Gevelsbergs Coronahelden
Nationalspieler Lukas Klostermann spendet 100.000 Euro an seine alte Heimat Gevelsberg. Mitten in der Corona-Krise möchte er so unkompliziert helfen. So ist das Projekt "Coronahelden Gevelsberg" entstanden.
von Nina Sikora
"Sie müssen sich das wirklich so vorstellen: Sie kriegen einen Anruf und da sagt jemand, ich möchte gerne 100.000 Euro zur Verfügung stellen", erzählt Bürgermeister Claus Jacobi, der seine Dankbarkeit und Begeisterung über die tatsächlich fast unglaubliche Spende von RB Leipzig Fußballprofi Lukas Klostermann an Gevelsberg kaum verstecken kann. "Ich hab gedacht, vielleicht hast du dich verhört." Aber das hatte er nicht.
Etwas ins Rollen bringen
"Ich glaube, man kann momentan gar nicht genug machen. Ich wollte den ersten Schritt gehen und etwas ins Rollen bringen", erklärt Fußballprofi Lukas Klostermann, der rund 18 Jahre lang in Gevelsberg gelebt hat, seinen selbstlosen Einsatz.
Mit der Spende ging eine große Aufgabe einher, die es für Claus Jacobi verantwortungsvoll zu lösen galt: "Da gehört es sich, dass man bei solch einer Summe und solch einem Ansinnen auch wirklich darüber nachdenkt, wie man das sehr professionell und unangreifbar so ausgestaltet, dass dieser Effekt und der Stein, der ins Rollen kommen soll, auch wirklich wirken kann."
Gemeinsam mit dem Nationalspieler und der Wirtschaftsförderung haben Bürgermeister Claus Jacobi und Jan Schulte das Projekt "Coronahelden Gevelsberg" entwickelt, welches dafür sorgen soll, dass mit Lukas' großzügiger Spende möglichst viele Bürger bedacht werden.
coronahelden-gevelsberg.de
Und so funktioniert es: Jedes Geschäft bzw. Unternehmen in Gevelsberg, das hart von der Corona-Krise getroffen wurde, kann sich unter www.coronahelden-gevelsberg.de registrieren und erhält eine Auszahlung in Höhe von 100 Prozent der Zuwendung. Die einzige Verpflichtung, die damit einher geht: Die Hälfte des Geldes muss in Gutscheine (jeweils in 50 Euro-Schritten) umgemünzt werden, sodass auch dieses Geld letztlich als Umsatz den Geschäften und Unternehmen zu Gute kommt.
Diese Gutscheine wiederum werden dann an die Coronahelden in Gevelsberg gehen. "Das ist vielleicht die Frau an der Supermarktkasse im Discounter, das ist vielleicht die Altenpflegerin, die die eigene Angehörigen pflegt, oder das ist die Besatzung vom Rettungswagen", so Claus Jacobi. Bewerben können sich alle Coronahelden aus systemrelevanten Berufen, die aus Gevelsberg kommen oder in Gevelsberg tätig sind. Natürlich können Fremdbewerbungen gemacht, also Helden durch Dritte angemeldet werden. "Wir glauben, dass wir so den ungezählten Heldinnen und Helden der Stadt Gevelsberg Danke sagen können."
100.000 Euro und mehr
"Ich bin absolut beeindruckt von dieser menschlichen Geste", betonte Bürgermeister Claus Jacobi auf der online ausgeführten Pressekonferenz am vergangenen Donnerstag. Lukas Klostermann dagegen gab sich bescheiden: "Ich möchte den ersten Schritt gehen und hoffe, dass sich viele anschließen." Denn bei den 100.000 Euro soll es nicht bleiben.
Bis zum 3. Mai kann jeder für die Aktion spenden. Spontan ging Bürgermeister Claus Jacobi bereits in der Pressekonferenz mit gutem Beispiel voran. "Lassen Sie uns da noch eine Schüppe drauf tun. Als Bürgermeister ist man auf der Seite seiner Bürger", betonte er und spendete gleich 1.000 Euro aus eigener Tasche. Zudem ermunterte er ebenfalls zu spenden.
Spendeninfo:
- Wichtiger Hinweis: Die Spende ist steuerlich nicht absetzbar!
- Bank: Sparkasse Gevelsberg-Wetter, IBAN: DE48 4545 0050 0000 0003 07, BIC: WELADED1GEV, Betreff: Coronahelden + Ihr Name
Jeder gespendet Cent kommt dem Projekt zu. Es werden keine Abzüge für Verwaltung oder Ähnliches gemacht - all das wird aus kommunalen Fördermitteln finanziert.
Autor:Nina Sikora aus Essen |
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