Gefährlicher Schulweg
Anja Mönninghoff wohnt mit ihrer Tochter Maya in der Siedlung Vorwerk im Süden Ennepetals. Bei der Zehnjährigen wurde ADHS diagnostiziert; das Kind ist nicht verkehrstauglich und benötigt einen Fahrdienst, um in die Sekundarschule zu kommen. Denn die Mutter hat kein Auto. Und mit dem Bus käme das Kind eine Stunde zu spät
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Anja Mönninghoff hat beim Schulamt, beim Jugendamt, beim Ordnungsamt, bei der Polizei und bei der VER um Hilfe gebeten. Einen Fahrdienst bekäme das Kind nur, wenn es eine Förderschule besuchte. Zu Fuß kann Anja Mönninghoff ihr Kind nicht zur Schule schicken. Die Straße hat mehrere hundert Meter lang keinen Bürgersteig. Die Autos fahren hier mit 70 km/h. „Ich kann das nicht verantworten“, sagt Anja Mönninghoff. „Wenn wirklich etwas passiert, werde ich meines Lebens nicht mehr froh.“
Für die Sicherheit ihrer Tochter fühlt sich kein Amt verantwortlich. Die VER hatte der Mutter empfohlen, sich an den Seniorenbegleitservice zu wenden. Dort erreicht sie aber niemanden, wird auch nicht zurückgerufen.
Anja Mönninghoff hat das Problem langfristig gelöst: Sie zieht mit ihrer Tochter Anfang November nach Rüggeberg. Bis dahin aber wird sie ihre Tochter nicht zur Schule bringen können.
Autor:Sascha Ruczinski aus Schwelm |
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