"Zu wenige, zu selten, zu teuer!"
Teilnehmer von Facebook-Umfrage der WAP sind überwiegend unzufrieden mit dem VER
Die Verkehrsgesellschaft Ennepe-Ruhr (VER) und der Ennepe-Ruhr-Kreis möchten wissen, wie zufrieden die Kunden mit dem öffentlichen Personennahverkehr sind. Bis Ende Mai werden daher 400 Bürger telefonisch interviewt und um ihre Meinung gebeten. Themen sind beispielsweise das Streckennetz, die Taktung, das Fahrkartensortiment, Pünktlichkeit, Sauberkeit und Sicherheit. Die WAP fragte auf Facebook schon jetzt, wie zufrieden die Menschen mit der VER sind. Das Ergebnis zeigt: Es gibt Verbesserungspotenzial!
"Das Streckennetz ist durch die Einsparungen schlechter geworden als es eh schon war, die Taktungen sind aus dem gleichen Grund eine Zumutung und machen den ÖPNV sehr unattraktiv", so Arndt Kaul. Er ergänzt: "Die Pünktlichkeit ist unverändert auf manchen Strecken (verkehrsbedingt) bescheiden." Das sieht Claus Kaiser ähnlich. "Ich würde gerne öfter den Bus oder Bahn nutzen. Bei der Bahn nerven die Verspätungen bis hin zu Ausfällen." Doch für Verspätungen gibt es von den Menschen auf Facebook auch Verständnis. "Ich denke, man sollte nicht vergessen, dass man an verkehrsbedingter Unpünktlichkeit auch als Unternehmen nichts ändern kann. Es ist ja nicht so, als wäre das VER-Gebiet voll von Sonderfahrstreifen für Busse", schreibt Facebook-Nutzerin Alina. "Mich stören vor allem die kompletten Ausfälle, wenn im Winter auch nur ein einziges Flöckchen Schnee fällt."
Weitere Kritikpunkte sehen die Nutzer in der Preisgestaltung der VER. "Zu wenige, zu selten, zu teuer", fasst Thilo Langhard seine Erlebnisse mit der VER ernüchternd zusammen.
Befragung für mehr Qualität
Die VER will diese Missstände jetzt verbessern und führt eine repräsentative Befragung durch. Zum Teil werden Fahrgäste direkt in den Buslinien der VER angesprochen und gefragt, ob sie an einer telefonischen Befragung teilnahmen möchten. Zudem werden nach dem Zufallsprinzip Rufnummern aus öffentlich zugänglichen Quellen wie Telefonbüchern herausgesucht. Angerufene werden gebeten, sich für das Telefonat rund zehn Minuten Zeit zu nehmen und so einen kleinen Beitrag für mehr Qualität im öffentlichen Personennahverkehr zu leisten. "Hinweise auf Probleme und Schwierigkeiten werden wir nutzen, um Veränderungen auf den Weg zu bringen und damit die Leistungen der Verkehrsunternehmen weiter zu verbessern", erläutert Jürgen Tannenfels, ÖPNV-Koordinator der Kreisverwaltung. "Selbstverständlich werden die Antworten anonym ausgewertet und anschließend gelöscht."
Voraussichtlich Ende August liegen die Ergebnisse der Auswertung vor. Dann wissen die Verkehrsgesellschaften und der Ennepe-Ruhr-Kreis, was die Befragten positiv bewerten und was sie kritisieren. "In den vergangenen Jahren", so Tannenfels, "gab es Pluspunkte für das Liniennetz, die Beförderungsgeschwindigkeit und die Freundlichkeit der Fahrer. Negativ bewertet wurden hingegen die Qualität der Anschlüsse und die Taktfrequenz sowie Informationen über Störungen und der Zustand der Haltestellen." Diese Tendenz zeigt sich auch bei unserer nicht repräsentativen Umfrage auf Facebook.
Autor:Lokalkompass Schwelm aus Schwelm |
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