(Nur) für Frauen: Wunsch nach Figur und Partner
Marlies Fösges (64), Diplom-Sozialpädagogin, schreibt. Im Schirner-Verlag erschien „Wunschfigur“ (2013) jetzt in der dritten Auflage. 2015 kam mit „Tinos Reise“ ihr erstes E-Book auf den Markt und im Mai 2017 lieferte sie mit „Wunschpartner“ ihr drittes Werk ab. Die Themen der Bücher sind ein Renner: Wie tausche ich Übergewicht gegen „sich-selbst-wichtiger-nehmen“? Wie verwandele ich mich in jemanden, der bewusst auf dem eigenen Lebensweg unterwegs ist? Und wie finde ich meinen Wunschpartner – oder falls ich ihn bereits gefunden habe: wie kann ich an meiner Beziehung arbeiten? Themen eben, um die sich das Leben der meisten Menschen dreht.
Dabei sind die Werke nicht einfach nur „Ratgeber“ – sie sind Coaching-Werke mit Spaß. Ziel ist die Lust auf Veränderung und das mit Leichtigkeit. „Wir neigen oft dazu, auf Veränderung verzichten zu wollen. Für viele Menschen ist Veränderung etwas Negatives. Doch das stimmt nicht, denn das Leben ist Veränderung“, sagt die Sprockhövelerin.
Coaching, das bedeutet, „Beratung“, bedeutet Hinhören und Zuhören. Nicht nur den Worten, auch die Gestik und Mimik des anderen zu begreifen. „Wenn jemand im Konjunktiv spricht, was er alles sollte und müsste, dann werde ich hellhörig“, lacht Marlies Fösges – und packt all ihre Lebenserfahrung in ihre Bücher. Und davon hat sie reichlich – vielleicht auch deshalb, weil sie 35 Jahre lang als Bewährungshelferin in Sprockhövels Nachbarstadt gearbeitet hat.
„Mit dem Thema Wunschfigur bin ich über Kurse an der Volkshochschule in Berührung gekommen“, erzählt sie. „Fast immer wurden die Kurse nur von Frauen besucht. Und es sind unglaublich viele Geschichten entstanden, oft mit sehr viel Spaß. Das wollte ich mit einem Roman und einer fiktiven Heldin transportieren. Sachbücher zu dem Thema gibt es ja genug“, findet sie. Erkannt hat sie auch: Männer nehmen anders ab. „Sie erhöhen beispielsweise den Sportanteil, aber sie fragen sich seltener nach den eigenen Ursachen für die Gewichtszunahme. Bei Frauen ist es eher so, dass man ein bestimmtes Verhalten den Problemen zuordnen kann. Ich gebe ein Beispiel: Eine Frau greift nach dem Telefonat mit einer Freundin regelmäßig zu Süßigkeiten. Sie fühlt sich durch die Gespräche ausgepowert und füllt ihr Energiedepot mit Essen auf. Wenn man das Verhalten erkannt hat, besteht auch die Möglichkeit, es zu ändern. Eine kurzzeitige Diät ist keine Lösung, aber eine dauerhafte Veränderung des Verhaltens mit Hilfe von mentalem Training sehr wohl.“
Die eigenen Fallen entdecken und sich selbst – humorvoll – einen Spiegel vorhalten: Das ist es, was Kommunikationstrainerin Marlies Fösges bei ihren Leserinnen (ja, die Bücher richten sich an Frauen, obwohl Männern die Lektüre natürlich nicht verboten ist!) erreichen möchte.
Sich humorvoll einen Spiegel vorhalten
„Viele Frauen, gerade in ihrer Lebensmitte, stellen sich die Frage, wo ihr Lebensweg jetzt hingehen soll. Wenn sie in einer Beziehung leben, dann bestimmt manchmal eine gewisse Sprachlosigkeit den Alltag. Manche haben auch vergessen, dass sie ihren damaligen Wunschpartner geheiratet haben“, lacht sie. „Wunschpartner“ – so heißt das jüngste Werk von Marlies Fösges. Und auch hier gibt es mit Antonia ähnlich zu „Wunschfigur“ eine fiktive Heldin, die natürlich auch ein „Alter Ego“ der Autorin darstellt. Die Vielzahl der erlebten Geschichten und dargestellten Figuren in dem Buch behandeln das Thema Beziehung. „Dabei geht es um die Frage, wie ich überhaupt mit anderen Menschen kommuniziere. Es geht um die Erkenntnis, dass zwei Menschen nicht wie ein Reißverschluss ineinander greifen, sondern zwei verschiedene Persönlichkeiten sind. Und schließlich geht es um Erwartungen, die wir an andere haben und die oft unerfüllt bleiben – manchmal auch deshalb, weil wir sie nicht oder nicht richtig kommunizieren.“
Ein komplexes Thema also, launig verpackt. „In vielen Gesprächen mit Paaren fühle ich mich eher als Übersetzerin. Ich erkenne, dass sich Mann und Frau in ihrer Kommunikation einfach missverstehen.“
Marlies Fösges schreibt sorgfältig. „Ich bin keine Schnellschreiberin“, sagt sie. Für „Wunschfigur“ hat sie sechs Jahre gebraucht, für „Wunschpartner“ reichten zwei Jahre aus. Das jeweilige Ende in den Büchern kannte sie zu Beginn nie. „Manchmal kommen Ideen, die man auch wieder verwerfen muss, weil sie einfach nicht in die Abläufe passen“, sagt sie. Manchmal seien das richtig gute Ideen, um die es ihr leid täte. Ändert aber nichts an der Sache, dass man sie nicht gebrauchen kann.
Frauen mit Hüftgold lieben die Figur der „Barbara“ aus „Wunschfigur“ und Frauen mit und ohne Beziehung fühlen mit „Antonia“ in „Wunschpartner“. Eine der Leserinnen schreibt zu den Büchern von Marlies Fösges: „Auf der Rückseite des Buches steht, dass dieses Buch Coaching und Lesevergnügen in einem sei. Das kann ich voll und ganz bestätigen. Die Hauptfigur Antonia begleitet einige ihrer KlientInnen als Coach. Man erfährt einiges über deren Single- bzw. Paarleben und welche Coachingmethoden Antonia anwendet. Beides sehr interessant und inspirierend!
Ich war bereits vom Buch "Wunschfigur" der Autorin begeistert und habe mich schon auf das Buch "Wunschpartner" gefreut! Absolut lesenswert! Und ich freue mich auf das nächste. Wie wird es wohl heißen?“ Nun – da können wir helfen. Vermutlich dürfte der Titel „Da hast Du Recht, Schatz“ heißen. Das ist nämlich gerade in Arbeit…
Autor:Dr. Anja Pielorz aus Hattingen |
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