Sommergespräch... mit Ulli Winkelmann

Ulli Winkelmann am neugestalteten Platz vor dem Martin-Luther-Haus in Haßlinghausen. Foto: Pielorz
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Heiß ist es beim Termin mit dem Sprockhöveler Bürgermeister. Nicht in seinem Büro, aber in jedem Fall draußen. Ulli Winkelmann, gerade 60 Jahre alt geworden und darum noch in einer von den Mitarbeitern liebevoll dekorierten Amtsstube sitzend, macht das nichts aus. „Hitze und Sommer gehören für mich zusammen. Beim Ultraman auf Hawaii bin ich bei solchen Temperaturen noch gelaufen.“

Ja, richtig! Ulli Winkelmann, Ultraman und Ironman. 15 Mal war er beim Ultraman auf Hawaii dabei, zuletzt 2009, als er noch einmal Weltmeister wurde. Zweimal fand der Wettkampf in Kanada statt. Zehn Kilometer Schwimmen, 421 Kilometer Radfahren und 84 Kilometer Laufen – der Ironman ist vergleichsweise läppisch mit vier Kilometer Schwimmen, 180 Kilometer Radfahren und 42 Kilometer Laufen – Disziplinen, die „Normalos“ etwas ratlos zurücklassen. 15 Mal war Sprockhövels Bürgermeister Finisher eines Ultramans. Dreimal wurde er Weltmeister, bevor er 2009 damit aufhörte. Zeitprobleme – damals war er Schul- und Sozialpädagoge an der Mathilde-Anneke-Schule.
Der Sommer, die Hitze – schon seine Wohlfühl-Jahreszeit. „Ich grille auch sehr gern. Meine Frau hat mir zu Weihnachten einen Grill geschenkt, den wir natürlich schon ausgiebig eingeweiht haben“, erzählt er. „Sie macht dazu auch klasse Salate und wenn wir dann im Garten sitzen, manchmal auch mit Freunden, das ist einfach schön.“
Faulenzen im Sommer? Nicht wirklich. Auch heute noch steht der 60jährige auf Bewegung. „Das muss sein, das ist im Sportler auch irgendwie drin. In diesem Jahr fahren wir nach Südtirol nördlich vom Gardasee. Wandern werde ich auf jeden Fall, Klettern kann ich leider noch nicht. Aber Radfahren werde ich – ich habe ein Liege-Dreirad und fahre damit auch hier durch die Gegend. Ich bin damit sehr mobil und könnte auch von Zuhause zur Arbeit hier ins Rathaus fahren. Ein umgebautes Auto gibt es aber auch.“
Winkelmann, die meisten wissen es, hat im Frühjahr 2016 einen schweren Schlaganfall erlitten und sich zurück ins Leben und in den Beruf gekämpft – vielleicht hat ihm dabei seine Sporterfahrung geholfen. Denn persönliche Grenzen überwinden, nicht aufgeben, sein Lebensmotto nicht nur im Sport.

Grenzerfahrungen

Überhaupt dürfte er Grenzerfahrungen oft erlebt haben – war er doch an allen Ecken und Enden der Weltkugel unterwegs. Ob Dschungel in Thailand, Mountainbike in Kambodscha oder Kamelreiten in Indien – der Sprockhöveler Sportler hat schon viel von der Welt gesehen.
„Aber ich mag auch die Ruhr. Die alte Fähre beispielsweise, da habe ich oft gesessen. Obwohl ich mich durchaus als polyglotten Menschen bezeichnen würde.“
Wenn der Job als Stadtoberhaupt es erlaubt, dann greift Winkelmann gerne zur Lektüre. Oft tagesaktuell, gern aber auch einmal ein guter Krimi. „Meine Frau liest aber viel mehr als ich – allein schon wegen der Theatergruppe Schnick-Schnack, in der sie ja aktiv ist. Ich will auch wieder Gitarre spielen. Das mache ich seit meiner Kindheit und sie stehen bei mir zuhause und lachen mich an – ich lache dann zurück, werde mich aber wohl gedulden müssen, denn die Mobilität des linken Armes ist leider noch nicht gegeben. Aber ich arbeite dran“, fügt er fast trotzig hinzu. Dann, so sagt er, würde auch das Schwimmen wieder mehr Spaß machen. Im Moment spielt er viel Tischtennis. „Ist gut für mich, denn die Bewegungsabläufe dabei sind gute Übungen für mich.“
Was verbindet er mit dem Sommer? „Immer den Ironman.. Der findet nämlich im Juli statt. Oft genug war Winkelmann dabei – allerdings nie als Zuschauer. Das will er auch jetzt nicht. Überhaupt: Der Sprockhöveler Bürgermeister schaut nicht gerne zu, ist lieber aktiv dabei. Das hat sich nicht geändert.

Autor:

Dr. Anja Pielorz aus Hattingen

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