Wie zufrieden sind katholische Christen?
Nein, die Zulassung von Frauen zum Priesteramt oder die Aufhebung des Zölibats werden wir alle nicht mehr erleben, auch wenn das von der Mehrheit der katholischen Christen erwünscht wird.
Dies hat der Schwelmer Kaplan und Kreisjugendseelsorger Mirco Quindt mit einem Aufsehen erregenden Fragebogen herausgefunden.
Zum Hintergrund: Die deutschen Bischöfe stellen sich derzeit einem Dialogprozess unter dem Jahresmotto „Im Heute glauben: Wo stehen wir?“ In diesem Zusammenhang hat Kaplan Quindt einen Fragebogen entwickelt, der sogar auf der Internetseite des Ruhrbistums Essen (Zukunft auf Katholisch) zum Herunterladen auch als Vorbild für andere Gemeinden veröffentlicht wurde.
„Von 4000 verteilten Fragebögen sind über 200 beantwortet worden“, spricht Mirco Quindt von einem guten Rücklauf. Wichtigstes Ergebnis der Auswertung: Die katholischen Christen in Schwelm fühlen sich gut aufgehoben in ihrer Kirche, wenngleich sie verschiedenen Inhalten kritisch gegenüberstehen. Überwiegend Frauen ist es wichtig, Teil dieser weltweiten Kirchenhierarchie zu sein - das spiegelt auch ihr Engagement in kirchlichen Gruppiertungen wider. Andererseits sind es vorrangig Männer, die ausreichend Möglichkeiten sehen, sich und ihre Meinung in die katholische Kirche einzubringen.
Übereinstimmend stellen die Teilnehmer der Fragebogenaktion quer durch alle Altersgruppen fest, dass die katholische Kirche ihren Einfluss nutzen muss, um den Umgang mit aktuellen Themen in eine Werte-gebundene Richtung zu lenken. Herausgehoben wird auch das gesellschaftliche Engagement (Schulen Kindergärten etc.), aus dem sich die Kirche nicht zurückziehen sollte. „Da müssen möglicherweise auch die finanziellen Verhältnisse und die Verteilung der Gelder überdacht werden“, folgert Kaplan Quindt.
Wenn auch (noch) keine großen inhaltlichen Veränderungen in der katholischen Kirche erwartet werden können, so sind doch Spontanveränderungen in Schwelm denkbar und möglich: beispielsweise bei der Gestaltung der Gottesdienste durch musikalische Elemente oder eine heilige Messe am späteren Abend, die auch Berufstätigen die Teilnahme ermöglicht.
Erläutert werden die Ergebnisse kirchenintern zunächst am 27. September, bevor es am 19. Oktober um 19 Uhr in St. Marien eine Informationsveranstaltung mit Podiumsdiskussion mit dem Gemeinderat und dem Pastoralteam gibt. „Wir können den Dialog führen“, ist sich Mirco Quindt sicher. „Und wir werden unseren Teil dazu beitragen“, sollen z.B. die neuen Medien noch besser genutzt werden, um Inhalte transparent zu kommunizieren.
Autor:Britta Kruse aus Schwelm |
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