Revanche in Herten geglückt
„Wir hatten uns fest vorgenommen, nicht zwei Mal gegen dieselbe Mannschaft zu verlieren“, erklärt Schwelms Trainer Raphael Wilder nach dem gewonnenen Derby gegen die Rheinland Versicherungen Hertener Löwen. Gesagt, getan. Im Spitzenspiel der 2. Basketball-Bundesliga ProB Nord konnte sich der amtierende Tabellenführer am Samstag, 2. Februar 2013, verdient mit 74:70 durchsetzen.
Vor der Begegnung standen die Zeichen im Schwelmer Lager nicht unbedingt auf Sieg. Andreas Kronhardt, bester Rebounder und zweitbester Scorer im gelb-blauen Trikot, konnte wegen Schmerzen in der Achillessehne nicht auflaufen. Ein großes Handicap für die Kreisstädter, die bei niemand geringerem als der offensiv stärksten Mannschaft der Liga antreten mussten. Als ob der Ausfall des Schwelmer Centers nicht schon Schwächung genug bedeutet hätte, knickte am Donnerstag zudem DJ Hamilton mit dem Fuß um – an Training war für den Rest der Woche nicht mehr zu denken. Getaped von Physiotherapeut Ingo Mitdank, biss Hamilton 28 Minuten lang die Zähne zusammen und beeindruckte mit seiner Leistung bestimmt nicht nur seinen Coach: „DJ hat sich trotz starker Schmerzen voll in den Dienst der Mannschaft gestellt und wahnsinnig gekämpft. Dafür verdient er meinen größten Respekt. Ich möchte mich an dieser Stelle auch einmal bei unserem Physio Ingo Mitdank und Mannschaftsarzt Dr. Günther Schmitz bedanken, die sich ganz hervorragend um die Spieler kümmern und sie immer wieder fit bekommen.“
Der Spielverlauf im Schnelldurchgang: Die Baskets starteten gut in die Partie und konnten das erste Viertel mit 22:18 nach Hause holen. Seit der elften Spielminute lag Wilders Truppe nie mehr zurück. Insgesamt fünf Mal gelang den Gastgebern zwar der Ausgleich, doch Gentgen und Co. wussten sich durch platzierte Treffer zur richtigen Zeit stets wieder abzusetzen. Über weite Strecken des zweiten Viertels dominierte der Tabellenführer die Partie, zwischenzeitlich leuchtete ein Vorsprung von elf Punkten auf der Anzeigetafel auf. Der Pausenstand: 41:34. Im dritten Viertel erlebten die Kreisstädter eine Durststrecke und kassierten eine 13:2-Serie. Wussten die Gäste den Vorteil in der 33. Minute beim Stand von 48:36 noch auf ihrer Seite, konnten die Löwen fünf Minuten später auf 50:49 verkürzen. Folgerichtig mussten sich die Baskets im dritten Abschnitt mit 15:18 geschlagen geben. Das Schlussviertel konnte weder die eine, noch die andere Mannschaft für sich erobern. Der letzte Distanzwurf der Hertener verfehlte die Reuse – es blieb bei einem 18:18-Unentschieden und somit stand der Sieger des Derbys fest.
„Uns hat heute Abend ein wichtiger Spieler gefehlt, doch Michael hat Andis Ausfall toll kompensiert. Mein Lob gebührt aber nicht nur ihm, sondern dem gesamten Team. Die Jungs haben eine wahnsinnige Leistung abgerufen, atemberaubend gekämpft, in der Schlussphase die Nerven behalten und die Löwen deshalb trotz drei Amerikanern im Kader besiegt“, bringt Raffi Wilder das Erfolgsrezept seiner Mannschaft auf den Punkt. Auch das Rebound-Duell – in den Augen des Trainers ausschlaggebend für das Ergebnis – ging mit 44:40 an die Schwelmer. „In der ersten Hälfte haben wir unterirdisch gereboundet. Aber im zweiten Abschnitt konnten wir uns steigern und am Ende nicht nur den Gegner, sondern auch unsere eigene Quote übertrumpfen. Außerdem haben wir ausgezeichnet verteidigt und so das offensiv stärkste Team auf 70 Punkte gehalten. Während unsere Verfolger bereits zum zweiten Mal hintereinander schwächeln, schaffen wir es zu gewinnen. Ich bin wirklich stolz auf meine Mannschaft“, sagt der Coach und zieht den Hut vor der Leistung seiner Schützlinge.
Nicht zu vergessen: Rund 200 Schlachtenbummler begleiteten die Mannschaft zum Spitzenspiel nach Herten. Sie sorgten in der mit knapp 780 Zuschauern gefüllten Sporthalle für eine Bombenstimmung. Mit Sicherheit bleibt die großartige Siegesfeier nach der Schlusssirene nicht nur den Schwelmer Korbjägern als einer der schönsten Momente der bisherigen Saison in Erinnerung. Im Namen von Trainer und Team: Vielen Dank für die lautstarke Unterstützung!
Für die Baskets forderten Revanche:
Coles (29/2), Schröter (11/1), Wendt (8/1), Fiorentino (8), Hamilton (8), Malinowski (6), Agyapong (4), Asbach, Gentgen, Mengering (dnp).
Am Karnevalswochenende (Samstag, 9. Februar 2013) treten die Schwelmer Baskets gleich die nächste Reise ins nördliche Ruhrgebiet an. Sprungball beim Aufsteiger Citybasket Recklinghausen ist um 19.30 Uhr.
Autor:Marvin Eberle aus Schwelm |
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