Gelungene "Historische Stadtrundgänge" für Kinder und Erwachsene in Schwelm

Die Sonne strahlte ebenso wie die Gesichter der 35 Kinder, die sich am vergangenen Freitag, pünktlich um 15 Uhr vor der alten "Adler Apotheke" eingefunden hatten um gemeinsam mit dem Dacho-Jugendbeauftragten Andreas Isenberg (Gesellschaft Oberstadt) eine "Abenteuertour durch die Schwelmer Stadtgeschichte" zu unternehmen. Für den 2. Jugendbeauftragten Maciej Fraszczak (Marek vom Winterberg), der sich aktuell im Urlaub befindet, sprang ganz spontan die ehemalige Jugendbeauftragte als geschwätzige "Erzähltante Andrea" ein...

Und wieder einmal stand das historische Schwelm längst vergangener Tage beim historischen Kinderstadtrundgang der Dacho für einen Nachmittag im Mittelpunkt. Die Dacho-Vorsitzende Christiane Sartor begrüßte die Kinder zum Rundgang, während weitere Mitglieder des Dacho-Vorstand fleißig Blaukittel und rote Halstücher an die zahlreich erschienenen Kinder austeilten. Obernachtwächter Christian M. Fasel war ebenfalls zur Stelle, um als letzte offizielle Aktion in der aktuellen Saison den Stadtrundgang für die Kinder zu begleiten. Und auch in seine Richtung häuften sich die Fragen: Ein Mädchen wollte heimlich wissen, ob der Nachtwächter wohl auch eine Freundin habe? Für einen kleinen Jungen war es hingegen interessanter, wie weit der Nachtwächter "seinen Speer" (die Hellebarde) wohl werfen könne.

Frau Sartor erklärte den Kindern woher die roten Halstücher kommen und warum sie früher getragen wurden - dann übernahm "Tante Andrea" die Führung und informierte die Kinder an zahlreichen Stationen gekonnt unterhaltsam und witzig über ein Stück Schwelmer Stadtgeschichte. Vom Altmarkt aus ging es mit den Kindern "hinter die ehemalige Stadtmauer" (Aechte de Muer), zur Christuskirche, zum Standort der alten Oberstädter Mühle bis hin zum Fronhof. Dabei werden alte Sprichwörter erklärt, "Altstadt-Wäsche" von annodazumal präsentiert und ganz zum Schluss darf natürlich auch ein leckeres Eis von Conti zur Stärkung nicht fehlen. Zur Erinnerung gab' es dann für jeden der aufmerksamen Teilnehmer noch ein hübsches Erinnerungsfoto.

Für die Dacho war damit aber noch lange nicht Schluss. Der historische Stadtrundgang für Erwachsene startete am Abend zu den Klängen des Panikorchesters pünktlich an der Gaststätte „Zur Bergeshöhe“. Hier begrüßet Christiane Sartor gemeinsam mit dem Obernachbar der Heimatfreude Loh Walter Boecker die rund 250 Gäste. Die Vorfreude auf das bevorstehende Heimatfest ist bei Gästen wie Veranstaltern spürbar - die Stimmung von Beginn an großartig, was nicht zuletzt an der kurzweiligen, witzigen Erzählweise des Loher Obernachbarn liegt, der mit seiner charmanten Art "die Wandersleute" zu begeistern weiß... Feierlich wird es als der neue Obernachtwächter Michael Angrick (Nachbarschaft Linderhausen) auf Schwelmer Platt seinen Vereidigungseid spricht. Da die Linderhausener im Vorjahr den Gesamtsieg beim Festzug errungen haben, löst Obernachtwächter Michael Angrick in diesem Jahr Christian M. Fasel aus der Oberstadt an der Hellenbarde und Laterne ab.

Der anschließende Rundgang führte von der Schwelmer Nordhöhe, mit einem kurzen Abstecher in die Nachbarschaft Linderhausen über den Döinghauser Spring (inklusive unterhaltsamen Mundartbeitrag von Irmgard Weinreich) und die Grundschule Nordstadt bis zum Pavillon, der bis heute das Wahrzeichen der Loher Nachbarschaft ist. An der Nordstadtschule wurde dann auch der neue Kaal in das Amt der Schwelmer Symbolfigur eingeführt! Hans Georg Müller (Nachbarschaft Linderhausen) verkörpert nun neben Horst Beckenhusen (Nachbarschaft Oehde) als Krißjan, einen Teil des Schwelmer Duos. „Vor 59 Jahren habe ich hier als I-Männchen mit Schultüte auf den Treppen gestanden und etwas ganz Neues begonnen! Jetzt beginnt wieder etwas ganz Neues!" Christiane Sartor dankte Alfred Gose, der die Rolle als Kaal aus gesundheitlichen Gründen aufgeben musste mit warmen Worten und einer Flasche kühlen Ossenkämper!

Auch nach dem Rundgang präsentierten sich die Loher als tolle Gastgeber. Am Vereinsheim am Loh durfte dann noch ausgelassen bis in die Nacht hinein gefeiert werden.