Wahl notwendig ! – vielleicht mal ein anderes Volk ?
Die jüngsten Wahlen sind geschafft. Auch die Stichwahl für unseren neuen Gothaer Landrat haben wir geschafft. Unser Wahllokal war wieder ansehnlich einladend, die Mitstreiter (Wahlhelfer) eine dufte Truppe, der Tag wie schon 14 Tage zuvor wunderschön – also könnte man doch zufrieden sein!?
Erwartungsgemäß kamen zur Stichwahl von möglichen etwa 900 Wahlberechtigten unseres Wahllokals nicht einmal annähernd die 250 von vor 14 Tagen, sondern ganze 133. Eine blamable Anzahl hinsichtlich der Beteiligung aber auch für den gewählten neuen Landrat, der sich wahrlich nicht damit brüsten kann, von vielen im Landkreis gewählt worden zu sein.
Selbst die etwa 60%-ige Wiederwahl unseres Gothaer Oberbürgermeisters am 15. April war – so gesehen - wahrlich kein Ruhmesblatt, wenn auch eine grundsätzlich gut anmutende Zahl.
Wie anders war das zur Wende?
Da rief man überall, dass man sich über nun „freie Wahlen“ freuen könne, die man so herbeigesehnt habe. Heute kann man die Wähler kaum mehr hinterm Ofen vor locken!
Während man zu DDR-Zeiten mitunter zur Wahl ging, um nicht unangenehm aufzufallen, und ja doch nicht echt wählen konnte, wen man wollte, kann man das heute aber geht nicht zur Wahl, weil sich ja doch nichts ändern würde!
Geht man nicht zur Wahl und werden nicht die Gewünschten gewählt, ist das aber auch nicht gut. Allerdings kann man dann großspurig tönen und nicht vorhandene Lebensweisheit verbreiten, dass man DIESE nicht gewählt hätte, und es andererseits auch nichts gebracht hätte, selbst aktiv zu werden.
Was ist das nur für ein Volk!??? Was soll werden, wenn immer wenigere Menschen sich um Politik kümmern aber umso mehr wettern, was das Zeug her gibt – sich hinein steigern in: „Da müsste MAN mal!!!!!!!“ (Wobei dieses „man“ stets auf andere zeigt und nicht sich selbst meint oder einbezieht!)
Aber meine Aktivität in diesen jüngsten Wahlen und auch meine Vorfreude auf diejenigen im kommenden Jahr kann das nicht mindern. Wieder werde ich vorher für das Wählen werben und werden wir dann „mein Wahllokal“ schön gestalten, damit kommende Wähler (aber vor allem die Wahlhelfer!) den ganzen Tag über eine einladende Räumlichkeit vorfinden.
Auch werden wieder 30 Nelken das Wahllokal schmücken und für Geburtstagskinder, Erstwähler und sehr alte Wähler bereitstehen – und Kinder ein Tütchen Gummibären erfreuen. Das ist mir jede Wahl wert und ist für mich eine jahrzehntelange Tradition, auf die ich stolz bin.
Autor:Uwe Zerbst (Gotha/Thüringen) aus Bochum |
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