Eine Oase für Geborgenheit
„Sind die süß! Kann ich eines behalten?“ Strahlende Kinderaugen, wohin man blickt. Kleine Hände, die behutsam nach winzigen Kaninchen greifen.
Und sie sind nur ein Teil der kleinen Tierwelt, die zusammen mit anderen Freizeitmöglichkeiten eine Oase der Geborgenheit für Kinder (und nicht nur für sie) am Fritz-Lehmhaus-Weg in Niedersprockhövel bilden. Die „Oase“ ist der offizielle Vereinssitz für „sunshine4kids“ – und ein generationsübergreifender neuer Treffpunkt für alle, die sich hier wohlfühlen.
Eine wichtige Zielgruppe sind natürlich Kinder und Jugendliche. „Hier sprechen wir ausdrücklich alle an und nicht nur die Kinder in unserem Segelprojekt Hoffnungsflotte“, erklärt die Vorsitzende Gaby Schäfer. Trotzdem liegen ihr und dem gemeinnützigen Verein Heim- und Pflegekinder, Schattenkinder, kranke Kinder, Missbrauchsopfer, Flüchtlingskinder und Kinder mit Handicap natürlich besonders am Herzen. Gemeinsam mit der Til Schweiger Foundation wurde hier eine ganz besondere Oase geschaffen. Auf der Homepage heißt es dazu: „Den Kindern und Jugendlichen soll mit dem Projekt ein anderer Zugang zur Natur, zu den Abläufen der Nahrungskette, den natürlichen Ressourcen und der Umgang mit Nahrung und den Elementen Sonne, Wind und Wasser aufgezeigt werden. Das Projekt soll den Kindern und Jugendlichen nicht nur einen anderen Bezug zur Umwelt geben, sondern auch einen anderen Umgang zum Mitmenschen, besonders zu kranken oder eingeschränkten Menschen vermitteln.“
Die Umsetzung des Projekts in der „Oase“ erfolgt durch den Verein „sunshine4kids e.V.“, der verschiedene Gruppen wie Tierhaltung, Imkerei, Weiterverarbeitung der Produkte, Ofen- und Brunnenbau oder Holzverarbeitung eingeführt hat. Im Vordergrund stehen Erlebnisorientierung, Methoden des integrativen sozialen Lernens und die Vermittlung der wichtigsten Ernährungsbotschaften. Der Schwerpunkt wird dabei wortwörtlich auf das „Begreifen“ gelegt. Das erleben auch ein Dutzend Kinder der ersten Klasse der privaten Förderschule Loher Nocken aus Ennepetal mit dem Förderschwerpunkt emotionale und soziale Entwicklung/ Lernen. Sie entdecken neben den frisch geborenen Kaninchenkindern, das Füttern der Hühner (und dürfen Eier sammeln), streicheln einen Igel, staunen über Insektenhotels und Fledermauskästen und erleben ein Bienenvolk bei der Arbeit. „Wir haben Kooperationen mit verschiedenen Einrichtungen im sozialen Hilfebereich, aber auch mit der Igelaufzuchtstation in Wuppertal oder dem Imkerverein“, berichtet Gaby Schäfer. Dabei greift sie erneut das Thema Geborgenheit auf: „Die Oase soll eine Heimat für das sein, was bedroht ist und b(g)eschützt werden muss. So haben wir alte Gemüsesorten aufleben lassen und ebenso sind wir ein Anlaufort für bedrohte Tierarten. Die alte bergische Huhnrasse „Bergische Schlotterkamm“ gehören ebenso dazu wie die Bienenvölker Camica und dunkle, europäische Biene. Außerdem die Zwergfledermaus. Der Verein freut sich sehr darüber, dass der NABU (Naturschutzbund Deutschland) uns vor wenigen Wochen als fledermausfreundliche Oase ausgezeichnet hat.“
Für die Kaninchen in der Oase können die Kinder Patenschaften übernehmen. „Weitere Aktionen mit Schulen, Jugendzentren und Kindergärten werden nun regelmäßig stattfinden. Projekte rund um die Themen Umwelt und Ernährung sind sowohl mit dem Umwelt- und Landwirtschaftsministerium als auch mit der Til Schweiger Foundation geplant“, so Schäfer.
Was 2007 mit der Vereinsgründung von „sunshine4kids“ klein begann, hat im Laufe der Jahre eine große Wirkung für Kinder, Jugendliche und Erwachsene erzielt. Die „Oase“ am Fritz-Lehmhaus-Weg 34 steht allen Interessierten ab 10 Uhr offen.
Übrigens: Tischtennis oder Dart spielen oder einfach nur Chillen kann man hier auch.
Autor:Lokalkompass Schwelm aus Schwelm |
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