Orientierung unter Wasser ? - Mit dem Kompass in den Tiefen der Bever-Talsperre

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Wenn es um die Sicherheit beim Tauchen geht, sind Kompromisse fehl am Platz. Neben den rein taucherischen Fähigkeiten ist es daher von elementarer Bedeutung, nach einem Tauchgang auch sicher wieder zurück zum Boot oder Ausstieg zu finden. Das Ausbilderteam des Tauchsportclubs (TSC) Schwelm hatte daher auf vielfachen Wunsch der Mitglieder den Spezialkurs „Orientieren unter Wasser“ ausgeschrieben. – Zunächst galt es, in 3 Unterrichtseinheiten die theoretischen Grundlagen zu vermitteln. Neben dem Umgang mit dem UW-Kompass stand vor Allem die „Königsdisziplin“, nämlich die Orientierung anhand natürlicher Gegebenheiten wie Stand der Sonne, markanten UW-Formationen, Strömung oder Tiefenlinien auf dem Programm. Verschiedene Kompasskurse wie Dreiecks- oder Viereckskurs wurden zunächst im Unterrichtsraum berechnet, um dann später in die Praxis umgesetzt zu werden. – Nach einem zünftigen Mittagessen (feine Gyrossuppe „Friedemänner Art“) ging’s dann in Fahrgemeinschaften zur Bever-Talsperre. Zum Erstaunen der TSC-Schüler wurden sie dort erst einmal mit einem Handtuch über dem Kopf und dem Kompass in der Hand über die Campingwiese geschickt, um - einen Fuß vor den anderen setzend - bestimmte Punkte ausschließlich mit dem vorher berechneten Kompasskurs aufzufinden. Auch die anwesenden Camper hatten viel Freude an dieser Vorführung, zumal die TSC’ler mit ihrem unsicheren Gang und den verhüllten Gesichtern an eine Gruppe von Schlafwandlern erinnerten. –
Nach soviel Theorie und besagten „Trockenübungen“ war dann die Erleichterung groß, als es endlich in die kühlen Fluten der Bever-Talsperre ging. Insgesamt 4 Ü-bungstauchgänge an 2 Tagen standen jetzt auf dem Programm: zunächst war ein gerader Kurs zu einem bestimmten Zielpunkt zu ermitteln und dieser dann unter Wasser zu erreichen. Weiter ging’s mit dem bereits zuvor auf der Wiese erprobten Dreiecks- und Viereckskurs in 5 – 10 m Tiefe. Zum krönenden Abschluss wurden die Schüler von ihren Ausbildern auf einem Verwirrkurs kreuz und quer bei wechselnden Tiefen durch die Bever geführt, wo sie dann plötzlich den Auftrag erhielten, selbständig den Weg zurück zum Einstieg zu finden. Ausbildungsleiter Wolfgang Klein überraschte dabei die erfahreneren Tauchern mit einer wahrhaft diabolischen Einlage: er ließ sie den Hinweg zunächst ohne Tauchmaske absolvieren, um die ohnehin schon ausgeprägte Desorientierung noch weiter zu „optimieren“. –
Als dann schließlich alle Schüler ihr Ausbildungsziel erreicht hatten, war – neben der Erschöpfung – vor Allem die Freude groß, als sie ihre Tauchpässe mit dem langersehnten Ausbildungsnachweis „Ori“ erhielten. In seinem Schlussresümee lobte der stellv. Ausbildungsleiter Patrick Friedemann das große Engagement und die Freude, mit der seine „Schäfchen“ diese große Herausforderung angenommen hatten: „Uns Ausbildern haben diese 2 Tage genauso viel Spaß gemacht wir euch, und wir sind genauso erledigt wie ihr,“ gestand der frisch gebackene Tauchlehrer des TSC. Jetzt gelte es, das Erlernte in der Praxis wieder und wieder zu üben, bis jeder Handschlag wie im Schlaf beherrscht werde. Gleichzeitig wies er auf den in Kürze anstehenden Spezialkurs „Gruppenführung“ hin, der die Teilnehmer befähigen soll, eine Tauchgruppe eigenverantwortlich und sicher durch jegliches Gewässer zu führen. – „Meer“ über den TSC und seine vielfältigen Aktivitäten gibt es unter www.tsc-schwelm.de. A.S.

Autor:

Andy Specht aus Schwelm

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