Zwei Schwelmer, die an Parkinson erkrankt sind, spielen erfolgreich in Turnieren
Ping Pong Parkinson: Therapie an der Tischtennisplatte

Peter Jeschak und Jörg Ziaja spielten bei der German Open in Nordhorn und der Weltmeisterschaften in Berlin. Foto: Privat
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  • Peter Jeschak und Jörg Ziaja spielten bei der German Open in Nordhorn und der Weltmeisterschaften in Berlin. Foto: Privat
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Mit einer Bronzemedaille kehrten Peter Jeschak und Jörg Ziaja von der German Open 2021 nach Schwelm zurück. Ihre Sportart ist Ping Pong Parkinson.

"Ping Pong Parkinson ist ganz einfach Tischtennis für Parkinson-Erkrankte", erklärt es Jörg Ziaja kurz. Doch wer ihm länger zuhört, der erfährt, dass es noch sehr viel mehr ist: Sport, Hobby und auch Therapieform.
Als Jörg Ziaja 2009 die Diagnose Parkinson bekam, war er gerade einmal 39 Jahre alt. Heute ist er 51 und aktiver Sportler. Ein- bis zweimal wöchentlich trainiert er in der DJK Ewaldi Sporthalle in Dortmund an der Tischtennisplatte. Und das mit Erfolg, wie die jüngsten Turniere in diesem Jahr beweisen.
Gemeinsam mit Partner Peter Jeschak bereitete sich Jörg Ziaja auf die German Open, die im September in Nordhorn ausgetragen wurden, vor und gewann in seiner Klasse für stärkere Beeinträchtigungen die Bronzemedaille im Doppel. Nach den Weltmeisterschaften in Berlin war es für die beiden Schwelmer, die der Selbsthilfegruppe (SHG) Just-Parkinson angehören, schon das zweite große Turnier in diesem Jahr.

"In den USA gibt es die Sportart schon etwas länger, aber erst vor zwei Jahren kam sie auch nach Deutschland", erzählt Ziaja. Seitdem wächst die Gemeinschaft rasant, ohne Corona wäre es vielleicht sogar noch schneller gegangen. Die Deutschen Meisterschaften 2022 in Bad Homburg und 2023 in Düsseldorf seien schon jetzt ausgebucht.
Ping Pong Parkinson hilft Betroffenen, ihre Situation durch Sport, Spaß und Gemeinschaft zu verbessern. "Studien aus den USA belegen, dass es sich förderlich in der Therapie auswirkt", bestätigt Jörg Ziaja. Der Sport verbessere die Beweglichkeit und Konzentration, verlangsame den Krankheitsprozess.

"Vor rund zwei Jahren bin ich aus dem Berufsleben ausgetreten", erinnert sich der Schwelmer. Von seinem stressigen Job als Projektleiter in der Medizintechnik ging es direkt in die Frührente. Zwar habe er weniger mit dem krankheitstypischen Zittern Probleme, sondern eher mit Muskelsteifheit und dem Kurzzeitgedächtnis.
"Auch der Sport fällt mir nicht immer leicht, denn ich muss meinen Körper mehr einbringen als ein Spieler ohne Handicap." Doch der Einsatz zahlt sich aus: Nicht nur in Medaillen, sondern auch, weil der Krankheitsverlauf sich momentan in einem Stillstand befinde.

Anlaufstellen:

- Der PingPongParkinson Deutschland e.V. ist der bundesweite Zusammenschluss von Einzelpersonen und Selbsthilfegruppen, die sich in ehrenamtlicher Arbeit – mit Tischtennis – um Personen mit Parkinson und Angehörige kümmern. Mehr unter www.pingpongparkinson.de.

- 2015 wurde die SHG für Jungerkrankte und deren Angehörige in Schwelm ins Leben gerufen. Kontakt und weitere Infos unter www.just-parkinson.de.

Peter Jeschak und Jörg Ziaja spielten bei der German Open in Nordhorn und der Weltmeisterschaften in Berlin. Foto: Privat
Die Bronzemedaille bei den German Open 2021 geht nach Schwelm: Jörg Ziaja (Foto) und sein Partner Peter Jeschak spielen Ping Pong Parkinson - und das ziemlich erfolgreich. Foto: Privat
Autor:

Sara Drees aus Dortmund

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