Nach(t)schlag "im Gros"

Die Zahl 12 hat in vielen Kulturen eine jahrhundertealte Bedeutung: Ein Sonnenjahr beinhaltet 12 Mondzyklen, was zur Einteilung des Jahres in 12 Monate führte. Bis heute ist der Tag in zweimal 12 Stunden eingeteilt. Es gibt 12 Tierkreiszeichen. Auch der Chinesische Kalender orientiert sich an der Zahl 12, hat ebenfalls 12 Tierzeichen und die 12 Erdzweige. Auch die Einteilung des Kreises in 360 Grad geht auf die Zahl 12 zurück. Wir beziehen heute den Wein in Zwölferkisten, holen im Laden ein Dutzend Eier. Und wir feiern in 2018 den zwölften Nachtschlag in Haßlinghausen am Samstag, 25. August, 17 bis 24 Uhr. Werbering-Vorsitzender Wolfgang Weiss erinnert sich an die Anfänge der Veranstaltung.

Von Dr. Anja Pielorz

„Am Anfang der Aktivitäten stand das Stadtteilfest rund um das Rathaus. Doch für uns als Werbering funktionierte das nicht richtig. Klar, es gab Stimmung, aber für uns als Einzelhändler tat sich nicht viel. Die Besucher blieben auf dem Rathausplatz hängen und bummelten nicht über die Mittelstraße. Also hatten wir damals nicht viel von dem Fest und das wollten wir ändern“, erzählt er. Die Mittelstraße, so der Wunsch der Einzelhändler, sollte einfach stärker angenommen werden.
„Damals gab es in Unna eine italienische Nacht. Das war als spätes Shopping-Erlebnis bekannt geworden und ein richtiger Erfolg. Das wollten wir auch haben und so hat es vor zwölf Jahren begonnen. Damals konnten wir die Mittelstraße nicht sperren lassen – wir bekamen keine Genehmigung, weil wir ja Umleitung für die Autobahn sind. Aber dann kam diese Nacht und es waren unglaublich viele Menschen unterwegs. Alles war voll und die Nacht war sehr mild und es war einfach toll. Die Polizei hat sofort angeregt, bei einer Wiederholung die Mittelstraße zu sperren, denn es war einfach zu voll. Und so konnten wir ab dem zweiten Mal die Straße für den Autoverkehr sperren lassen und das ist bis heute so geblieben.“
Am Anfang, so erzählt Wolfgang Weiss, habe es einige Geschäfte gegeben, die nicht mitgemacht hätten. „Ich habe noch am Veranstaltungstag sieben Telefonate bekommen, weil die Geschäfte bis Mitternacht öffnen sollten und manche das überhaupt nicht gut fanden. Nach dieser Nacht haben später deren Kunden nachgefragt, warum sie nicht geöffnet hatten.“
Heute, zwölf Jahre später, ist das kein Thema mehr und fast alle machen mit – wenn sie nicht gerade im Urlaub sind. Fünfzig, sechzig Mitglieder des Werberinges sind es schon, die entweder ihr Geschäft bis Mitternacht geöffnet haben oder mit einem Stand dabei sind, weil sich ihr Geschäft nicht an der Mittestraße befindet, sie aber Mitglied im Werbering sind.

Beim Programm #+wurde aufgerüstet

Begonnen habe man mit einem eigenen Ordnungsdienst, jetzt gebe es schon lange einen Sicherheitsdienst und es habe in den ganzen Jahren zum Glück noch keine Probleme gegeben. „Aufgerüstet“ habe man lediglich beim Programm. Irgendetwas sei immer dazu gekommen: ein großes Gewinnspiel lockt zum Bummel über die ganze Mittelstraße, denn die Buchstaben in den Schaufenstern ergeben eine Lösung und mit etwas Glück kann man tolle Preise gewinnen. Oder man gönnt sich um 19.30 Uhr bei der Modenschau einen ersten Blick auf die aktuelle Herbstmode. Warengutscheine, ein Mobiltelefon und vieles mehr gibt es auch. Natürlich ist für das leibliche Wohl bestens gesorgt und „was auf die Ohren“ gibt es ebenfalls. Der Fanfarenzug ist dabei, ein DJ und viele weitere musikalische Leckerbissen sorgen für Stimmung und Spaß. Bei der Sparkasse gibt es auch eine kleine Bühne. Gegen 23 Uhr gibt es ein großes Feuerwerk.
Finanziert wird die Veranstaltung übrigens vom Werbering – ohne eine gesonderte Umlage für die Mitglieder. Das hat es in der Vereinsgeschichte sowieso nur zweimal für die Weihnachtsbeleuchtung gegeben.
Und jetzt gilt es eigentlich nur noch, allen viel Spaß zu wünschen.