Entscheidung für Gefahrenabwehrzentrum ist gefallen

Die Entscheidung im Kreistag fiel einstimmig.

Das Gefahrenabwehrzentrum für den Ennepe-Ruhr-Kreis wird auf einem Grundstück in Ennepetal gebaut. Nach einer einstimmigen Entscheidung des Kreistages sind dort zukünftig die Leitstelle, die Abteilung Bevölkerungsschutz der Kreisverwaltung und die Kreisfeuerwehrzentrale zu finden.

Aus den ursprünglichen Plänen ausgegliedert wurde der Standort für das Zentrum für den Rettungsdienst. Es wird, anders als von der Kreisverwaltung vorgeschlagen, nicht in Ennepetal sondern in Witten entstehen. Einem entsprechenden Antrag der SPD Kreistagsfraktion folgten in geheimer Abstimmung 34 der anwesenden 66 Kreistagsmitglieder. Für den daraufhin geänderten Beschlussvorschlag sprachen sich die Mitglieder des Kreistages bei 14 Enthaltungen aus.
Auf gut 19.000 Quadratmetern des Grundstücks, das der Kreis an der Strückerberger Straße in Ennepetal kaufen wird, sind zum einen Gebäude mit Büros, Aufenthalts-, Werkstatt- und Arbeitsräumen für die Leitstelle, die Abteilung Bevölkerungsschutz der Kreisverwaltung und die Kreisfeuerwehrzentrale vorgesehen. Zum anderen wird es Hallen-, Lager- und Freiflächen für Einsatzfahrzeuge und Material aus den Bereichen Feuerwehr und Katastrophenschutz geben. Die Kreisverwaltung wird nach der Standortentscheidung das notwendige Vergabeverfahren auf den Weg bringen.
Folgen könnte der Kreistagsbeschluss auch für die Kreispolizeibehörde haben. Die Fläche in Ennepetal bietet ausreichend Platz, damit sie auf rund 14.000 Quadratmetern ihre Pläne für ein neues Dienstgebäude und einen zentralen Standort im südlichen Ennepe-Ruhr-Kreis umsetzen kann. Ziel ist es, bisher auf verschiedene Orte verteilte Abteilungen unter einem Dach unterzubringen. Davon verspricht sich die Behörde eine verbesserte Zusammenarbeit sowie zeitgemäße und moderne Arbeitsplätze. Als weiterer Pluspunkt für die Sicherheit der Bürger wird die Nachbarschaft zur Abteilung Bevölkerungsschutz der Kreisverwaltung bewertet.

Aus für die Gevelsberger Wache?

Ob die Pläne der Kreispolizeibehörde und das dabei auch vorgesehene "Aus" für die Wache in Gevelsberg umgesetzt werden, entscheiden der Landrat in seiner Funktion als Kreispolizeibehörde und das Düsseldorfer Innenministerium. Ein Umstand, den auch der Kreistag in seinem Beschluss betont. Dort heißt es sinngemäß: "Der Kreistag trifft mit dem Votum für die Fläche in Ennepetal weder eine Entscheidung über den Fortbestand der durchgängig besetzten Polizeiwache und des Wachbezirks Gevelsberg noch wird eine solche Entscheidung dadurch präjudiziert."
Um das Zentrum für den Rettungsdienst auf einem Grundstück an der Westfalenstraße in Witten zu realisieren, hat der Kreistag die Kreisverwaltung zu Gesprächen und einem Vertrag mit der Stadt Witten aufgefordert. Sie soll das Zentrum bauen und betreiben. Vorgesehen sind auf rund 4.000 Quadratmetern das Einrichten einer Zentraldesinfektion für Rettungswagen, Fahrzeughallen sowie Lagerflächen für Medizinprodukte.
Die Leitstelle und die Abteilung Bevölkerungsschutz der Kreisverwaltung sind aktuell im Schwelmer Kreishaus untergebracht. Die Kreisfeuerwehrzentrale befindet sich Gevelsberg.

Zur bisherigen Zentrale

Aus der siebten Etage des Kreishauses werden sämtliche Einsätze im Feuer- und Katastrophenschutz, im Rettungs- und Notarztdienst sowie im Krankentransport im Ennepe-Ruhr-Kreis koordiniert. Eine Mammutaufgabe, wie einige Zahlen aus 2016 belegen: Insgesamt nahmen die Disponenten - alles gelernte Feuerwehrleute und Rettungsassistenten - 214.000 Anrufe entgegen. Gut 72.000 Anrufe liefen über die 112 auf. Sie waren für die Disponenten unter anderen Anlass, 29.300 Mal den Rettungsdienst auf den Weg zu schicken und 971 Brandeinsätze zu veranlassen.
Seit mehr als 30 Jahren nutzen die Feuerwehren aus den neun Städten die Angebote, die die Kreisfeuerwehrzentrale an der Schwelmer Straße 294 macht. Dazu zählen die Pflege von im Einsatz genutzten Geräten wie Atemschutzausrüstungen und Chemikalienschutzanzügen, eine Übungsstrecke für die Atemschutzausbildung sowie das Brandschutzübungshaus.

Autor:

Lokalkompass Schwelm aus Schwelm

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