Sozialpfleger gesucht
Unterstützung für Senioren: Stadt Schwelm sucht Bürger für ehrenamtlichen Sozialdienst
Die ARGE – also die Arbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtspflege – wird vom Paritätischen Wohlfahrtsverband, der Diakonie, der Arbeiterwohlfahrt, dem Caritas-Verband und dem Deutschen Roten Kreuz gebildet. Diese Organisationen gestalten schon seit Jahrzehnten in Zusammenarbeit mit der Stadt Schwelm ein abwechslungsreiches Veranstaltungsprogramm für Seniorinnen und Senioren, das immer auf der Höhe der Zeit ist.
Das soeben erschienene attraktive Programm für das erste Halbjahr 2023 liegt an vielen Stellen in Schwelm aus. Senioren in Schwelm können nicht nur gemeinsam an der Wassergymnastik oder an Gymnastikkursen und Kegelrunden teilnehmen, sondern unter anderem auch den Heimatfestnachmittag besuchen oder spannende Vorträge verfolgen. Beliebt sind auch die Halbtags- und Stadtrundfahrten und ebenso die Veranstaltungen mit dem LEO-Theater („LEO trifft ARGE“).
Sascha Kron koordiniert das Seniorenbüro der Stadt Schwelm und begleitet den Ehrenamtlichen Sozialdienst. Doch wie funktioniert der Sozialdienst genau?
„Alle in Schwelm lebenden Personen ab 70 Jahren werden bei Interesse und Zustimmung in der „Seniorenkartei“ der Stadt erfasst. Nach der gewünschten Registrierung nehmen die Sozialpflegerinnen und Sozialpfleger des „Ehrenamtlichen Sozialdienstes“ erstmals Kontakt zu den Interessenten auf und informieren sie über die vielfältigen Angebote für ältere Menschen in Schwelm“, so Kron.
Sozialpfleger „pflegen“ also nicht im herkömmlichen Sinne, sondern machen die älteren Menschen in Schwelm mit der Fülle an Freizeitangeboten der ARGE bekannt.
Der Ehrenamtliche Sozialdienst ist in diesem Sinne ein Bindeglied zwischen Stadt, Arbeitsgemeinschaft und Senioren und dient auf der Grundlage freundschaftlich-nachbarschaftlicher Beziehungen den älteren Bürger der Stadt Schwelm. „Ich möchte gerne etwas für Schwelm und ihre Bürgerinnen und Bürger tun und die Tätigkeit als Sozialpflegerin gibt mir die Möglichkeit unkompliziert und auf eine nette Art zu unterstützen. Auch ist mir die Gemeinschaft wichtig, denn nachdem ich aus dem Beruf ausgeschieden bin, fehlte mir doch der Kontakt zu anderen Menschen“, berichtet Sozialpflegerin Brigitte Schlenz.
Der „Ehrenamtliche Sozialdienst“ ist in 13 Bezirke aufgeteilt, ähnlich wie die Schwelmer Nachbarschaften. Man könnte also auch von Quartiersarbeit sprechen. Die ehrenamtlichen Helfer erfüllen auch eine Art „Frühwarnfunktion“ in ihren Bezirken, indem sie bei Erkennen eines Hilfebedarfes im hauswirtschaftlichen oder pflegerischen Bereich auf Wunsch des Bürgers den Kontakt zum Büro für Seniorinnen und Senioren herstellen können.
Nun fühlen sich heutige Senioren auch mit 70 und mehr Lebensjahren oft noch zu jung, um sich in die Seniorenkartei aufnehmen zu lassen. Sie sind meist selbst sehr aktiv, sodass sie die Angebote der ARGE erst einmal nicht nutzen mögen. Wichtig ist aber zu wissen: Man wird aktiv durch die ARGE nur einmal angesprochen. Lehnt man die Aufnahme in die Seniorenkartei zunächst ab, so muss man sich bei späterem Interesse selber um die Aufnahme kümmern.
Oftmals rufen Senioren im Seniorenbüro Jahre nach der Anfrage an und erkundigen sich, warum sie denn keine Informationen über die Freizeitgestaltung für ältere Schwelmer Bürger erhalten. Eine nachträgliche Registrierung ist ohne Probleme – natürlich kostenfrei - möglich. Benötigt wird für die Aufnahme in die Seniorenkartei aus datenschutzrechtlichen Gründen eine rechtsverbindliche Unterschrift. Die registrierten Personen gehen dabei keinerlei Verpflichtungen ein. Auch eine Löschung aus der Seniorenkartei ist ohne Probleme möglich.
In der Kreisstadt leben aktuell rund 28.600 Personen. Davon sind 9.322 Menschen über 60 Jahre alt.
4.106 Personen haben ihre Zustimmung zur Erfassung in der Seniorenkartei gegeben. Dieser Personenkreis wird bei verschiedenen Angeboten der Arbeitsgemeinschaft gezielt angesprochen und eingeladen.
Der Ennepe-Ruhr-Kreis zählt zu den Kreisen mit den ältesten Einwohnern, und natürlich werden auch die Engagierten des Ehrenamtlichen Sozialdienstes älter.
Leider fehlt es hier an Nachwuchs. Momentan sind 40 ehrenamtliche Bürgerinnen und Bürger für den Sozialdienst in der Stadt tätig. Der größte Teil von ihnen ist über 70 Jahre alt. „Vor zehn Jahren waren noch über 60 ehrenamtliche Personen für die wirklich erfüllende Aufgabe aktiv“, weiß Sascha Kron. Es könnten sich gerne 15 Interessierte melden, die sich für die Älteren in der Schwelmer Gesellschaft engagieren möchten. Dass dieses Ehrenamt ein besonderes ist, zeigt sich auch dadurch, dass die Sozialpfleger durch den Sozialausschuss der Stadt Schwelm bestellt werden.
Jede volljährige Person kann diese ehrenamtliche Tätigkeit ausüben. Man sollte gerne mit älteren Menschen umgehen, Geduld besitzen, über Einfühlungsvermögen verfügen und kontaktfreudig sein. Für die Tätigkeit wird eine kleine Aufwandsentschädigung gezahlt.
Wer sich über dieses abwechslungsreiche Ehrenamt informieren möchte, erhält weitere Informationen von Sascha Kron von der Stadt Schwelm unter Tel. 02336/801-225 oder per E-Mail an kron@schwelm.de.
Autor:Lokalkompass Schwelm aus Schwelm |
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