Kreisverwaltung gibt Schülern erste interessante Berufseinblicke
Karrierestart in Klasse 8

Daniel Koch erklärte den Schülern, wie die Leitstelle in der siebten Etage des Kreishauses arbeitet und wie die Einsatzkräfte auf den Weg gebracht werden.  | Foto: Kreis
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Industrie- und Handwerk, Pflegeeinrichtungen und Verwaltungen, Weltmarktführer, Klein- und Mittelbetriebe - in dieser Woche öffneten viele Unternehmen im Ennepe-Ruhr-Kreis ihre Türen, um Schülern Einblicke in unterschiedliche Berufsfelder zu geben. In der Kreisverwaltung waren acht Schüler aus achten Klassen im Rahmen der sogenannten Berufsfelderkundungstage zu Gast.

"Der Tag wird euch viele Informationen liefern und einen ersten Eindruck geben, ob eine Ausbildung beim Kreis etwas für euch sein könnte", versprach Landrat Olaf Schade bei der Begrüßung im Schwelmer Kreishaus. Gleichzeitig nutzte er die Gelegenheit, um darauf hinzuweisen, wie wichtig es dem Kreis ist, jungen Menschen den Umstieg von der Schulbank an einen Arbeitsplatz möglich zu machen. "Im Moment haben wir 74 Auszubildende. Jahr für Jahr stellen wir rund 40 ein. Ihr seht: Wenn ihr eure erste Bewerbung auf den Weg bringt, kann es sich lohnen, die Kreisverwaltung anzuschreiben."

Auf Augenhöhe mit den Jugendlichen

Damit es dazu kommt, hatten Annika Fischer und Laura Quasigroch als Ausbildungskoordinatorinnen ein abwechslungsreiches Programm zusammengestellt. Quasi auf Augenhöhe - von Jugendlichen zu Jugendlichen - stellten aktuelle Auszubildende die dualen Studiengänge Bachelor of Laws und Bachelor of Arts sowie die Berufe Verwaltungswirt, Vermessungstechniker, Geomatiker und Fachinformatiker vor. "Einblicke in ihre tagtäglichen Tätigkeiten gaben die Mitarbeiter des kommunalen Integrationszentrums und der Leitstelle", berichtet Fischer, was in sechs Stunden geboten wurde.
Die Tage zur Berufsfelderkundung sind ein Baustein der Landesinitiative "Kein Abschluss ohne Anschluss". Sie sollen Schülern helfen, sich zu orientieren, um sich nach der Schule gezielter für einen Ausbildungsplatz entscheiden zu können. Zielgruppe sind unabhängig von der Schulform alle Achtklässler.
"Bevor die Schüler die Berufswelt erkunden, nehmen sie an einer Potenzialanalyse teil. Die Ergebnisse liefern Hinweise auf Neigungen und Stärken in den Bereichen Teamgeist, motorisches Geschick, Ausdauer, Konzentration und Kommunikation", berichtet Benedict Pavelka von der agentur mark. Er betreut das Projekt im EN-Kreis und in Hagen. Mit diesen Erkenntnissen wählen die Schüler für sie geeignete Berufsfelder aus und können diese in drei je eintägigen Praktika kennen lernen.
Wenn es darum geht, nötige und mögliche Plätze zu finden, ist jede der kreisweit 35 teilnehmenden Schulen gefordert, aktiv zu werden und Kontakte zu Unternehmen zu nutzen. Auf diesem Weg wird ein Großteil der für mehr als 2.600 Schüler erforderlichen 7.800 "Tagesplätze" organisiert. Wichtige Unterstützung liefert die Internetseite www.berufsfelderkundung-ha-en.de "Das Portal erleichtert den Bewerbungsprozess für Schüler und Unternehmen, hilft ihnen zusammenzufinden", berichtet Pavelka.

Noch 600 Plätze für die nächste Aktion

Für die weiteren Aktionszeiträume der diesjährigen Berufsfelderkundungstage (6. bis 10. Mai und 1. bis 5. Juli) finden sich im Portal noch gut 600 Plätze.
Nach der Premiere 2015 hat sich das Angebot inzwischen etabliert und bewährt, bietet Pluspunkte für Schüler und Unternehmen. "Schüler haben Gelegenheit ihre Talente und Fähigkeiten in der Praxis unter Beweis zu stellen. Gerade kleinere und mittelständische Betriebe können auf diesem Weg sehr gut auf ihr Ausbildungsangebot aufmerksam machen und potenzielle Auszubildende finden", betont Michaela Trzecinski, Leiterin des Geschäftsbereiches Schule-Ausbildung-Beruf bei der agentur mark.
Mit Branchen-Aktionstagen hat die agentur mark auf die Erfahrung reagiert, dass kleineren Betrieben oft die Möglichkeiten fehlen, Plätze im Rahmen der Berufsfelderkundung anzubieten. In diesem Jahr werden auf diese Weise das Hotel- und Gaststättengewerbe, die Krankenpflege und technische Berufe bei den TECdays und Handwerkertagen in den Blickpunkt der Schüler gerückt. Die Berufsfelderkundungstage finden vor dem Schülerbetriebspraktikum statt. Dieses ist in der Regel 2- bis 3-wöchig und wird in der Klasse 9 oder 10 durchgeführt. Im Vergleich zu den Berufsfelderkundungstagen lernen die Schüler die Berufs- und Arbeitswelt, betriebliche Anforderungen und den praxisorientierten Einsatz eigener Fähigkeiten dann über einen längeren Zeitraum kennen. Auch Plätze für dieses längere Praktikum finden sich seit Jahresbeginn auf www.berufsfelderkundung-ha-en.de.

Autor:

Lokalkompass Schwelm aus Schwelm

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