Liebes-Episode: „Meine erste Freundin“

Die Zeit im Kindergarten der Universität Jena war eine ausgesprochen glückliche. Wie ein kleines Schlösschen mit für uns riesigem Garten empfand ich das damals in der Knebelstraße.
Die „bravsten“ Kinder durften auch jede Woche zu einer Märchenstunde ins Turmstübchen, was ich allerdings nur ganz selten genießen konnte.
Viel lernten wir in dieser unbekümmerten Kinderzeit: Lieder, Gedichte, Basteln, Helfen, Indianerspielen und die Bereicherungen im gemeinsamen Spiel.

Ein Mädel – Elke – fand ich ganz toll! War sie dabei, wurde jedes Spiel einfach schöner. Sie lachte gerne und konnte herrlich zuhören und mitspielen. Zu ihrem Beschützer fühlte ich mich geboren – und verteidigte sie jedes Mal, wenn andere ihr Spielsachen wegnehmen oder sie ärgern wollten.
Als mich meine Erzieherin Hildegard schmunzelnd fragte, ob Elke denn meine Freundin sei, antwortete ich mit dem Brustton der Überzeugung: „JA!“
Der Kindergartenbesuch hatte so einen zusätzlichen Inhalt gefunden, der ihn noch erlebenswerter machte. Gern saß ich neben ihr - und hatte sie wohl auch zweimal heim gebracht (sie wohnte ganz in der Nähe), bevor ich selbst den Heimweg antrat.

Mit Beginn der Schulzeit wechselte ich vom Kindergarten in den Kinderhort und trennten sich mein und Elkes Weg. Dennoch denke ich noch heute gern an diese Zeit und meine erste Freundin zurück.

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Kürzlich dachte ich daran, doch ein Büchlein zu schreiben über Episoden meines Lebens mit Blick auf die „Liebe“. Die Idee fand ich nicht schlecht. Doch was könnte man da schreiben? Würde das überhaupt jemanden lesen, wenn es so schlicht und ergreifend geschrieben steht?
So kommt es, dass ich hier mal einige „Liebes-Splitter“ einbringe, um vielleicht zu lesen, ob dies das richtige WAS und WIE sein könnte – oder eben nicht?

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