Das singende Klassenzimmer
„Lilililili“, "Bummbummbumm“ - das sind Übungen, um die Stimmbänder aufzuwärmen, sagt Gesine van der Grinten. Sie leitet das Musikprojekt "Jedem Kind seine Stimme" an der Johann-Hinrich-Wichern-Grundschule in Sonsbeck. 20 Kinder im Alter von 9 bis 10 Jahren sitzen im Stuhlkreis und üben eifrig. Jungen und Mädchen singen den Schiri-Song.
Ein Jahr lang hat die ausgebildete Sängerin Kindern versucht eine Stimme zu geben. Und wenn man die Kinder hört, ist das Projekt nicht nur erfolgreich gewesen, sondern es hat auch noch Spaß gemacht. Darüber sind sich Eric, Melina und Juliane aus der Klasse 3d einig. Von Melina gibt es noch ein Kompliment an Gesine van der Grinten „sie übt toll“ und Tim „singt gerne gegen die Langeweile“. Und dass er auch selber Lieder „erfindet“, fügt er hinzu.
Als Schulleiterin Sabine Ulpke vor einem Jahr auf Gesine van der Grinten zukam, ging es darum Kindern den Umgang mit ihrem ureigensten Instrument, der Stimme wieder nahe zu bringen. „Welche Eltern singen heute noch ihren Kindern Schlaflieder vor?“ Die Kinder trauen sich ja gar nicht mehr zu singen. Überraschende Erkenntnis war, wie „toll die Jungs mitgemacht haben“. Zuerst hätten sie das Projekt als „uncool“ empfunden. Die richtige Mischung aus Spiel und Übungen hat dann die Wende gebracht. Die Jungs durften sich einbringen, durften ihr Können zeigen und das kam gut an.
Einstudiert wurde Kanons, mehrstimmige Lieder mit Blick darauf, dass der Dreiklang von „Bewegung, Rhythmus und Melodie“ gewährleistet ist.
Nachdem das Schulprojekt „Jedem Kind seine Stimme“ für dieses Schuljahr abgeschlossen ist, soll es eine Neuauflage geben.
Dann wird Gesine van der Grinten ein Chorprojekt leiten. Dabei, so hat sie sich vorgenommen, wird ein Schwerpunkt auf dem Singen von Volksliedern liegen.
Autor:Christoph Pries aus Xanten |
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