Hoffnungsflotte von sunshine4kids starten mit Flüchtlingen

Dass Segeln Kinder in Not ein Hilfsmittel sein kann, beweist sunshine4kids bereits seit einigen Jahren. Am 1. Januar 2007 entstand die Idee, Kinder, die in ihrem jungen Leben bereits viele negative Momente erlebt haben – sei es durch Schicksalsschläge, Krankheiten oder Anderes – einfach mal mit aufs Wasser zu nehmen. Ihnen die Chance zu geben, für einige Tage all das schwere Gepäck, das sie mit sich herumtragen, an Land zurückzulassen und einfach „Kind“ zu sein. Dabei geht es sunshine4kids e.V. aber auch darum, Zeit für Gespräche zu schaffen und durch das abenteuerliche Erlebnis in der Natur Kraft für einen Neuanfang zu bewirken. 

„Unsere Arbeit ist bewegend, manchmal herzzerreißend, aber immer lohnend und unvergesslich“, sagt Gaby Schäfer, Vorsitzende und Gründerin von sunshine4kids e.V.
Was 2007 in Kroatien mit wenigen Charteryachten begonnen hat, gipfelte letzten Monat mit der sunshine4kids Hoffnungsflotte auf der Ostsee als große Flotte.
Ehrenamtliche stellen kostenlos ihre Yacht ebenso wie ihre Freizeit für die sunshine4Kids Teilnehmer zur Verfügung. Erstmals waren bei der Hoffnungsflotte auch Flüchtlingskinder dabei.
Neben der sonst üblichen Zielgruppe von sunshine4kids ( Kinder die an Krebs erkrankt sind, Heimkinder, Schattenkinder und Kinder die Vater oder Mutter verloren haben ) stand aufgrund der aktuellen Problematik, die Frage im Raume, auch Flüchtlingskinder mitzunehmen.
„Anfangs hatten wir Bedenken“, so Gaby Schäfer. „Wie werden die Kids sich an Bord zu rechtfinden, wie klappt die Verständigung und wie werden die anderen Kinder und Jugendliche reagieren?“ Die fünf Flüchtlinge kommen aus unterschiedlichen Einrichtungen (Flüchtlingsheim, Kinderklinik, Missionsbüro) und schon beim ersten Kennenlernen vor der Segelaktion, war Schäfer sich sicher, dass sich alles finden wird und die Kids gut in die Gruppe passen werden. Die Kinder kommen aus Syrien, aus dem Kosovo und Bulgarien. Sie sind aus unterschiedlichen Gründen hier….
Foad (18 Jahre alt) ist sehr krank und hat nur eine Überlebenschance wenn er eine Knochenmarktransplantation bekommen kann. Ein Spender wird derzeit noch gesucht.
Die Brüder Samo (11) und Marco (14) mussten mit der Mutter flüchten, da sie in ihrer Heimat bedroht wurden. Auch hier in Deutschland müssen sie mit verdeckten Namen leben.
Ayan (11) und sein Bruder Ismal (13) sind traumatisiert. In Syrien mussten sie mit anschauen wie ihre Brüder enthauptet wurden.
Was sich dann während der Hoffnungsflotte entwickelte, war unglaublich und rührte das sunshine4kids Team zu Tränen: Die Flüchtlingskinder wurden von den anderen Teilnehmern herzlich aufgenommen. Und – das schönste – langsam begannen sie wieder Kinder zu sein. Da wurde gespielt, geplanscht, Krebse gefangen, gelacht. In den nächsten Tagen, fingen die Kids auch an zu erzählen. Sie haben Vertrauen gefunden und konnten sich endlich öffnen.
Am 25. September findet die nächste Segelaktion am Ijsselmeer statt und für sunshine4kids ist klar: Natürlich werden auch wieder Flüchtlingskinder an Bord sein.
Das ZDF wird die Aktion drei Tage lang begleiten und unter dem Format 37 Grad ausstrahlen.
Infos zum Sprockhöveler Verein gibt es unter www.sunshine4kids.de.

Autor:

Dr. Anja Pielorz aus Hattingen

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