2 Überraschungen
Aufsteiger Herren 40 I kassiert Auftakt-Niederlage beim TC Hohenstein

Kai Vohwinkel
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Beide Seiten hatten sich im Vorfeld der Begegnung nicht in die Karten gucken lassen. Der mit reichlich Vorfreude – man kennt sich und insbesondere unseren traditionell im Winter mitwirkenden Gast-Akteur Torsten Fruck – auf Seite 1 des Spielplans stehende Auftakt brachte somit erst bei der Begrüßung Klarheit. Und der Gastgeber hatte wirklich alles aufgeboten, was von seiner Meldeliste Rang und Namen. Neben Frucki trat auch der von der TG Witten stammende Einser, Sebastian Böhm, in Erscheinung. Dieser freilich nur im Einzel, da für ihn am Folgetag der Auftakt in der Ruhr-Lippe-Liga Herren 30 ansteht. Dortige Position: ebenfalls Eins. Dies war natürlich direkt ein dickes Brett, dass es zu bohren galt. Deutlich zu dick, so sehr Stephan Rath sich mühte und nicht aufsteckte, war es auf dem Nebenplatz an der Waldrand-Kante bei Michael Westen an Zwei. Gerade, schnörkel- wie spinlose Grundschläge in die Stellen, wo es zumeist weh tut, bewegten sich in schöner Regelmäßigkeit. Solche vom Heim-Akteur wohlgemerkt, der dem TGHler hier mit seinen 4 Leistungsklassen Unterschied nicht allzu viel gestattete. Glatt ging der Punkt somit an den TCH. Nebenan zeigte sich Thorsten Marx unbeeindruckt von Statistiken und Zahlenwerk. Eigentlich gewarnt, hatte sein Kontrahent im Winter doch unsere Nummer Eins, Stephan Rath, geputzt, zog er dem älteren der beiden Hubert-Bruder mit unkonventioneller Spielweise den Zahn. Ein klarer 6:3, 6:0-Sieg für den flinken Burschen, der das gleiche LK-Delta wie bei Michael jedoch zu seinem Vorteil nutzte. Gunnar Lange, bei seinem TGH Debüt, mit reichlich Kaffee und anderen Eindrücken als mit Abstand frühest Angereister gestärkt, suchte sein Glück auf dem ersten Court. Er hatte es mit dem jüngeren Hubert zu tun, der dem wacker und immer positiv denkenden Tennis-Gorilla jedoch die Suppe versalzte. Gunnar probierte ebenfalls alles, musste seinem Gegenüber jedoch ebenso deutlich den Vortritt lassen. Viel durfte jetzt für eine akzeptable Ausgangsposition vor den Doppeln nicht mehr passieren, ging die erste Runde mit 1:2 an die Nachbarstädter. Stephan hatte zu diesem notierten Zwischen-Resultat bereits die ungleichmäßig bespielbare Stätte direkt vor dem Clubhaus bezogen. Der eingangs erwähnte Sportkamerad Böhm war es dabei vom ersten Schlag an, der die Taktzahl vorgab und unserem Protagonisten nichts erlaubte. Auch hier machte sich der Unterschied in der Notierung (Stephan liegt 5 darunter) und dazu noch eklatanter im Ergebnis bemerkbar. Eine LK 6,6 in der Bezirksklasse ist schon eine Ansage. Am Wald-Grund lief das Schlüssel-Spiel in Form von Frucki gegen Vohwinkel. Kai hatte ihn nach seiner Aussage noch nicht im Einzel beiwohnen können, erhielt aber von allen Seiten – selbstredend – Tipps, Ratschläge und Aufmunterung, sich seiner reellen Chance bewusst zu sein. Diese füllte der ebenfalls flinke TGHler mit Leben und verstrickte Frucki in zuweilen längere Rallies. Ergebnis war der Gewinn des ersten Durchgangs, den Kai schon einmal keiner mehr nehmen konnte. Der Wittener ließ dies aber nicht auf sich sitzen (Bemerkung am Rande: LK-Vorteil von 7,0 (!)) und konterte. Ein deutliches 6:1 aus seiner Sicht mündete also in die Entscheidung per Match-Tiebreak. Dort behielt Kai die Nerven und zog nach ausgeglichenem Verlauf bis zum Ende des zweiten Drittels dann uneinholbar davon. Starke Leistung vom Topspin-Fetischisten und gleichzeitig unsere Lebensversicherung am schwül-warmen ersten Mai-Samstag. Die Hoffnung auf einen nochmals hübscheren Zwischenstand sollte Ivo Siebers nähren. Im Match gegen den durch zahlreiche Turnier-Ausrichtungen auch im Sportpark Hiddinghausen bestens bekannten Daniel Rath wurde von beiden Seiten das ganz sichere Spiel bevorzugt. Selten ging es auf schnelle Entscheidungen, man guckte sich gegenseitig aus. Jedes einzelne Game war umkämpft, ein zähes Ringen Punkt für Punkt an der Tagesordnung. Nuancen waren es so, die Ivo ins Hintertreffen brachten und Daniel unter dem Jubel seiner Kumpanen den eminent wichtigen vierten Punkt bescherten.
Ein Ausrufezeichen in Form eines eher unerwarteten Auftaktsieges war also noch drin, es mussten jedoch alle Doppel gewonnen werden. Im ersten dieser Spielart versuchten Michael mit Thorsten ihr Glück gegen den nun an Eins hochgerückten Alex Wiegard. Er nahm sich Daniel Rath zur Seite und pushte diesen zu einer guten Performance. Eine solche zeigten auch die beiden TGH-Aktiven. Nach „Break vor“ und optimalem Beginn wendete sich das Blatt fortan und der Satz wurde noch verloren. Noch ausgeglichener verlief dafür der zweite Abschnitt. Mit 0:3 schon fast aussichtslos im Hintertreffen rissen sich die Hiddinghauser zusammen und gingen ihrerseits mit 4:3 in Front. Die Führung wechselte munter weiter und als Alex zum Match aufschlug, wäre eigentlich alles seinen erwarteten Weg gegangen. Es gelang trotzdem ein weiteres Re-Break und die Hoffnung war durch das Erreichen des Tie-Breaks mehr als zurückgekehrt. Nach einem Traumstart über ein 5:1 bis zum 6:3 lief auch alles wie am berühmten Schnürchen. Leider waren es nun wieder die Hausherren, die angesichts des Rückstands befreit und unbefangen zockten. Punkt für Punkt holten sie gleichbedeutend mit der Abwehr des drohenden Satzverlustes auf, so dass beim Stande von 6:6 tatsächlich noch einmal gewechselt wurde. Daniel gelang als Vorstufe zum Matchpoint ein hübscher Passierball die Linie hinunter, ehe ein Grundschlag von uns im Netz einschlug. Sehr schade, es hätte auch genauso gut anders ausgehen können. Aufgrund der immer fairen, trotzdem knisternden Atmosphäre eines Medenspiels machte dies wieder einmal deutlich, was diesen Wettbewerb so ausmacht. Noch mehr lockere Sprüche gab es gleich nebenan zu hören und zu beschmunzeln. Ungewohnt für Stephan, dass er diesmal Torsten Fruck als Gegner mit im Match hatte, umso mehr musste dieser sich auf humorvolle Art anhören. Beide hatten sich Partner dazu geholt, denen man gerne auch im gegenseitigen Armdrücken beigewohnt hätte. Es entwickelte sich auch dort ein abwechslungsreicher Schlagabtausch mit zahlreichen Facetten und ansehnlichem Sport. Leider war es bei Stephan und Gunnar weiterhin nicht unbedingt ihr Tag, so dass sie trotz aller Gegenwehr bei einer rasch erhaltenen Erfrischung dem Gastgeber sowohl zum Doppel- als auch zum somit feststehenden Gesamtsieg gratulierten. Bis in den Match-Tiebreak brachte es auf dem Richtung Hammerteich installierten Court die Kombination Vohwinkel / Siebers. Unglücklich wie knapp unterlagen die Aufsteiger im Tie-Break des ersten Durchgangs noch, ehe sich der Satzausgleich mit dem 6:4 ergab. Sollte wenigstens eins der Doppel siegreich gestaltet werden können? Leider nein. Nach zähem Hin und Her und in der Endphase eine Idee offensiver agierend, vollendeten die Hubert-Brothers gegen Unsere auch nicht gänzlich unverdient zum 10:4. Nach Zusammenzählen sämtlicher Matches bedeutete dies die temporäre Tabellenführung für die Hohensteiner durch das 7:2 aus ihrer Sicht. Launig und maximal schmackhaft, flüssig wie auf prall gefüllten Tellern in fester Form, klang der Abend in geselliger Runde bei unseren Freunden aus 58453 aus. So muss es sein, dafür spielt man in der Mannschaft diesen herrlichen Sport!
Sportliches Fazit: eine verdiente Niederlage zum Auftakt, die bei etwas günstigerem Verlauf mindestens hätte knapper ausfallen können. Bitter auch, dass wir verletzungsbedingt nicht aus dem Vollen schöpfen konnten und wir die nächsten Tage einmal abwarten müssen, was sich personell noch so ergibt. Trotz allem war es kein schlechter Auftakt, der uns noch mehr anspornen sollte, es im richtungsweisenden Spiel gegen den Sportverein Langendreer direkt nächste Woche besser zu machen. Nur die TGH!
Ergebnisse: Einzel: Stephan Rath 0:6/0:6 Michael Westen 0:6/1:6 Kai Vohwinkel 6:4/1:6/10:7 Thorsten Marx 6:3/6:0 Ivo Siebers 3:6/4:6 Gunnar Lange 2:6/1:6 Doppel: Westen/Marx 3:6/6:7, Rath/Lange 2:6/1:6 Vohwinkel/Siebers 6:7/6:4/4:10

Kai Vohwinkel
Thorsten Marx
Autor:

Stephan Rath aus Sprockhövel-Hiddinghausen

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