Schwelmer Brauerei- Erinnerung an den Sommer 2011
Es war ein besonderer Sommer, der Sommer 2011. Die Schließung der Brauerei Schwelm wurde durch den Insolvenzverwalter angekündigt.
Die Wittener Unternehmensberaterin Yvonne Daniel wurde vom Betriebsrat der Brauerei Schwelm beauftragt, nach Alternativen zu suchen, ein Fortführungskonzept zu erstellen und Kontakte zu Investoren herzustellen.
Schnell war klar, dass diese Aufgabe in der Kürze der noch zur Verfügung stehenden Zeit nicht auf konventionellen Wegen zu lösen war.
So fasste der Betriebsrat gemeinsam mit Yvonne Daniel den Entschluss, die Öffentlichkeit für das zu sensibilisieren, was in Schwelm geschah.
Aus der Stille, die zuvor in der Stadt herrschte, wurde mit der Hilfe vieler Menschen ein lautstarkes Aufbegehren. Nein, kampflos wollte man die Brauerei Schwelm und die Arbeitsplätze nicht aufgeben!
Der veröffentlichte Solidaritätsaufruf zeigte schnell Wirkung, Menschen kamen zusammen, Ideen wurden ausgetauscht und Aktionen geplant und durchgeführt.
Diese Menschen zeigten den Mitarbeitern der Brauerei: ihr seit nicht alleine! Wir stehen euch bei!
Es gab Flyer, Buttons, das freundliche gemeinschaftliche Einkaufen und Demos. Die facebookgruppe "Für den Erhalt der Brauerei Schwelm" wuchs explosionsartig.
Ja, es wurde laut in den Straßen Schwelms!
Auf einer Demo hatte Yvonne Daniel eine Idee- sie wollte den Menschen eine Erinnerung an den Sommer 2011 hinterlassen.
Der "Schwelmer Aufständler" wurde geboren. So entstand mit freundlicher Unterstützung der Brennerei Habbel aus Gevelsberg eine "Flaschenpost" der besonderen Art. Und die Rezeptur des Likörs wurde gleich auf dem Etikett verewigt:
10% Wut!
20% Enttäuschung!
28% Widerstand!
42% Alkohol !
Die Schwelmer Brauerei konnte trotz aller Bemühungen der gesamten Bewegung leider nicht erhalten bleiben. Über die Gründe die dazu führten, wurde bereits ausführlich berichtet.
Aber der Sommer 2011 hat auch viele Kräfte freigesetzt. Und auch dafür hat sich der Kampf gelohnt!
Autor:Frank Ellerkamp aus Witten |
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