationswillen der Familie. Immer noch kommt der 83jährige jeden Tag in den Betrieb, obwohl Sohn und Tochter längst die Zügel in die Hand genommen haben. Gerade die Erfahrung aus Jahrzehnten lässt ihn erkennen, woran es in der Gegenwart hapert: „Viele junge Menschen können und wollen die Verantwortung für einen Betrieb nicht mehr übernehmen. Es fehlt an mutigen Nachfolgern und deshalb werden viele mittelständische Betriebe an Großkonzerne verkauft. Zu den Gründen gehört auch das alltägliche langwierige Prozedere mit Verwaltung und Politik.“
Baustoffrecycling ist großes Thema
Das traditionsreiche Unternehmen trägt sehr erfolgreich zum industriellen Baustoffrecycling bei. „Die Klaus Heinz Handels-GmbH leistet seit Jahrzehnten einen aktiven Beitrag zum Umweltschutz und der Ressourcenschonung. Beim Abbruch oder Umbau von Bauwerken, beim Straßenaufbruch oder Bodenaushub fällt Bauschutt aus Beton und Mörtel, Kies, Sand und weiteren Materialien an. Wo immer es möglich ist, entsorgen wir diese nicht auf einer Deponie, sondern verwenden sie als wertvollen Rohstoff wieder. Baustoffrecycling trägt zur Schonung der natürlichen Ressourcen sowie zum Erhalt der natürlichen Schutzgüter Wasser und Boden bei. Das ist nicht nur irgendeine Alternative zu den Primärstoffen. Denn man muss sehen, dass viele Materialien als Primärstoffe schlicht endlich sind. Doch oft fördert die Gesetzgebung mit Kann-Bestimmungen die Nutzung von recyceltem Material nicht.“ Das ärgert den Senior sehr. „Die Unbedenklichkeit von Recycling-Baustoffen hinsichtlich potenzieller Auswirkungen auf die Umwelt, speziell Boden und Grundwasser, wird streng überwacht. Die Recyclingmaterialien sind güteüberwacht“, erklärt er.
Neben dem Recycling sind auch Emissionen ein wichtiges Thema. „Wir diskutieren die CO2-Emissionen in großem Stil bei der Mobilität, aber noch unzureichend in der Wirtschaft. Dabei gäbe es hier ein großes Potenzial“, so Anna Neumann. „Bei der Herstellung von Zement fallen im Produktionsprozess nicht unerhebliche Mengen CO2 an. Zement ist als Bindemittel für Sand und Kies zur Herstellung von Beton allerdings ein wesentlicher Bestandteil unseres Alltags. Wir bauen damit Häuser und Brücken und verwenden Beton zur Verankerung von Windkraftanlagen. Die Zementbranche gehört dabei zu den Industriezweigen mit den höchsten CO2-Emissionen. Sie können in der Produktion aber durch bestimmte Maßnahmen gesenkt werden. Noch besser ist es jedoch, Alt-Beton wiederzuverwerten“, sagt Klaus Heinz, der auch an Unternehmen beteiligt ist, die sich den alternativen Energieformen wie Solar- und Windenergie zugewandt haben. „Die Genehmigungsverfahren, beispielsweise für die Offshore-Anlagen in der Nordsee und der Deutschen Bucht, dauerten Jahre. Manchmal werden erteilte Genehmigungen sogar zurückgenommen. Diese Zeitstrukturen kann ein Unternehmen finanziell nicht verkraften.“
Anna Neumann: „Die umfassende Wiederverwertung von Rohstoffen ist ein konsequenter Beitrag für den Klimaschutz. Bei den Genehmigungen für Unternehmen sollten wir dringend vom Slowfox in den Quickstep wechseln – das ist die liberale Sicht auf die aktuellen Probleme. Hier will ich mitgestalten. Deshalb kandidiere ich für die FDP für den Deutschen Bundestag.“
Autor:Dr. Anja Pielorz aus Hattingen |
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