Angst vor dem Coronavirus im EN-Kreis - Besuch chinesischer Schüler verhindert
Kreis rät zu Besonnenheit

Auch im EN-Kreis ist der Coronavirus ein Thema.  | Foto: geralt/Pixabay
  • Auch im EN-Kreis ist der Coronavirus ein Thema.
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80 Tote und fast 2.800 Infizierte in China, ausverkaufte Atemmasken in Paris und mögliche erste Verdachtsfälle in Deutschland - der Coronavirus sorgt weltweit für Schlagzeilen und Verunsicherung.

Während in China die Bewegungsfreiheit von rund 45 Millionen Menschen eingeschränkt wurde, um das weitere Ausbreiten einzuschränken, fragen sich auch die Bürger im Ennepe-Ruhr-Kreis, wie gefährlich das Virus für sie werden könnte.

Gefahr gering

Beim Einschätzen der derzeitigen Lage orientieren sich Amtsärztin Dr. Sabine Klinke-Rehbein und Dr. Michael Laubmeister, Ärztlicher Leiter Rettungsdienst, an den Aussagen des Robert-Koch-Instituts. "Die Berliner Experten bewerten die Gefahr für die deutsche Bevölkerung nach wie vor als "sehr gering". Auch deshalb, weil insbesondere Flughäfen, über die das Virus am wahrscheinlichsten ankommen könnte, dank stetiger Übungen sehr gut gewappnet sind."

Wachsamkeit gefordert

Neben Besonnenheit und Ruhe ist aber wie immer bei Virenlagen dieser Art auch Wachsamkeit gefordert. Denn wenn der Coronavirus nach Deutschland eingeschleppt werden sollte, ist es wichtig, ihn so früh wie möglich zu erkennen.

Fieber, Husten, Atemnot

"Fieber, Husten, Atemnot und eventuell eine Lungenentzündung in Kombination mit einem Aufenthalt insbesondere im Risikogebiet der chinesischen Provinz Hubei sollten für Betroffene Anlass sein, um das Krankheitsbild abklären zu lassen", so Dr. Klinke-Rehbein. Die richtige Entscheidung in diesen Fällen sei der Weg in die Notaufnahme eines Krankenhauses.

14 Tage Inkubationszeit

"Vor dem Betreten des Gebäudes sollten die Mitarbeiter aber natürlich entsprechend vorgewarnt werden", unterstreicht die Amtsärztin. Ebenfalls wichtig zu wissen: Die Inkubationszeit - also der Zeitraum zwischen Ansteckung und Ausbruch der Krankheit - beträgt bis zu 14 Tage.

Isolierzimmer

Wahrscheinliche Fälle würden in Isolierzimmern behandelt, ihr Umfeld überprüft. Wie weit das gehen kann, hat sich im Ennepe-Ruhr-Kreis 2003 bei SARS gezeigt. Vor 17 Jahren war ein seinerzeit 72-jähriger mit Fieber und Husten zunächst in ein Hattinger Krankenhaus eingeliefert und später in eine Lungenklinik verlegt worden. Da sich der Betroffene zehn Tage vor Ausbruch dieser Symptome in Vietnam und Singapur aufgehalten hatte, galt er nach den Richtlinien des Robert-Koch-Instituts als wahrscheinlicher Fall von SARS. Ein Verdacht, der sich nach zehn Tagen auch bestätigte.

Hausquarantäne angeordnet

"Parallel zu den Untersuchungen hatte das Gesundheitsamt mehr als 20 Personen ermittelt, die mit dem Patienten zusammen gewesen waren und bei denen Ansteckungsgefahr bestand", erinnert sich Ingo Niemann, Pressesprecher der Kreisverwaltung. Für einen Teil von ihnen wurde Hausquarantäne angeordnet. Sie durften ihre Wohnungen nicht verlassen und mussten den Empfang von Besuch auf das notwendige beschränken. Erst als die Betroffenen innerhalb der Inkubationszeit keine Anzeichen einer SARS Erkrankung zeigten, wurden die Auflagen wieder aufgehoben.

Szenario kann sich wiederholen

Dieses Szenario könnte sich so oder in ähnlicher Form beim Coronavirus natürlich wiederholen. Irgendwo in Deutschland, aber auch im Ennepe-Ruhr-Kreis. Die Verantwortlichen im Schwelmer Kreishaus setzen für diesen Fall auf die Informationen, die Tag für Tag vom Robert-Koch-Institut und vom Landeszentrum für Gesundheit NRW aktualisiert und angepasst werden sowie auf Abläufe, die sich bereits 2003 bewährt hatten.

Erste Auswirkung des Coronavirus auf den Ennepe-Ruhr-Kreis

Der Coronavirus verhindert den Besuch chinesischer Schüler in Witten. Auf Einladung der Hardenstein-Gesamtschule sollten diese eigentlich Richtung Ennepe-Ruhr-Kreis aufbrechen. Angesichts der aktuellen Lage dürfen sie aber jetzt nicht ausreisen.

Autor:

Nina Sikora aus Essen

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