Gotha live
Thüringer CDU ideologisch borniert – wirklichkeitsfremd

Gut, konkret meine ich damit die Parteiführung der CDU Thüringens – und da speziell deren Vertretung durch ihren Fraktionsvorsitzenden Mike Mohring. Dessen plakatierter Wahlkampf machte seinen Hass gegenüber der LINKEN deutlich.
Die Rot-Rot-Grüne Landesregierung abgewählt zu haben schreibt er sich mit auf seine Fahnen, wenngleich dies den 23% für die AfD zuzuschreiben ist. Auch sein Wahlslogan des Kampfes für Thüringen zeigte totale Fehleinschätzung, weil die CDU nach all ihren Regierungsjahren abgewählt wurde, weil die Wähler 2014 das Gegenteil feststellten.

Unmittelbar nach der Wahl am 27.10.2019 klang Mike Mohring den Realitäten leicht zugänglich, wurde aber seitens der Bundesführung der CDU wohl total rundgemacht. So nimmt es fast nicht Wunder, wenn er jetzt gar eine „Minderheitsregierung der Verlierer“ ins Auge fasst.

Das weist darauf hin, dass die Thüringer CDU nicht will, eine erneute Minderheits-Landesregierung von Rot-Rot-Grün anzuerkennen. Somit kann es schon bald Neuwahlen geben. Das wiederum dürfte ein noch deutlicheres Wahlverhalten der Wähler mit sich bringen und schon gar nicht der CDU gut zu Gesicht stehen. Vielleicht kommen dann die Grünen und FDP gar nicht in den Landtag und die SPD findet sich noch näher der 5%-Hürde.

In der Gegenwart erscheint die Weiterführung einer Rot-Rot-Grüne Landesregierung unter Bodo Ramelow (DIE LINKE) mit Duldung der CDU praktisch machbar und sinnvoll.
Eine LINKE/CDU.Koalition wäre freilich in ihrer Stimmenanzahl ausreichend stark. Doch dies würde dem CDU-Juniorpartner wohl zu viel „über den eigenen Schatten springen“ abverlangen, zumal dann deutlich wird, dass diese Koalition die gegenwärtige „Mitte“ darstellt und der bislang gepflegte Mitte-Begriff (wie so manch „alt BRD“-Gedankengut) der Vergangenheit angehört.

Autor:

Uwe Zerbst (Gotha/Thüringen) aus Bochum

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