Terminstress für Kirchenmusiker
Schwelm. An den bevorstehenden Feiertagen benötigen Kirchenmusiker vor allem eines: funktionierendes Zeitmanagement. Denn während sich andere nach maximal einem Weihnachtsgottesdienst zu Bescherung und Festessen nach Hause verabschieden, haben sie noch einen randvollen Terminkalender. So auch Ulrich Isfort, der seit 17 Jahren als Kirchenmusiker in der Pfarrei St. Marien tätig ist.
Heiligabend gestaltet er zunächst die Kinderkrippenfeier um 16.30 Uhr an der Orgel und mit dem Kinder- und Spatzenchor mit, danach findet um 18 Uhr der Festgottesdienst statt. In diesem Jahr wird er dabei aber von Küster Michael Schmidt vertreten. So kann Ulrich Isfort zumindest für eine Weile nach Hause zu Ehefrau und Sohn, um gemeinsam zu essen und den Kleinen zu bescheren. Danach geht es aber gleich zurück in die Marienkirche, wo um 21.30 Uhr die Christmette gefeiert wird. Am ersten Weihnachtstag reist Isfort nach Halver, denn dort ist er mit einer Drittelstelle ebenfalls beschäftigt und wird um 9.30 Uhr dort eine POrchestermesse mitgestalten, um gleich danach um 11 Uhr den Weihnachtsgottesdienst in Breckerfeld zu begleiten.
Der Termindruck vor allem an den Feiertagen macht Kirchenmusiker Ulrich Isfort, der in Regensburg und am Mozarteum in Salzburg studiert hat, nichts aus: „Das wusste ich vorher und ich liebe meinen Beruf“, sagt der Organist, der sein Hobby zum Beruf machen konnte. Und so ist er auch am 2. Weihnachtstag wieder in der Kirche, wenn nach der Festmesse um 8.30 Uhr das Weihnachtshochamt um 11 Uhr abgehalten wird. Die Familie hat dafür Verständnis, schließlich kann er sich dafür die Zeit zwischen den festen Terminen wie Chorproben und Gottesdiensten recht frei einteilen. Froh ist Isfort, dass er in das Pastoralteam fest eingebunden ist. Bei der wöchentlichen Besprechung legt er die musikalischen Konzepte vor, die meist schon weit voraus reichen. Schließlich denkt der Kirchenmusiker jetzt schon an Ostern. Isfort freut sich jeden Tag an seinem Instrument, das übrigens erst nachträglich in die Marienkirche eingebaut wurde. Musik vom Band käme einem Kulturverfall nahe, sagt er und stimmt auf der Orgel mit 36 Registern und drei Manualen sein Lieblingslied an: „Nun freut euch, ihr Christen“.
Autor:Britta Kruse aus Schwelm |
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