Grundschule Nordstadt "Schullandschaft Schwelm"

Die Schullandschaft, auch die in Schwelm, wird sich in den nächsten Jahren verändern, oder besser gesagt verändern müssen. Der demografische Wandel macht auch vor unserer Stadt keinen Halt, sinkende Schülerzahlen werden prognostiziert, die langfristig einer Existenzberechtigung aller fünf Grundschulen entgegenstehen. Insbesondere die finanzielle Situation unserer Stadt, im Hinblick auf die alten und unterhaltungsaufwändigen Gebäude und im Hinblick auf Inklusion, führte dazu, die Reduzierung von Schulstandorten anzustreben. Auch wir, die Eltern und Schüler der Grundschule Nordstadt, sind von dieser Entwicklung betroffen und werden dabei in vielerlei Hinsicht „gewinnen“ und „verlieren“, wie es Veränderungen immer mit sich bringen. Alle schwelmer Schulen haben bisher hervorragende Arbeit geleistet und werden dies wohl auch weiterhin tun, unabhängig von Gebäude und Standort.
Wir haben Verständnis für die Sorgen der Eltern der Grundschule Möllenkotten und Westfalendamm, die diese Veränderungen bewirken. Auch das Engagement und den Einsatz der Elternschaft zum Thema Schulpolitik erkennen wir an. Nun hat das Bürgerbegehren gegen die Veränderungen an den Grundschulen Möllenkotten und Westfalendamm die erforderlichen Stimmen zusammen und wenn der Rat dem zustimmt, rücken mögliche Alternativen zur Schulentwicklung weiter in den Vordergrund. Irritiert sind wir über die zu lesenden Alternativvorschläge und niedergeschriebenen Leitsätze der verantwortlichen Initiatoren der Internetseite „Wir wollen bleiben.de“. So wird auf der Internetseite proklamiert „WIR – gemeinsam für die Kinder dieser Stadt!“ unter Berücksichtigung und Einbindung der Interessen ALLER Betroffenen. Bei näherer Betrachtung der Artikel geht es aber nicht um die Interessen ALLER Kinder unserer Stadt, sondern vielmehr um die eigenen Vorstellungen der jeweiligen Gruppierung. So erscheint es einfach zu sagen, die Südstraße sofort in die Nordstadtschule umziehen zu lassen. Begründet wird dieser Alternativvorschlag damit, dass man sich bei der Schließung oder Zusammenlegung auf die Standorte konzentrieren sollte, deren Schülerzahlen tatsächlich rückläufig und somit gefährdet sind. Mit genügend Anmeldungen für zwei neue Eingangsklassen für das Schuljahr 2014/2015 hat auch unsere Schule (Nordstadtschule) ihre Existenzberechtigung. Im Falle einer Schulschließung würden unsere Schüler komplett auf andere Schulen verteilt und nicht wie zur Zeit für die betroffenen Schüler der Grundschulen Möllenkotten und Westfalendamm angedacht, im Klassenverband samt Klassenlehrer umgesiedelt. Wird hier an die Interessen unserer Schüler gedacht?
Nach dem neuen Konzept wird eine Grundschule benötigt, die den großen Nordteil der Stadt abdeckt. Diese soll nach Vorschlag der Elterninitiative bereits ab 2014 die katholische Grundschule sein. Wir geben zu bedenken, dass auch muslimische und ungetaufte Kinder gern die nächstgelegene Grundschule besuchen möchten. Dies kann schwierig werden, wenn es sich um eine Bekenntnisschule handelt und die Eltern nicht die Erziehung ihres Kindes im Bekenntnis der Schule wünschen. Eltern nicht katholischer Kinder müssten dann im Nordteil Schwelms vielfach weitere Wege zur Grundschule in Kauf nehmen, wenn sie ihr Recht auf Religionsfreiheit nicht an der Schulpforte aufgeben wollen. Dem Wohl der Kinder ist damit sicher nicht gedient.

Wir wünschen uns für ALLE Kinder in Schwelm, dass diese Diskussionen ein Ende finden und der (Schul-) Frieden wieder hergestellt wird.

Annette Steffens und
Simone Maurer
für den Förderverein der GGS Nordstadtschule

Autor:

Simone Maurer aus Schwelm

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