Laschet besucht Drive-in-Impfzentrum in Schwelm
Ministerpräsident voll des Lobes für Schwelm
Im 15-Minuten-Takt rollen die Autos im Impf-Drive-in in Schwelm an. Doch als am Mittwoch um kurz vor elf Uhr etliche schwarze Limousinen vorfuhren, ging es nur indirekt um die Impfung. Ministerpräsident Laschet war angereist, um sich vor Ort über dieses besondere Impfverfahren zu informieren.
Von Lilo Ingenlath-Gegic
Weil die Termine im Impfzentrum, mit fünf Impfstraßen und einer Kapazität von 1000 Impfungen pro Tag, im Ennepe-Ruhr-Kreis für Wochen ausgebucht sind, reagierte die Verwaltung schnell und baute mit Hilfe von THW und DRK am Osterwochenende ein temporäres Impf-Drive-in. Für zwei Impf-Zelte und 40 Mitarbeiter fand man genug Raum auf dem Parkplatz der Dreifachsporthalle an der Stadtgrenze zu Ennepetal.
Ministerpräsident Laschet sprach im Impf-Zelt mit Bürgern aus dem Ennepe-Ruhr-Kreis, die ihre Impfung im Wagen sitzend erhielten. Er erfuhr, dass sie es als sehr angenehm empfanden, während des gesamten Anmelde- und Impfvorgangs im eigenen Auto sitzen bleiben zu können.
Laschets Besuch im Schwelmer Drive-in-Impfzentrum stieß auf ein großes Medieninteresse und daher gab der Ministerpräsident anschließend vor vielen laufenden Kameras eine Stellungnahme ab. „Ich danke allen, die dieses Auto-Drive-in aus dem Boden gestampft haben und angepackt haben, um das besondere Impfzentrum möglich zu machen“, sagte Laschet. Dieses Beispiel zeige, dass es auch ohne große Bürokratie gehe, wenn die Menschen, die etwas bewegen wollen, sich zusammentun. „Das zeichnet hier die Region aus, dass man anpackt, wenn man etwas bewegen will“, lobte der NRW-Ministerpräsident.
100.000 Menschen pro Tag
Unter einem Zeltdach erfolgt die Impfung an Menschen über 60, die am Osterwochenende einen Termin aus dem AstraZeneca-Sonderkontingent des Landes NRW ergattern konnten. Bis zu 450 Autos können hier pro Tag durchgeschleust werden. „Durch solche Initiativen ist es möglich, 450.000 über 60jährige in kürzester Zeit zu impfen. So schreitet die Impf-Offensive voran“, sagte Laschet. 100.000 Menschen pro Tag seien in den letzten Tagen geimpft worden. Bis Ende April bekämen 20 Prozent der Bürger in NRW ihre erste Impfung. „Das Impfen wächst exponentiell“, betonte Laschet und er rechnet damit, dass bis zum Beginn der Sommerferien die Hälfte aller Bürger in NRW ihre Erstimpfung bekommen haben. „Wir verimpfen alles, was wir an Impfstoff kriegen können“, sagte er.
Bundesweiter „Brücken-Lockdown“
Der CDU-Politiker verteidigte seinen Vorstoß für einen bundesweiten „Brücken-Lockdown“ und bedauerte, dass er darauf leider nur Ablehnung, vor allem von SPD-Kollegen, erfahren habe. Jetzt bitte er einfach die anderen Ministerpräsidenten, ihre Vorschläge zu präsentieren. „Meine Idee liegt auf dem Tisch“, sagte er. Damit wolle er die Zeit überbrücken, bis viele Menschen geimpft seien. Für bundeseinheitliche Antworten auf dringende Fragen, wie die Öffnung der Schulen nach den Osterferien, habe er ein Treffen der Ministerpräsidenten mit der Kanzlerin schon in dieser Woche gefordert. „Wir sind in der kritischsten Phase der Pandemie, die Zahlen müssen runter! Daher halte ich eine Brücke für notwendig, in der wir uns schnell, hart und klar alle zusammenraufen“.
Auch zur Öffnung der Schulen nahm der NRW-Ministerpräsident Stellung: „Schule kann nur öffnen, wenn überall zweimal die Woche das Testen funktioniert“, betonte er. Schulministerin Gebauer werde in Kürze darstellen, wie es am kommenden Montag für die Schulen im Land weitergehen solle.
Gefragt, wie das Impftempo weiter beschleunigt werden könne sagte der CDU-Vorsitzende abschließend: „Da setze ich auf Ideen, die vor Ort da sind, und hier sind sie besonders gut.“
Autor:Nina Sikora aus Essen |
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