EN-Schüler setzen sich mit Problemen auseinander

In Workshops (hier Grundlagen der SV-Arbeit) erhielten die Teilnehmer die Gelegenheit, sich fortzubilden und den Austausch mit anderen Schulen voranzutreiben. | Foto: privat
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Die Jugend im Ennepe-Ruhr-Kreis bleibt politisch aktiv - und das besonders im Falle der überregionalen Vernetzung von Schülern.

Die seit Anfang 2016 bestehende Bezirksschülervertretung (BSV) Ennepe-Ruhr hat dies auf ihrer fünften Bezirksdelegiertenkonferenz nun eindeutig bewiesen.
Am Reichenbach Gymnasium wurde der Ennepetaler Luca Samlidis (18) erneut zum Bezirksschülersprecher gewählt. Der Vorstand wurde außerdem beauftragt, sich intensiv mit dem landesweiten Schulrecht zu beschäftigen: "Unsere Rechte bringen uns nichts, wenn wir sie nicht kennen", bezieht ein Vertreter einer Schule Stellung.

Gemeinsam aktiv werden

Die rund 35 anwesenden Schülervertreter waren sich einig: Gemeinsame Aktionen - wie zum Beispiel das im Oktober bereits durchgeführte Fußballturnier - sollte es öfter geben. Dafür sei man bereit, auch aktiv mitzuarbeiten. "Die Motivation auf der Konferenz hat mich schwer beeindruckt", freut sich der neu gewählte Bezirksschülersprecher Luca Samlidis.
Im Rahmen von gemeinsamen Aktionen haben sich nun auch verschiedene Bezirke miteinander vernetzt. Nicht nur die BSV Ennepe-Ruhr, sondern auch die Parallelorganisationen aus Hagen und dem Märkischen Kreis werden nun gemeinsam auf überörtlicher Ebene für eine Verbesserung des Schulsystems kämpfen. "Es geht uns um Barrierefreiheit, eine angemessene und digitale Ausstattung aller Schulgebäude und darum, dass Lehrer, Schulleitungen, Eltern und Politiker uns ernster nehmen", erklärt der seit Juni als Bezirksschülersprecher gewählte Till Neumann (17) vom Märkischen Gymnasium in Schwelm. Der Austausch mit Nachbarregionen sei unerlässlich, ergänzt Till Neumann.
Auf der Konferenz wurde deutlich, dass ein Großteil der gewählten Vertreter nicht ausreichend über schulische Regeln in Form von Gesetzen oder Erlassen aufgeklärt ist. "Wir sind dabei wirklich aufgeschmissen", schildert eine Schwelmer Vertreterin das Problem. An einer Schule seien die Schülervertreter noch nicht einmal zur Schulkonferenz eingeladen worden. Dabei wäre eben diese das wichtigste Mitwirkungsgremium einer jeden Schule. "Unsere Rechte zur Mitbestimmung werden wir nicht einfach aufgeben und daher dafür sorgen, dass sich auch die Schüler an ihren eigenen Schulen zu helfen wissen", erklärt Luca Samlidis verärgert. Der Vorstand der Bezirksschülervertretung stehe den Schülern zur Verfügung, fügte Till Neumann ergänzend hinzu.

Schüler fordern bessere Planung

Ein aktuelles Projekt an vielen Schulen ist die Installation eines von zu Hause einsehbaren Plans für Stundenausfälle. Wenn eine Unterrichtsstunde ausfällt, können die Schüler sich hier auch unterwegs informieren und die Zeit gegebenenfalls anders einplanen. Bei den richtigen Voraussetzungen, wie einer angemessenen Verschlüsselung und ausreichender Sicherung der erhobenen Informationen, sehen Experten keine Datenschutzprobleme.
Wie man diesen Ansatz oder andere Projekte, beispielsweise eine "Sommerparty", in die Tat umsetzen kann, lernten einige Teilnehmer der Konferenz in einem Seminar zum Projektmanagement. Inhaltlich beschäftigte sich ein Teil der Anwesenden auch mit Nachhaltigkeit. Insbesondere Umweltaspekte wurden hier beleuchtet - Schulen könnten beispielsweise damit beginnen, weniger Essen aus der Mensa oder Kantine wegzuschmeißen. Fair gehandelte Produkte sollten mehr und mehr Einzug in den Schulalltag erhalten. Eine weitere Möglichkeit wäre die Etablierung von Schulgärten.

Autor:

Lokalkompass Schwelm aus Schwelm

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