Grippewelle im EN-Kreis ebbt nicht ab: Kliniken ergreifen strikte Maßnahmen

Spitzenreiter der Grippestatistik in 2018 ist Hattingen mit 141 gemeldeten Fällen. | Foto: Ennepe Ruhr Kreis
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Nicht erschrecken sollten sich Patienten, die in nächster Zeit mit dem Rettungsdienst in Berührung kommen. Sanitäter müssen nämlich bis auf weiteres spezielle Schutzmaßnahmen ergreifen, um nicht selbst Opfer der hartnäckigen Influenza-Viren zu werden und den ohnehin erhöhten Ausfall von Ärzten, Sanitätern und Pflegern wieder in den Griff zu bekommen. Mundschutz, Schutzkittel und -brille sind also Pflicht im Einsatz.

Denn die Grippewelle rollt weiter ungebremst durch den Ennepe-Ruhr-Kreis. Bis heute liegen dem Fachbereich Soziales und Gesundheit 723 Meldungen für das laufende Jahr vor. Allein auf die ersten Märztage entfallen 224 labordiagnostische Befunde. Zum Vergleich: Im gesamten März 2017 waren 9 Fälle gemeldet worden. Mit diesen Zahlen liegt der Kreis im Bundes- und Landestrend.
"Im Vergleich der ersten neun Wochen der Jahre 2017/2018 hat sich die Zahl der Grippefälle in Nordrhein-Westfalen verdoppelt. 14.614 bestätigte Erkrankte Im Jahr 2018 stehen 8.540 im Vorjahreszeitraum gegenüber. Dazu kommt mit Sicherheit noch eine hohe Dunkelziffer. Schließlich wird längst nicht jede Grippe durch eine Laboruntersuchung bestätigt", so Amtsärztin Dr. Sabine Klinke-Rehbein.
Spuren hinterlässt die Welle inzwischen in vielen Bereichen. Die Hausarztpraxen versorgen täglich eine Vielzahl von Patienten mit Erkältungs- und Grippesymptomen. In Schulen und Kindertagesstätten sind nicht nur Kinder und Jugendliche betroffen, auch Lehrer und Erzieher fallen aus. Und wer das Straßenverkehrsamt der Kreisverwaltung in Schwelm besuchen möchte, sollte vorab einen Termin vereinbaren. Zu viele erkrankte Mitarbeiter machten dies nötig.

Privates und berufliches Risiko für Klinikpersonal

Angekommen ist die Welle auch in den Krankenhäusern. Parallel zu den sich abzeichnenden Engpässen bei den Bettenkapazitäten der Kliniken rund um den Ennepe-Ruhr-Kreis, hat sich der Fachbereich Soziales und Gesundheit frühzeitig ein Bild von der Lage im Kreis verschafft. Erkenntnis: Auch zwischen Hattingen und Herdecke, Witten und Schwelm ist die Zahl der freien Betten mehr als überschaubar. Dazu kommt: Trotz entsprechender Hygiene und Vorsicht geht die Grippe auch am Klinikpersonal nicht spurlos vorbei. Zum privaten kommt hier noch das berufliche Risiko sich anzustecken.
"Krankenhäuser sind inzwischen dazu übergegangen, die Aufnahme von Patienten, die sich einem planbaren Eingriff unterziehen müssen, wenn möglich um einige Tage zu verschieben", berichtet Dr. Klinke-Rehbein. Wie die Krankenhäuser setzt sie hierbei auf das Verständnis der Betroffenen. Priorität müsse im Moment eindeutig die Notfallversorgung von Influenza- und anderen Notfallpatienten haben.
Verantwortlich ist die Grippewelle auch für das nicht alltägliche Aussehen der Mitarbeiter des Rettungsdienstes. Damit sie geschützt sind, tragen sie bis auf weiteres bei Einsätzen Mundschutz, Schutzkittel und -brille. "Dies sollte niemanden verunsichern. Das Plus an Schutz sehen wir als Versicherung gegen zu viele krankheitsbedingte Ausfälle von Notärzten und Rettungssanitätern", so Dr. Michael Laubmeister, Ärztlicher Leiter Rettungsdienst im Ennepe-Ruhr-Kreis.

Schutz erhöhen, Ansteckungsrisiko verringern

Wichtige Bausteine im Schutz vor einer Grippe sind Impfung und richtiges Verhalten. Wer das Risiko verringern möchte, wäscht sich die Hände regelmäßig mit Seife oder - wo möglich - desinfiziert sie. Auch größere Menschenansammlungen sollten gemieden, auf das häufige Händeschütteln verzichtet werden. Spaziergänge an der frischen Luft können helfen, das Immunsystem zu stärken.
Wer bereits hustet oder niest, sollte statt der Hand die Ellenbeuge vor das Gesicht halten, um Erreger nicht weiter zu verbreiten. In diesen Fällen ist zudem der Hausarzt die richtige Adresse für die individuelle Beratung und Impfung. Informationen rund um die Grippe finden sich zudem auf der Internetseite des Robert Koch-Instituts, www.rki.de. Stichwort Grippeschutz

Autor:

Lokalkompass Schwelm aus Schwelm

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