Gotha live
Jugend voran ! Natürlich – aber so ?

Die heutige Jugend hat die Wende nicht erlebt – aber auch nicht, dass die Gesellschaft diese Auf- und Umbruchzeit genutzt hätte, sich intensiv und unmittelbar mit dem Klimawandel zu beschäftigen.

Sich um die Zukunft zu sorgen, schieben die Erwachsenen offensichtlich auf die lange Bank, reden darüber und setzen sich Ziele, der Klimaerwärmung entgegen zu treten. Alles zieht sich gewollt zeitlich derart in die Länge, dass man sicher sein kann, dafür noch nicht ganz konkrete Schritte auch nicht planen oder gar umsetzen zu müssen
– diese Bank ist ja noch lang, scheint man zu denken.

Da geht nun aber die Jugend mit ihren Freitag-Demonstrationen auf die Straße und fordert die Politik heraus, macht Wind und will sich nicht länger nur Honig ums Maul schmieren lassen.
Das gab es so wahrlich noch nicht und ist in der Sache mehr als notwendig – schon, weil es dabei ja auch um IHRE Zukunft geht!

Die Jugend fordert die Politiker zum aktiven Handeln auf und wendet sich an Wissenschaftler um deren Unterstützung.

Bei der Politik allein der letzten 30 Jahre ist es freilich klar, dass es Politiker / Wissenschaftler und Kritiker gibt, welche dieses „alarmierende Vorgehen“ der Jugend nicht gut finden.


Einerseits wird die Kompetenz der Jugend in der Sache in Frage gestellt
.
(Warum der übergroßen Herausforderung allerdings bislang nicht entsprechend entgegen gewirkt wurde, bleibt unerklärt oder wird wortgewaltig bemäntelt.)

Andererseits wird die Art der Demonstration für nicht gut gehalten
, weil sie ja deutlich gegen die Schulpflicht steht, wenn Freitag-Vormittag demonstriert wird.
(Dadurch wird die Sache aus dem Blickfeld gedrängt und auf die Ebene von Schulpflichtverletzung heruntergestuft.)

Letzteres kann allerdings umgehend wunderbar geklärt oder minimiert werden:
Die Ausfallstunden in den Schulen werden auf den Freitagvormittag gelegt!
Bis die Gründe dafür entfallen, weil genügend Lehrer vorrätig sind, einen geplant kompletten ordentlichen Unterricht anzubieten, sollte die Gesellschaft doch auch munter geworden sein und sich „voll in der tatkräftigen Praxis für die Zukunft“ befinden – hoffe ich wenigstens.

___________________________________________

Zwei Bedenken:
### 1 ### Wenn die Akionen der Jugend den Erwachsenen nicht weh tun (ohne Gewaltanwendung!), werden diese sich weiter raushalten.
### 2 ### Dass es auch Schüler gibt, welche die Demos nur zum Schulschwänzen nutzen, ist gewiss unbestritten - andert aber an der Richtigkeit und WIchtigkeit des Aufrufs und der Demos der Jugend nix.

Autor:

Uwe Zerbst (Gotha/Thüringen) aus Bochum

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