Schwelms Schönmacher (MIT VIDEO)
Das City-Team gegen Windmühlen und Vandalen
Sie räumen da auf, wo die Wagen der TBS nicht hinkommen und versuchen, besonders die Innenstadt, wirklich sauber zu halten. Zudem bepflanzen und pflegen sie öffentliche Flächen. Seit Mai ist das City-Team in Schwelm im Einsatz und präsentiert nun erstmalig seine Arbeit.
von Nina Sikora
"Die Leute sind begeistert. Bürger rufen bei uns an und sagen: 'Da und da ist nicht so schön, können sie da mal jemanden hinschicken.' Da muss man manchmal bremsen und sagen: 'Wir haben zwei und nicht 200 Mitarbeiter", erzählt Ralf Schweinsberg, Beigeordneter der Stadt Schwelm, begeistert. Seitdem das City-Team im Einsatz ist, bekomme er sehr viel positive Rückmeldungen, freut sich der Beigeordnete.
Bunte Inseln zaubern
"Ich finde es gut, dass uns die Politik beauftragt hat", erklärt auch Markus Flocke, Vorstand der Technischen Betriebe Schwelm, freudig. "Das City-Team kümmert sich nicht nur um die Sauberkeit, sondern wir wollen auch bunte Inseln zaubern", beschreibt Flocke die bisherigen Tätigkeiten des City-Teams. Zeugnis davon lege der Stadtkern ab. Am Märkischen Platz erblüht zum Beispiel eine blumige Interpretation des Stadtwappens, und auch in der Fußgängerzone sind die bunt bepflanzten Rabatten nicht zu übersehen. Aktuell ist das eigenständige TBS-Team dabei, den Altmarkt zu entgrünen, bis zum Wochenende soll das komplett geschafft und damit wieder ein Stück zur Stadtsauberkeit beigetragen sein.
Im Einsatz ist das City-Team unter anderem in der Fußgängerzone, der Altstadt, auf dem Märkischen Platz, dem Altmarkt, dem Neumarkt, dem Bahnhofsumfeld und überall da, wo es nötig ist.
Fleischstück im Beet
Aktuell ist das Team ganz schön ausgelastet und nicht immer ist seine Arbeit die pure Freude. "Interessant ist, was wir so alles finden", erzählt Andreas Isenberg und beginnt aufzuzählen: "Vor kurzem war hier ein Fleischstück im Beet, ein Urinbecher und da vorne lag ein ganzes Paket mit Binden." Zart besaitet sind die beiden Einsatzkräfte vom City-Team also nicht. Das ist auch gut so, denn ansonsten könnten manche Erfahrungen für die Beiden auch ganz schön zermürbend sein, denn ihre tägliche Arbeit ist auch immer ein Kampf gegen Windmühlen. "Auf meinen Weg nach Hause komme ich oft an den Stellen vorbei, um die wir uns gerade erst gekümmert haben, und dann sind die schon wieder vollgemüllt", ärgert sich Andreas Isenberg. Doch nicht nur die immer wiederkehrende Müllproblematik macht dem Team das Leben schwer.
Fälle von Vandalismus
"Leider haben wir immer wieder Fälle von Vandalismus", rügt Markus Flocke die Schwelmer Bürger. Und auch das City-Team ist darüber besonders erbost: "Es ist deprimierend. Man steckt da Arbeit rein und dann macht das jemand kaputt." So geschehen unlängst mit einem frisch bepflanzten Beet. Gerade als das City-Team darüber berichtet, kommt eine ältere Dame vorbei und fragt, was mit den schönen Blumen passiert sei. "Da ist jemand drüber gelaufen. Das waren Vandalen", erklärt ihr Isenberg. Die Reaktion der Dame ist eindeutig. Kopfschüttelnd sagt sie: "Ich war so selig und es war so schön. Wie blöd sind die denn?" Eine Frage, die sich wohl viele Schwelmer stellen, die sich an der Arbeit des City-Teams gerne mehr als nur einen Tag erfreuen würden. Doch viel länger hielt auch leider der schöne blaue Kies nicht, den Isenberg und Block rund um einen Bau eingesetzt hatten. Händeweise wurde dieser zerstreut und zum Teil wohl auch mitgenommen. Viele kleine blaue Tupfen in den Pflasterspalten zeugen noch von seiner vorherigen Existenz, nun ist Mulch eingebracht worden - der wird immerhin nicht gestohlen.
Positiver Einfluss
Doch der Einsatz der beiden Schwelm-Schönmacher hat auch auf manche Bürger einen positiven Einfluss. Mit einem Augenzwinkern berichtet Ralf Schweinsberg von einem "Leistungsdruck" für die Anwohner. Viele würden sich sagen: "Wenn das jetzt hier alles schön gemacht wird, dann mache ich auch mit." Und Mitmachen, das ist ausdrücklich erwünscht. Denn eines möchte Der Vorstand der TBS betonen: "Die Arbeit des City-Teams ist eine Ergänzung zu der Leistung, die die Anlieger und Hausbesitzer erledigen sollen. Das war und ist immer noch das Ziel."
Autor:Nina Sikora aus Essen |
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