Vor 13 Jahren endete unsere „Ostertage-Flucht-Tradition“
Vor nunmehr 26 Jahren hatten wir uns gerade so zusammen gefunden und "hausten" in einer Gartenlaube Schwarzhausens. Ostern nahte und die bereits großen Kinder ließen durchblicken, uns zu besuchen. Da erfanden wir das Oster-Reisefieber – man kann es auch Flucht nennen – und verbrachten unsere ersten gemeinsamen Ostertage auf Reisen - und das über mehrere Jahre.
Natürlich hatten wir all die Jahre wunderschöne Erlebnisse wie allerdings auch nicht billige Reisen, weil wir zu Gründonnerstag wählten, in welche Richtung wir fahren würden und zu Karfreitag die etwaige Entfernung festlegten. So war das Ziel immer reizvoll wie auch ungewiß.
Alle Jahre wieder erinnern wir uns gerne all dessen!
### So erreichten wir in einem Jahr dioe stürmische Nordseeküste, übernachteten dort eine unwetterartige Nacht, hatten nach Helgoland eine stürmische Fahrt und die dortige Zeit weitestgehend genutzt, das Wohlbefinden wieder herzustellen. Wieder am Festland angekommen, wurden wir gefragt, in welchem Hotel wir denn seien? Ungläubige Blicke, als wir antworteten, dass wir das noch nicht wissen. Ja, wir fuhren wieder noch ein Stück. Osnabrück war das ungefähre Ziel. Doch waren die dortigen Übernachtungsmöglichkeiten zu wenig und in den Preisen zu hoch. Kurz dahinter fanden wir eine Art Bauernhof in österlich einladendem Flair, in dem wir wunderbar unter kamen und am Sonntagmorgen mit einem liebevollem Osterfrühstück beglückt wurden.
### In Bauzen waren wir relativ kurz nach der Wende und erlebten das Osterreiten aber auch einen Westdeutschen, der tönte, nur gekommen zu sein, um zu sehen, was die im Osten mit seinem „Solidaritätsbeitrag“ machen würden. Den Konter, dass wir auch deshalb da seinen, weil wir ja auch Solibeitrag zahlten, nahm er erstaunt zur Kenntnis - ging uns von da an aber aus dem Weg.
(Das Hotel hatte noch hinter wohl ungewaschenen Gardinen des Speiseraumes etwa 30cm lange Staubfäden wie eine zweite Gardine hängen - diese waren offensichtlich nicht aus früheren Zeiten sondern das Ergebnis der ersten 2-3 Nachwendejahre.)
### Ein weiteres Mal waren wir auf der Heimfahrt, hielten an der Landstraße bei einem wahrlich einladendem Gasthof an, um Mittag zu essen. Dort wurden wir gefragt, ob wir nach Karte oder Brunch essen wollten. Wir sahen uns an und entschieden uns für Bruch - nicht wissend, was das sei. So war es unser erstes Brunchessen – und wir waren begeistert. Gern erinnere ich mich noch Lamm mit Bohnen!!!
Vieel freundliche Menschen und einladenden Gastlichkeiten erlebten wir und lernten vor allem Westdeutschland kennen. Wunderbare Erinnerungen in jeder Hinsicht – auch und natürlich hinsichtlich der netten Episoden.
Vor 13 Jahren wurden wir gebeten, doch in Familie Ostern daheim zu verbringen. Ein Erlebnis auf den Hörselbergen wurde es mit einem ganz besonderem Höhepunkt: „Falsches Osterei“.
Seitdem sind unsere Oster-Flucht-Reisen Geschichte – bleibende erfrischende Erinnerungen!
Autor:Uwe Zerbst (Gotha/Thüringen) aus Bochum |
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