Schwelmer Kindertagespflege
Es sind noch einige Plätze frei

In Schwelmer Kindertagespflegestellen gibt es noch einige freie Plätze. Unser Foto zeigt Nadine Bulert (links) mit einigen Kindern ihrer Kindertagespflege „Die kleinen Waldfüchse“ und Nadine Berg (Mitte) und Agnes Seute von der städtischen Fachberatung Kindertagespflege. Foto: Stadtverwaltung Schwelm / Heike Rudolph
  • In Schwelmer Kindertagespflegestellen gibt es noch einige freie Plätze. Unser Foto zeigt Nadine Bulert (links) mit einigen Kindern ihrer Kindertagespflege „Die kleinen Waldfüchse“ und Nadine Berg (Mitte) und Agnes Seute von der städtischen Fachberatung Kindertagespflege. Foto: Stadtverwaltung Schwelm / Heike Rudolph
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In Schwelm besucht der größte Teil der noch nicht schulpflichtigen Kinder einen der 19 Kindergärten im Stadtgebiet. Nicht jeder weiß, dass darüber hinaus weitere 86 Mädchen und Jungen in Kindertagespflegestellen betreut werden. In Schwelm besteht ein Angebot von vier Großtagespflegestellen sowie sechs kleineren Tagespflegeeinrichtungen.

Wie stellt sich die Betreuung in einer Kindertagespflege dar? Nadine Bulert war so freundlich, ihre Kindertagespflege, die den schmucken Namen „Die kleinen Waldfüchse“ trägt, einmal vorzustellen.

Man merkt gleich: Für die gelernte Kinderkrankenschwester und dreifache Mutter ist es der Beruf ihres Lebens. Als das zweite Kind geboren wurde, entschied sie sich für einen Berufswechsel. „Ich las zufällig eine entsprechende Ausschreibung, absolvierte ein Praktikum und arbeitete zunächst übergangsweise in einer Großtagespflegestelle“, erzählt sie. Nach weiteren Qualifikationen machte sich Nadine Bulert 2011 als Kindertagespflegeperson selbständig. 2016 bauten sie und ihr Mann an das eigene Haus einen Anbau an, der ganz der Kindertagespflege gewidmet ist mit unterschiedlichen Bereichen für Spielen, Kochen/Essen und Schlafen.

Sie betreut fünf Kinder im Alter von bald einem Jahr bis drei Jahren. Die Kleinen frühstücken morgens nach ihrem individuellen Eintreffen zwischen 7.30 und 8.30 Uhr. Dann pendelt sich die Gruppe aufeinander ein und das freie Spiel beginnt – miteinander und auch allein, wenn ein Kind einmal Zeit für sich persönlich braucht. Die Mädchen und Jungen bauen konzentriert mit Legosteinen hübsche Gebilde, sausen eine Rutsche hinunter, verkrümeln sich in einem Zelt und testen auf Bobbycar und Dreirad ihre Verkehrstüchtigkeit.

Gegen 9 Uhr unternehmen die Kinder gemeinsam etwas, sie bilden einen Singkreis oder sind draußen aktiv, wo der große Garten lockt. Überhaupt heißt es so oft wie möglich: Hinaus an die frische Luft! „Es ist wichtig, anzuregen und zu regulieren, aber man darf auch nicht zu viele Reize setzen“, weiß Nadine Bulert. Denn auch wenn Kinder schnell Eindrücke aufnehmen und verarbeiten, darf man sie nicht überfordern: „Kinder müssen auch noch Kinder sein dürfen“.

Um 11.30 Uhr starten die Vorbereitungen für das Mittagessen. Es wird immer gesund gekocht, mal von Nadine Bulert selbst oder aber ihr Mann hat am Vorabend schon etwas vorbereitet. „Auch kleine Kinder haben bereits Vorlieben und Sinn fürs Schmackhafte“, lacht Nadine Bulert, wenn sie erzählt, dass die „Waldfüchse“ z.B. gerne Linsensuppe oder Möhreneintopf essen. Einige Kinder betreut sie 35 Stunden in der Woche, andere 45 Stunden lang.

Einen der Vorteile der Kindertagespflege sieht Nadine Bulert im familiären Anschluss, denn man pflegt ein engeres Verhältnis zu den Eltern der betreuten Kinder, als dies in Kindertagesstätten für gewöhnlich möglich ist.

Auch Nadine Berg von der städtischen Fachberatung Kindertagespflege hebt einige der Vorzüge der Kindertagespflege hervor, so das „kleine Betreuungssetting, individuelle flexible Betreuungszeiten und eine feste pädagogische Bezugsperson“. Und weiter: „In der Kindertagespflege werden maximal 5 Kinder gleichzeitig betreut. Gerade kleine Kinder unter drei Jahren profitieren sehr von der familienähnlichen Betreuungsform. Auf individuelle Bedürfnisse jedes einzelnen Kindes kann aufgrund der kleinen Gruppengröße gezielt eingegangen werden“.

In der Regel werden die Kinder im häuslichen Umfeld der ausgebildeten Kindertagespflegeperson betreut, möglich ist allerdings auch die Betreuung in einer Großtagespflege. In einer Großtagespflege schließen sich maximal drei Kindertagespflegepersonen zusammen. Bei dieser Konstellation dürfen insgesamt neun Kinder betreut werden.

Nadine Bulert als Fachfrau legt Wert darauf, dass die Kinder, um die sie sich kümmert, die Welt mit allen Sinnen erfahren. Dazu gehören beim Kochen auch die Düfte, die die Lebensmittel entfalten und die ganz wesentlich die Vorfreude aufs Essen verstärken. Die Kinder nehmen viele Alltagserfahrungen wahr, z.B. das Geräusch eines Küchengerätes, Verrichtungen wie das Aufheben von Krümeln oder Handlungen aus der Lebenswelt, die eher nebenher geschehen, aber wichtig sind, damit das Leben in seiner ganzen spannenden Vielfalt aufgenommen werden kann.

Nadine Bulert erfährt viel Unterstützung durch ihren Ehemann und ihre eigenen Kinder, die 18, 11 und 9 Jahre alt sind und den Beruf der Mutter voll mittragen.

Bald werden vier ihrer kleinen Schützlinge in die Kita wechseln, eines, das jüngste bleibt noch in der Betreuung und erlebt dann den Einzug neuer „kleiner Waldfüchse“.

Es sind noch Plätze frei

Zum Sommer sind in einigen Kindertagespflegestellen noch vereinzelt Plätze frei. Bei Interesse melden Sie sich gerne direkt bei der Kindertagespflegestelle für einen unverbindlichen Besichtigungstermin und bei der Fachberatung des zuständigen Jugendamtes. Alle Kontaktdaten der Kindertagespflegestellen, Elternbeiträge und noch vieles mehr finden Sie auf der Homepage der Stadt Schwelm unter Soziales- Kindertagespflege.

Sie haben Interesse an der Tätigkeit als Kindertagespflegeperson? Wir übernehmen die Kosten für den Qualifizierungskurs. Die Fachberatung Kindertagespflege informiert und berät sie gerne zu allen Themen rund um die Kindertagespflege.

Ansprechpartnerinnen: Frau Berg Tel: 02336 / 801-410 und Frau Seute Tel: 02336 / 801-486.

Autor:

Lokalkompass Schwelm aus Schwelm

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