Gotha live
Angela – Sahra – Greta / in gleichem Zusammenhang

Der Zahn der Zeit nagt immer mehr an verstaubten Medien und Politikern, die zwar einerseits Diskussionen um Inhalte fordern – was ja total richtig ist – aber selbst die Augen nur dafür zu haben scheinen, „im Wege stehende herausragende Menschen“ Maß zu nehmen bis hin zur Verteufelung.

Kaum hat Angela Merkel den CDU-Vorsitz abgegeben und sich wahrlich mit einer zu spürenden Frische in ihre Bundeskanzlerin-Arbeit gestürzt, wird um sie herum immer offener von ihrem nun doch auch anstehenden Rücktritt als Bundeskanzlerin gesprochen.
Statt ihre Arbeit zu unterstützen und statt Personalgeplänkel die notwendig zu bewältigenden Sachfragen anzugehen: einfach alle drauf!
Und die Medien beteiligen sich, wie immer, an der Jagd. Zeigt diese Jagd innerhalb von 14-21 Tagen keinen nennenswerten Erfolg, wird man sich wieder mahnend an die brachliegenden Sachfragen erinnern.

Sahra Wagenknecht
ist aufgrund ihrer politisch klaren und in der Sache mehr als oft richtigen Meinung eine sehr geschätzte Politikerin. Meist bleibt ihren politischen Kontrahenten nur populistische Kritik oder „falsch“ (ohne auch nur selbst dies beweisen zu wollen oder können).
Während die Medien DIE LINKE mehr als oft regelrecht ausgrenzen, als gäbe es nur die GRÜNEN, war die Bewegung „Aufstehen“ ein Medienrenner. Einerseits wurde Diskrepanz zwischen der LINKEN und Sahra hochgezogen, während andererseits diese Bewegung fast in den Boden gestampft wurde. Da krochen Politiker aus der Versenkung, welche in der Sache nichts beitrugen aber doch mal so schimpfen konnten, wie es gut klang.
Nun nimmt sich Sahra im „Aufstehen“ zurück, zeigt verständliche Argumente, wird aber erneut durchs Dorf gehetzt, dieser Bewegung wohl gar den Rücken zu kehren, was sowohl nicht stimmt aber freilich ein willkommener Anlass ist, das „Aufstehen“ gleich mit herunter zu putzen.

Greta Thunberg hat eine Demowelle „Fridays For Future" in Szene gesetzt, welche die Wichtigkeit gegenwärtigen Kampfes gegen den Klimawandel hervorhebt und an der man durch die weltweiten Demos der Schüler nicht mehr vorbei kommt.
Auf der einen Seite fallen in Deutschland zahlreiche Unterrichtsstunden aus, fehlen Lehrer. Auf der anderen Seite regt man sich auf, das die Schüler mit ihren Freitag-Demos zwar für etwas Gutes eintreten aber die doch als Schulschwänzen gewertet werden müsse.
Die Erscheinungsform der Freitag-Demos wird an den Pranger gestellt, solange man gegen die Demos selbst nichts gesagt werden kann.
Sollten diese Demos mit der Zeit abnehmen, werden Politiker und Medien das als irgendwie folgerichtig benannt werden – und der angesprochene „Klimawandel“ bleibt als Sachlage, die man (wenn überhaupt) weiter langsam angehen wird.

Autor:

Uwe Zerbst (Gotha/Thüringen) aus Bochum

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