Schulkulturtage der Wilhelm-Kraft-Gesamtschule
Kultur unterm Schuldach

Lucie, Leonie und Vivi riechen an den verschiedenen Kräutern. Foto: Pielorz
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  • Lucie, Leonie und Vivi riechen an den verschiedenen Kräutern. Foto: Pielorz
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Zwei Jahre ist DAS Highlight vor den Sommerferien pandemiebedingt ausgefallen. In diesem Jahr konnten die Schulkulturtage der Wilhelm-Kraft-Gesamtschule in Sprockhövel endlich wieder stattfinden. Im sportlichen Bereich gab es ein Fußballturnier für die Jahrgänge 8 und 9. Der Jahrgang 5 startete zu einer Waldolympiade. Der traditionelle Sponsorenlauf der Jahrgangsstufen 5 und 6 für das Projekt „Action!Kidz“ der Kindernothilfe wurde auf dem Sportplatz durchgeführt. Im kulturellen Bereich gab es ebenfalls verschiedene Aktivitäten. So fand eine Aufführung des Musicals „Die Träume des Morpheus“ von der Kreativklasse 6c statt. Es gab Schnupperkurse im Schachspiel, Musikforschung und Theaterpädagogik. Schulsozialarbeiterin Christine Niephaus und Biologielehrerin Katharina Pick hatten ein ganz besonderes Angebot im Gepäck: „Von Hexen und Zaubertränken – die Kraft der Pflanzen und Kräuter“ als NW-Projekt für starke Mädchen aus den Jahrgangsstufen 7 bis 9.

„Mit dem Projekt haben wir voll ins Schwarze getroffen. Es gab sogar eine Warteliste der Mädchen und einige Jungen wollten auch mitmachen“, berichtet Christine Niephaus. Doch das Angebot hat nur 15 Plätze und richtet sich ausschließlich an Mädchen und das aus einem guten Grund. „Wir möchten die Mädels für die sogenannten MINT-Themen interessieren, also für die naturwissenschaftlichen Fächer. Wir haben vorher an der Schule mit den Mädchen auch über Frauen in Männerberufen gesprochen und dazu Gäste vor Ort gehabt. Die Mädchen sollen überlegen, ob sie sich in ihrer Zukunft auch andere als die traditionellen Frauenberufe vorstellen können.“
Unter Anleitung der Biologielehrerin Katharina Picks geht es aber zunächst um die Vergangenheit. Warum glaubten Menschen früher an Hexen und Zauberei? Und was hat es mit Heilkräutern tatsächlich auf sich? Lucie, Leonie und Vivi halten sich die verschiedensten Kräuter unter die Nase und versuchen mit Hilfe von Kräuterbüchern die Gaben von Mutter Natur zu bestimmen. Und das ist gar nicht so einfach. Echte „Hexen“ müssen schon gut aufpassen, welche Krautmischungen gegen die verschiedensten Zipperlein zur Anwendung kommen.
Immerhin - Mutter Natur stellt einiges bereit, was Schmerzen lindern kann. Mit Hilfe von Büchern und Tablets werden Doldengewächse und Lippenblütler analysiert. In selbstgebastelten Blumentöpfen pflanzen die Mädchen Kräuter für den Kräutergarten daheim ein. Majoran, Koriander, Salbei… Die berühmte Benediktinerin Hildegard von Bingen wäre sicherlich begeistert gewesen, war sie doch in der Natur- und Heilkunde sehr bewandert.
In einer Ecke steht ein Kochtopf. Elea hat einen Löffel in der Hand und rührt damit im Topf herum. Es blubbert und riecht gut. Eine Mischung aus Wasser, Zucker und einem Sirup aus Salbeiblättern und anderen Kräutern köchelt vor sich hin. Aus der flüssigen Masse werden Kräuterbonbons entstehen, wenn die Masse auf einem Backblech ausgekühlt ist. Djamila, Marie Claire, Victoria, Ronja und Leonie passen gut auf, dass die Mischung nicht überkocht. Fenchel, Anis, Rosmarin, Eukalyptus, Kamille oder Pfefferminze eignen sich gut – übrigens auch gemischt. Die Mädchen erklären, was sie gemacht haben: „Wasser und Zucker – für 100 Gramm Zucker etwa drei Esslöffel Wasser – zum Kochen bringen. Dann die Kräuter zerkleinert in die Masse geben und zum Kochen bringen. Danach dürfen Honig oder Ahornsirup hinein. Mit einem Teelöffel gibt man kleine Mengen der heißen Massen auf ein Backblech mit Backpapier. Dann muss die Masse erkalten. Fertig sind die Kräuterbonbons.“ Beim nächsten Kratzen im Hals helfen die Selbstgemachten aus der Kräuterküche bestimmt doppelt so gut.

Autor:

Dr. Anja Pielorz aus Hattingen

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