Fußball-Bezirksliga: SC Obersprockhövel gegen Hedefspor Hattingen
(von Toni Bertrams)
Zwei Partien gilt am Fußball-Sonntag besondere Aufmerksamkeit: Während die TSG Sprockhövel beim Westfalenliga-Spitzenreiter SG Wattenscheid 09 antritt, treffen sich der SC Obersprockhövel und Hedefspor Hattingen zum Bezirksliga-Derby. Oder besser: zum Nachbarschaftsduell.
Westfalenliga, Gr. 2
Nachholspiel: SpVg. Olpe – 1. FC Kaan-Marienborn 1:1.
15 Grad und Sonnenschein, ideales Fußball-Wetter wird also für Sonntag gemeldet. Dann geht es auch noch ins altehrwürdige Lohrheide-Stadion auf einen schönen Rasen und zu einem Traditionsklub – und zum aktuellen Tabellenführer der Westfalenliga.
„Was Besseres gibt es eigentlich nicht“, sagt Lothar Huber, der Trainer der TSG Sprockhövel, vor dem Spiel bei der SG Wattenscheid 09 (Anstoß: 15 Uhr), welche die vergangenen sechs Partien alle gewonnen hat.
Am Sonntag hat der TSG-Coach die Wattenscheider bei deren 3:1 in Brambauer beobachtet. „Die haben einen richtig guten Eindruck gemacht, sind vorne sehr präsent und haben sehr viel Qualität dazubekommen“, findet er. „Das ist zur vergangenen Saison kein Vergleich.“
Aber die Sprockhöveler, die auf ihren ehemaligen Teamkollegen Sven Preissing treffen könnten, haben in den vergangenen Tagen und Wochen auch reichlich Selbstvertrauen gesammelt. „Es wird mit Sicherheit ein schwieriges Spiel“, glaubt Lothar Huber. „Aber ich weiß auch, dass die Wattenscheider Schwachstellen haben. Wenn wir diese nutzen, haben wir eine Chance.“
Dabei kann der 59-Jährige auch mit Maximilian Claus planen, den eine Kapsel- und Bänderverletzung am Knöchel etwas behindert: „Er ist eine Alternative. Das Risiko, ihn von Anfang an spielen zu lassen, wäre aber zu groß.“
Eine eher unangenehme Überraschung, die bei der TSG vorerst jedoch noch relativ gelassen aufgenommen wurde, gab es allerdings am Donnerstagabend: Die Punkte aus den Spielen gegen den TuS Eving-Lindenhorst (3:1) und beim SuS Langscheid/Enkhausen (0:0) wurden endgültig aberkannt, weil Berkant Canbulut nicht spielberechtigt war. So purzelte die TSG mit nunmehr nur noch zehn Zählern auf Rang 13.
Landesliga Niederrhein, Gr. 1
Das Spiel vom vergangenen Sonntag, das 2:2 gegen den TSV Safakspor Oberhausen inklusive der Tumulte, hat ein paar Spuren hinterlassen. „Aber wir müssen nach vorne schauen“, sagt Jürgen Margref, der Trainer der Sportfreunde Niederwenigern.
Zumal nun auf sein Team das Top-Trio der Liga wartet. Am Sonntag gastiert auf dem Glückauf-Sportplatz (15 Uhr) der Wuppertaler Tabellendritte TSV Ronsdorf, der wie Spitzenreiter Cronenberger SC 21 Zähler hat – 16 mehr als die Sportfreunde. „Jeder Punkt, der jetzt kommt“, meint der SFN-Coach, „ist ein Bonus-Punkt für uns.“
Personell scheint sich die Lage in Niederwenigern mehr und mehr zu entspannen, obwohl Marcel Kraushaar nach seinem im Februar erlittenen Kreuzbandriss erst 2012 zurückkehren wird und Florian Machtemes zum letzten Mal gesperrt ist.
„Die Rückrunde wird für uns sowieso entscheidend sein“, ist Jürgen Margref überzeugt. „Dann wird sich zeigen, ob wir aus den Fehlern, die wir Woche für Woche machen, gelernt haben werden. Vergangenen Sonntag sind wir an der eigenen Courage gescheitert.“
BezirksligaWestfalen, Gr. 14
Es ist in dieser Saison das erste Derby in der Bezirksliga-Staffel 14, wenn der SC Obersprockhövel am Sonntag (15 Uhr, Am Schlagbaum) Hedefspor Hattingen empfängt.
„Derby?“, fragt SCO-Trainer Uli Sieweke. „Was hat das mit einem Derby zu tun, wenn Obersprockhövel gegen Hattingen spielt?“ Für den 43-Jährigen ist diese Partie eine wie jede andere, eine, die er gewinnen will. „Einfach wird’s nicht, Hedef ist überraschend gut“, sagt er. „Aber wenn wir wieder so ordentlich spielen wie am vergangenen Sonntag in Herdecke, sollte ein Sieg drin sein.“
Von einem Derby spricht auch Hedef-Trainer Peter Kursinski nicht: „Eigene Postleitzahl, eigene Stadt, eigene Sponsoren. Ein Derby haben wir nur gegen den TuS Hattingen.“ Okay.
In diesem Nachbarschaftsduell haben die Obersprockhöveler insofern ein Plus, als ihre personelle Lage entspannter ist als die des Gegners. Zwar plagen sich Torwart Stefan Gosing und Nils Rosenbach – „ein ganz wichtiger Mann, weil er Allrounder ist“, so Uli Sieweke – mit Sprunggelenk-Problemen, doch die SCO-Hoffnung ist groß, dass beide am Sonntag fit sein werden.
Indes kann Peter Kursinski auch im neunten Spiel nicht die Elf aufbieten, die er gerne aufböte. „Das geht zu Lasten der Stabilität“, sagt er. Gerade in der Viererkette, in der der Hedef-Coach die gesperrten Affez Yaya Ola und Ufuk Mercimek ersetzen muss. Und mit seinen Stürmern Arton Mustafaj und Ilhan Tas, die wegen ihrer Jobs (Probezeit) zurzeit nicht trainieren, rechnet er ohnehin erst 2012.
So trägt der SCO für Peter Kursinski auch die klare Favoriten-Rolle. „Dass die Obersprockhöveler an erster Stelle stehen, ist ein bisschen überraschend“, sagt er zwar. „Aber vielleicht scheint sich der Anspruch, den sie schon seit Jahren haben, mit einer etwas schlechteren Mannschaft eher zu erfüllen.“
Nur am Rande: In der vergangenen Saison gewann der SCO mit 4:0 bei Hedef und 5:1 zu Hause.
Nach dem 1:4 bei Schlusslicht Cemspor 96 Hagen hat es beim TuS Hattingen etwas gerappelt. „Es sind schon ein paar deutliche Worte gesprochen worden“, sagt Abteilungsleiter Günter Ecker. „Das war in Hagen ja unterirdisch.“
Nun kommt am Sonntag (15 Uhr, Wildhagen) der Geisecker SV. Ob und wie sich die Personallage der Rot-Weißen entspannt haben wird, muss abgewartet werden. Einer wie Dennis Weber sei jedenfalls nicht einfach zu ersetzen und in Hagen schmerzlich vermisst worden, sagt Günter Ecker. „Wegen seiner Erfahrung, wegen seiner Ruhe am Ball.“
Aber, und das ist eine klare Forderung des TuS-Fußballchefs: „Von den Leuten aus der zweiten Reihe, die eigentlich immer in der ersten stehen wollen, muss ein bisschen mehr kommen.“ Zumal der drei Punkte schlechter platzierte Tabellendrittletzte aus Schwerte eine Tugend namens Kampfgeist hat.
Günter Ecker:„Ich hoffe, dass die Jungs kapiert haben, dass sie den Kampf annehmen müssen und wir nicht wieder bis zum Ende der Saison strampeln müssen.“
Bezirksliga Niederrhein, Gr. 3
Es geht am Sonntag (15 Uhr) zum Spitzenreiter, zum Mülheimer SV 07. „Das wir das einfachste Spiel der Saison“, sagt Mirko Kursinski, der Trainer der Sportfreunde Niederwenigern II. „Die Mülheimer wollen aufsteigen, und wir wollen die Klasse halten.“ Und dem 32-Jährigen ist jetzt schon klar, dass seine Mannschaft auf dem Kunstrasen am Saarnberg 86 nicht für Leckerbissen verantwortlich sein wird.
Im Gegenteil. „Wir müssen Beton anrühren und gucken, dass wir einen oder zwei Konter effektiv zu Ende bringen“, gibt der SFN-Trainer die Marschrichtung vor und warnt davor, den Versuch zu starten, mitzuspielen. „Dann gehen wir unter. Wir müssen zerstören, den Ball einfach weghauen. Vielleicht sind wir ja für eine Überraschung gut.“
Autor:Roland Römer aus Hattingen |
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