Visitenkarten-Trick ist Panikmache
Gleich mehrfach flatterte dieser Tage der Hinweis auf Straftäter, die mit dem sog. Visitenkarten-Trick arbeiten sollen, in die E-Mail-Briefkästen.
So oder ähnlich lautet die Geschichte:
An Tankstellen oder auch auf Supermarktparkplätzen werden unbescholtene Passanten angesprochen. Meist sollen Männer, die als Handwerker verkleidet sind, Frauen fragen, ob sie Hilfe benötigen. Auch wenn die Damen verneinen, wird ihnen eine Visitenkarte angeboten - für den Fall der Fälle.
Um die „lästigen Vögel“ wieder loszuwerden, nehmen die Frauen schließlich die Visitenkarten an, und die dubiosen Herren steigen in ein mit weiteren Personen besetztes Auto und fahren weg.
Erst im Wagen fühlen die betroffenen Frauen sich plötzlich immer berauschter und haben Mühe zu atmen. Sie öffnen das Fenster und bemerken gleichzeitig, dass dieser komische Geruch von ihrer Hand stammt, mit der sie die Visitenkarte entgegengenommen haben! Und dann müssen die Opfer auch noch feststellen, dass sie von den unbekannten Männern verfolgt werden. Da es ihnen dennoch immer schlechter geht, fahren sie auf den nächsten Parkplatz, stoppen und schreien um Hilfe.
Das aber soll ihnen nicht viel helfen, denn die Visitenkarte soll in eine flüssige Droge getränkt worden sein. Dabei handelt es sich, so wird in den E-Mails gewarnt, um „Burundanga“, das von Kriminellen eingesetzt werden soll, um die Opfer zunächst außer Gefecht zu setzen und dann auszurauben.
„Stimmt so nicht“, wiegelt Polizeipressesprecher Dietmar Trust ab. Diese Gerüchte geisterten immer mal wieder durch E-Mails und Internetforen und sorgten für Besorgnis.
Nach Expertenmeinung gibt es diese Droge zwar, doch ein einfacher Hautkontakt reiche nicht aus, um die beschriebene Wirkung zu erzielen. So müsse die Warnung nicht vor Visitenkarten ausgesprochen werden, sondern vor der Lektüre solcher Horrorgeschichten, die nur unberechtigterweise für Panik sorgen.
Autor:Britta Kruse aus Schwelm |
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