Schulgeld abschaffen?

Im Gesundheitsbereich arbeiten - für viele Menschen ein Traum, der bisher aufgrund des Schulgeldes für viele ein Traum bleiben musste.  Foto: privat
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Menschen dabei zu helfen, gesund zu werden oder sich gut zu fühlen, ist der berufliche Traum vieler junger Menschen.

Hohe Ausbildungskosten, die angehende Physiotherapeuten, Logopäde oder Altenpfleger selbst zahlen müssen, verwehren es vor allem Frauen und Männern aus sozial schwachen Familien bisher, den beruflichen Traum zu verwirklichen.
„Es sieht nun ganz so aus, dass sich daran bald etwas ändert. NRW-Arbeitsminister Karl-Josef Laumann hat in den laufenden Landeshaushalt Mittel eingestellt, um das Schulgeld in den Gesundheitsberufen abschaffen zu können“, blickt Cornelia Oestereich, Leiterin der Schule für Logopädie der AWO EN in Hattingen in die Zukunft.
Ihr haben in der vergangenen Jahren häufig Bewerber gegenüber gesessen, die gern den Beruf des Logopäden ergreifen wollten, letztlich aber das Geld für die Ausbildung nicht aufbringen konnten. „Das fand ich immer sehr traurig. Denn Logopäden werden seit Jahren gesucht und auch in Zukunft gebraucht. Unsere Absolventen finden teils schon vor Ende der Ausbildung ihre Arbeitsplätze“, ergänzt die Schulleiterin.
Wann die Schulgeldbefreiung kommen wird, steht noch nicht fest. Jochen Winter Geschäftsführer der AWO EN, kann sich vorstellen, dass es noch im laufenden Jahr soweit ist: „Auf politischer Ebene setzt sie die AWO seit langem intensiv für eine kostenlose Ausbildung in Gesundheitsberufen ein. Schließlich herrscht in diesem Arbeitsfeld überall erheblicher Personalmangel.“ Man stehe im Kontakt mit dem Ministerium, um die Schulgeldbefreiung, sobald sie kommt, an AWO-eigenen Ausbildungsstätten sofort umsetzen zu können.
Cornelia Oestereich rät Schulabsolventen, die sich für eine Ausbildung in einem Gesundheitsberuf interessieren, sich schon jetzt an den Schulen beraten und vormerken zu lassen. Viele wüssten offenbar von der geplanten Schulgeldbefreiung und würden deshalb mit der Anmeldung warten. „Wenn die Schulgeldbefreiung dann da ist, werden die begrenzten Plätze schnell weg sein. Da gilt das Windhundprinzip“, sagt die Lehrlogopädin.
An der AWO-Schule für Logopädie ist ein Einstieg in die Ausbildung auch im Herbst noch möglich. Nähere Informationen, Beratungstermine und die Möglichkeit zur Hospitation gibt es am Schulstandort Hattingen, Martin-Luther-Straße 13, Tel. Tel. 0 23 24/50 04 30 oder per Mail: logopaedieschule@awo-en.de
Die Ausbildung zum Logopäden in der Hattinger Schule umfasst neben den theoretischen Lerninhalten schon früh praktisches Arbeiten mit Patienten in der angegliederten Logopädie-Praxis und externe Praktika. Zudem nimmt die Schule an einem vom Europäischen Sozialfond geförderten Forschungsprojekt zum „Digitalen Lernen“ teil. Zusätzlich zum Präsenzunterricht werden Inhalte der Ausbildung digitalisiert mit Tablet, PC oder Smartphone angeboten, um zeitlich und örtlich flexibles Lernen zu ermöglichen.

Autor:

Lokalkompass Schwelm aus Schwelm

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