"Pille danach" nicht im Marienhospital

Aufgenommen würde ein Vergewaltigungsopfer im Marienhospital, umsorgt auch, aber - weil es keine Fachabteilung gibt - nicht untersucht.Foto: Schneidersmann
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Der Fall eines mutmaßlichen Vergewaltigungsopfers, dessen Untersuchung gleich in zwei katholischen Krankenhäusern in Köln abgelehnt wurde, erregt in diesen Tagen die Gemüter.

Wie würde mit solch einem Notfall im Schwelmer Marienhospital, das ebenfalls zur „Stiftung der Cellitinnen zur Heiligen Maria“ gehört, umgegangen?
„Selbstverständlich würde die Patientin aufgenommen und gegebenenfalls psychologisch und seelsorgerisch betreut“, sagt Kliniksprecherin Ann-Christin Kuklik. „Dann aber würde sie weiterverlegt in ein anderes Krankenhaus, denn im Marienhospital gibt es keine gynäkologische Abteilung und somit auch keine entsprechenden Untersuchungsmöglichkeiten.
Sollte ein mögliches Vergewaltigungsopfer dann in einem zu diesem Klinikverbund gehörenden Krankenhaus in Wuppertal eingeliefert werden, käme diese Einrichtung ihrem „Versorgungsauftrag“ nach - mit Untersuchung, Spurensicherung etc. Die „Pille danach“ bekäme die Frau auch vorsichtshalber indes nicht verschrieben. „Da sind wir an unsere ethischen Leistätze gebunden“, bestätigt Ann-Christin Kuklik. Dabei gäbe es auch keine persönliche Gewissensfreiheit des behandelnden Arztes.
Als nicht konfessionell gebundenes Haus verhält sich die Sachlage im Schwelmer Helios-Klinikum anders. Dort wird neben der für die Patientin kostenlosen anonymen Spurensicherung (ASS - wir berichten noch) und allen notwendigen Untersuchungen auf Wunsch auch die „Pille danach“ verschrieben, wie Chefarzt Dr. Andreas Leven auf unsere Nachfrage bestätigte.

Autor:

Britta Kruse aus Schwelm

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