Der Evangelische Arbeitskreis der CDU zum Urteil zur aktiven Sterbehilfe
Ein trauriger Tag für das Leben

Dem Leben durch Medikamenten selbst ein Ende zu setzen, ist für den Evangelischen Kirchenkreis der CDU Ennepe-Ruhr keine Option. Foto: Pixabay | Foto: pixabay
  • Dem Leben durch Medikamenten selbst ein Ende zu setzen, ist für den Evangelischen Kirchenkreis der CDU Ennepe-Ruhr keine Option. Foto: Pixabay
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Beim Evangelischen Arbeitskreis der CDU Ennepe-Ruhr (EAK) hat man das Urteil des Bundesverfassungsgerichts mit Sorge zur Kenntnis genommen. "Dieses Urteil stellt einen Einschnitt in die auf Bejahung und Förderung des Lebens ausgerichtete bundesrepublikanische Nachkriegskultur dar", so der EAK.

„Ich befürchte, dass die Zulassung organisierter Angebote der aktiven Sterbehilfe und Selbsttötung alte oder kranke Menschen auf subtile Weise unter Druck setzen kann, von derartigen Angeboten Gebrauch zu machen“, sagt EAK-Kreisvorsitzende Simon Nowack.

Juristisch saubere Lösung

Mit der heutigen Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts wurde ein Prozess zur rechtlichen Neugestaltung der Sterbehilfe und Sterbebegleitung in Deutschland eröffnet. Aus Sicht des EAK Ennepe-Ruhr sei es wichtig, dass nicht nur eine juristisch saubere Lösung, sondern auch eine Lösung, die im vollen Umfang dem christlichen Menschenbild entspricht, angestrebt werde. Dazu zählt, laut des EAK, vor allem, dass dem schwerkranken Menschen in keiner Situation das Recht auf Leben abgesprochen werden darf.

Gewerbsmäßige Sterbehilfe

Das Verbot der gewerbsmäßigen Sterbehilfe, welches vor allem Sterbehilfevereinen und -Unternehmen ihr „Geschäft“ in Deutschland untersagt hat, war nach Meinung des EAK, eine maßvolle Regelung, die die Selbstbestimmung besonders verletzlicher Menschen in ihrer letzten Lebensphase schützen sollte. Nach Ansicht des EAK Ennepe-Ruhr steht die suizidale Beihilfe dem christlichen Menschenbild entgegen. "Das Leben ist für uns Christen etwas Unwillkürliches und zugleich Heiliges, welches nicht durch geschäftsmäßige Praktiken beendet werden darf", so der Arbeitskreis in seinem Statement. Die Einbettung der bisher geltenden gesetzlichen Maßnahmen in den Kontext einer deutlichen Verbesserung der palliativen und hospizlichen Versorgung in Deutschland überzeugt den EAK Ennepe-Ruhr daher nach wie vor.

Würde und der Wert eines Menschen

Der Kreisvorsitzende des EAK Ennepe-Ruhr Simon Nowack ist überzeugt: „An der Art und Weise des Umgangs mit Krankheit und Tod entscheiden sich grundlegende Fragen unseres Menschseins und des ethischen Fundaments unserer Gesellschaft. Die Würde und der Wert eines Menschen dürfen sich nicht nach seiner Leistungsfähigkeit, seinem Nutzen für andere, seiner Gesundheit oder seinem Alter bemessen. Sie sind – davon sind wir als Christen überzeugt – Ausdruck davon, dass Gott den Menschen nach seinem Bild geschaffen hat und ihn bejaht und dass der Mensch sein Leben vor Gott verantwortet.“

Fürsorge und Begleitung

Für den EAK Ennepe-Ruhr steht fest: "Die Qualität einer Gesellschaft zeigt sich gerade darin, wie wir einander Hilfe und Unterstützung sind. Daher sprechen wir uns weiterhin für ein Verbot der gewerbsmäßigen und aktiven Sterbehilfe aus. Zugleich muss Gesellschaft, Staat, Kirche und Gesundheitssystem alles daran setzen, Menschen in besonders herausfordernden gesundheitlichen und psychischen Situationen Fürsorge und Begleitung anzubieten." So wird der sich EAK der CDU/CSU weiterhin dafür einsetzen, dass organisierte Angebote der Selbsttötung in unserem Land nicht zur akzeptierten Normalität werden.

Beihilfe zum Suizid

Daher fordert der EAK-Kreisvorsitzende Simon Nowack: „Die geschäftsmäßige Beihilfe zum Suizid widerspricht unserem Verständnis des christlichen Menschenbilds und unserem Glauben. Jetzt gilt es eine verfassungskonforme Lösung zu finden, die möglichst vielen Standpunkten gerecht wird. Daher fordern wir die politischen Parteien auf, einen adäquaten Weg zur Neuregelung zu finden. Dabei muss sichergestellt sein, dass der einzelne Abgeordnete bei diesem sehr persönlichen und schwierigen Thema frei entscheiden kann.“

Autor:

Nina Sikora aus Essen

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