Es gibt Tage, da möchte ich . . .
. . . mich einfach ganz klein und unsichtbar machen oder fix irgendwohin wegfahren !
Das sind die Tage oder Situationen, wo man „eingeplant“ ist in Lob und Wünsche.
Da erinnere ich mich noch daran, dass während der Facharbeiterausbildung bei „VEB Carl Zeiss Jena“ in einer Extrastunde im Südwerk auch Auszeichnungen verteilt werden würden und mein Kumpel und ich dem ausweichen wollten.
Während die anderen vom Haupt- ins Südwerk gingen, machten wir uns auf den Weg, um aus den Schrebergärten unseres Wohngebietes jeweils einen großen Strauß Tulpen zu nehmen – ohne den Gesamteindruck des Gartens zu verändern.
( Daheim sagte jeder von uns beiden, dass die Blumen aus dem Garten des Anderen seien – wobei keiner von uns einen Garten besaß. )
Als wir und die anderen Facharbeiterlehrlinge wieder zusammen im Hauptwerk ankamen, fragte man uns, wo wir denn geblieben seien? Wir wären doch jeder mit einem Buch für gute Leistungen und vorbildliches Benehmen ausgezeichnet worden.
Nur gut, dass ich nicht dabei war. Naja, die Blumen zum Buch hatten wir wenigstens auch „bekommen“.
Vielleicht kann der Leser verstehen, was ich mit dem Wegducken meine - und weshalb ich das lieber nicht erlebe.
Der geschilderte "Blumenerwerb" ist natürlich zu mißachten – Gottseidank verjährt.
Und so langsam habe ich es auch gelernt, wirklich gut gemeintes Lob und Wünsche oder gar Auszeichnungen mit Würde gerne anzunehmen und standhaft zu sein.
Autor:Uwe Zerbst (Gotha/Thüringen) aus Bochum |
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