Mein Leben
Allein schon der wunderschöne Name „Kindergarten“
Dieser Name sowie die damit bezeichnete Einrichtung dafür, Kinder wie in einem Garten spielen, aufwachsen, mit anderen Kindern in Kontakt kommen zu lassen, sind etwas auch heute und für die Zukunft Wichtiges – und gehen auf Friedrich Fröbel vor bereits 180 Jahren zurück.
Für mich war es ein wahrer Glücksfall, dass ich als Kind vor nunmehr ja schon über 65 Jahren in den Kindergarten der Friedrich-Schiller-Universität Jena gehen durfte.
Das Haus des Kindergartens in der Jenaer Knebelstraße war wie ein kleines Märchenschloss. Der Garten drumherum ein Tummelplatz für unterschiedlichste Spielmöglichkeiten. Der Schuppen darin verbarg tolle Spielsachen, wie Indianerschmuck, Dreiräder, Sandkastenspielzeug und vieles mehr.
Die Erzieherinnen waren sehr bemüht, unseren Ideen freien Lauf zu lassen und auch dafür eine Zielrichtung vorzuschlagen, durch welche einige Umwege wegfielen.
Basteln, Singen, tanzen gehörten zum Tagesablauf, wobei der Abstand der Tanzenden, wie ich mich erinnere, der Armlänge entsprach – wohl dem, der lange Arme hatte.
Eine glücklich Zeit, eine oft schlichte und einfache Zeit, eine Zeit, in der die Lebensfreude und das Miteinander einen großen Platz einnahmen.
Ja, rückblickend kann ich diese Jahre als Garten des Lebens für Kinder unter dem Schutz von Erwachsenen bezeichnen, wünsche ich jedem Kind eine solche Lebensstarthilfe.
„KITA“ (Kindertagesstätte) ist dem Geist der Neuzeit geschuldetes Kürzel, welches die Schönheiten des Gartens nicht erwähnt und Kinder schier zu einem sachlichen Kürzel werden lässt.
Was hat mir mein Kindergarten bleibend gegeben?
Ich lernte durch andere Kinder viele mir unbekannte Sichtweisen und Spiele, Das gemeinsame Spielen und dabei die Achtung des Anderen, wie auch gegenseitige Unterstützung waren wohl das Wichtigste.
Und mir kamen ständig Ideen, was und wie wir interessanter miteinander spielen konnten. Oft gelang es mir, die Anderen dafür zu gewinnen.
Später habe ich gern Geländespiele ausgedacht und organisiert, nach der Wende hessischen Arbeitskollegen ein Stück des Thüringer Waldes gezeigt und auch eine Wanderung an einen Tag um „ihren Edersee“ organisiert.
(Erst meinten sie ja, doch schon alles zu kennen und nur meinetwegen mitzumachen. Am Ende stellten sie fest, dies alles und so schon gar nicht gekannt zu haben.)
An der Arbeit programmierte ich mit dem Ziel, dass die Programme möglichst allgemeingültig und auch von anderen Betrieben genutzt werden konnten
BürgerReporter-Treffen stieß ich an, weil ich es als gut empfinde, wenn sich die Menschen einmal persönlich kennen lernen und auf Entdeckung gehen, die sich sonst vielleicht nur über ihre Internetbeiträge kennen.
Nun, als Rentner, stecke ich meine Leidenschaft in die Mathe-Nachhilfe, um jungen Menschen die Mathematik näher zu bringen, vielleicht ein Verständnis dafür zu vermitteln und zu zeigen, wie anders Mathematik wird, wenn man sie selbst (vielleicht auch nur teilweise) etwas besser kann.
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Schließlich bin ich sehr froh und stolz, dass die Thüringer Landesregierung auf den so herrlichen Namen „Kindergarten“ so großen Wert legt! (siehe Bild)
Autor:Uwe Zerbst (Gotha/Thüringen) aus Bochum |
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