Gotha live
Gotha hat 1979 geraubte Gemälde wieder

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Keiner hatte wohl geglaubt, die am 14.Dezember 1979 aus dem „Schloss Friedenstein“ geraubten fünf Gemälde wieder zurück zu bekommen.

Als dem Oberbürgermeister Knut Kreuch vor Monaten diese gestohlenen Gemälde zum Kauf angeboten wurden, begann seine schwierige Verhandlungszeit, an derem Ende die Gemälde zur Echtheitsprüfung gelangten und nun wieder nach Gotha zurückgeführt sind.

Die Freude aller, wurden sie eine Woche in einem eigenen Raum des „Herzoglichen Museum“ ausgestellt, konnten die Besucher sie regelrecht hautnah anschauen, ihre Ausstrahlung genießen, sie sogar frei fotografieren und diese wunderbaren Gemälde bestaunen, wie sie auch genug tuend in sich aufnehmen konnten, dass sie wieder da sind.
Nach dieser Woche (22.-26.01.2020) werden die fünf Gemälde der Restaurierung zugeführt, um ihnen dann 2021 ihren bleibenden Platz zukommen zu lassen.

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So war ich am vergangenen Mittwoch die Gemälde anzusehen und zu fotografieren. Sie und die dazu gehörenden Texte habe ich diesem Beitrag beigefügt. Das Verweilen in dem Präsentationsraum war ergreifend, ließ mich an die Tage nach ihrem Raub erinnern und nach den ersten fünf Jahren:

Fühlte es sich wie ein Stillstand der Zeit an, als die Kunde vom Raub zu hören und im Tagesblatt „Das Volk“ zu lesen war, so wurde die Bevölkerung aufgerufen, sachdienliche Hinweise zur Raubnacht und den Verbleib der Gemälde zu geben. Freilich war das gewiss von wenig Erfolg zu erwarten. Aber man wollte jeden Strohhalm für die Raubaufklärung nutzen.

Als ich am folgendem Tag aus Gotha in Richtung Ohrdruf fuhr, musste ich eine Polizeisperre passieren. Sah ich neben einigen Fahrzeugen und vielen Polizisten auch die bereitliegende Kette mit ihren Spitzen, die man fix über die Straße ziehen konnte, um Fahrzeuge am Weiterfahren zu hindern.

Fünf Jahre nach dem Raub sendete ich an „Das Volk“ die Frage, wie es denn um den Gemälderaub bestellt sei. Man sollte doch die Bevölkerung informieren – schließlich hatte man sie ja zur Tatzeit auch dazu aufgerufen, Hinweise zu geben.
Ich erhielt keine Antwort und es wurde auch nix in der Tageszeitung dazu geschrieben.
Als ich eines Tages nach Dienstschluss heim wollte, nahm mich ein Wachmann der Firma zur Seite mit den Worten, dass im hinteren Raum ein Polizeikommissar mich sprechen wolle.
Dieser eröffnete mir, dass ich eine Anfrage an die Zeitung gesandt hätte und er nun wissen wolle, wer mir das gesteckt habe, dies zu fragen? Das wunderte mich schon. Ich sagte ihm klipp und klar, dass ich selbst denkend zu dieser Frage und deren Sendung an die Zeitung kam und dies auch weiterhin als angebracht vertrete.
Nachdem der Kommissar das verstanden hatte, klärte er mich auf, dass international immer noch gesucht wird und eine Verjährung wohl erst nach 15 Jahren gegeben sei. Die Bürger zur damaligen Zeit wieder auf diesen Raub und dessen mangelnden Ergebnis aufmerksam zu machen, sein keine gute Idee. So werde nix in der Zeitung erscheinen und sei dieses Gespräch von mir als Antwort zu werten.

Autor:

Uwe Zerbst (Gotha/Thüringen) aus Bochum

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